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Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Georg.Koman@motorline.cc

Der Reihensechser-Turbodiesel glänzt mit einer so souveränen Kraftentfaltung, dass es eine Freude ist. Dafür sorgen weniger die 258 PS, als das gewaltige Drehmoment von 560 Newtonmetern bei nur 1.500 Touren. Der Motor ist grundsätzlich leise, sämtliche Fahrgeräusche halten sich auch bei höherem Tempo in Grenzen.

Kongeniale Partnerin des Motors – wie überall, wo sie auftritt – ist die Achtgang-Automatik von ZF. Schnell, sanft, immer im richtigen Gang. Man wird keinen Autotester finden, der an ihr etwas zu bemängeln hätte.

Das Fahrwerk blieb technisch im Prinzip unverändert – Doppelgelenks-Zugstreben vorne, Mehrlenkerachse hinten – wurde aber gewichtsmäßig abgespeckt und weiter verfeinert. Auch dank der ausgeglichenen Gewichtsverteilung bleibt der 330d stets neutral, selbst bei grob provozierten Lastwechseln.

Die Federung ist straff, aber auch mit den serienmäßigen 17-Zöllern sowie den an den Flanken versteiften Run-Flat-Reifen (ebenfalls Serie) nicht stoßig. Die Lenkung ist auch in elektromechanischer Ausführung sehr präzise und direkt, die Bremsen sind gleichermaßen wirksam und standfest.

Der 330d gehört auch als Kombi zu jener raren Spezies, die sowohl bei der Beschleunigung als auch beim Mix-Verbrauch 5er-Werte aufweist. 5,6 Sekunden auf 100 und 5,1 Liter Sprit-Schnitt – unterstützt auch vom Start-Stopp-System und der Brems-Rekuperation - lauten die exakten Zahlen.

Während man ersten Wert (falls genug Platz vorhanden) jederzeit realisieren kann, muss man beim Verbrauch in der Realität schon noch einiges dazurechnen. Wie man weiß, haben die ECE-Werte mit genau jener nur wenig zu tun. Wir fanden mit 6,7 Litern im Testschnitt das Auslangen, womit man vollauf zufrieden sein kann.

Noch bessere Werte erreicht man, wenn man den „Fahrerlebnisschalter“ an der Mittelkonsole auf „Eco Pro“ stellt. Dann schaltet die Automatik früher, und Stromverbraucher wie Klimaanlage oder Sitzheizung arbeiten moderater.

Umgekehrt gibt es neben der Standardposition „Comfort“ natürlich auch „Sport“ und „Sport+“ Hier ist die Automatik grundsätzlich einen Gang niedriger unterwegs, die Motorcharakteristik ist aggressiver, und das Fahrwerk verhärtet sich, wenn man es adaptiv bestellt hat. Bei „Sport+“ reagiert das ESP später und lässt gewisse Driftwinkel zu.

Die mögliche Ausstattung ist bei BMW wie immer exzellent, aber teuer, etwa Assistenzsysteme wie Spurverlassenswarner, Totwinkel-Assistent, Rückfahrkamera, Verkehrszeichenerkennung, adaptiver Tempomat oder Head-up-Display.

Empfehlenswertes Head-up-Display

Letzteres ist sehr empfehlenswert, ganz im Gegensatz zur Verkehrszeichenerkennung. Die erkennt nämlich allzu oft irgendwas, nur nicht dir aktuell erlaubte Geschwindigkeit. Das betrifft allerdings sämtliche Hersteller, die dieses System anbieten.

Wirklich Freude hat man, wenn man Xenon-Scheinwerfer mit adaptivem Kurvenlicht samt Fernlichtautomatik bestellt. Wie Suchscheinwerfer verhalten sich dann die vier Hauptlichter, immer auf der Suche nach der höchstmöglichen Lichtausbeute, ohne den Gegenverkehr oder Vorausfahrende auch nur im Geringsten zu blenden. Und wer suchet, der findet in diesem Fall auch. Das System funktioniert schlichtweg hervorragend.

Der 330d Touring kostet ab 49.400 Euro. Klingt für das Gebotene gar nicht mal so schlimm, aber er steht dann doch recht nackt vor einem. Nimmt man das „Österreich-Paket Plus“ um 3.700 Euro (u.a. Tempomat, Klimaautomatik, Einparkhilfe vorne und hinten, Xenon-Licht, Freisprecheinrichtung, Servotronic, Sitzheizung, Xenon-Licht), das oben beschriebene „Sicht-Paket“ um 865 Euro sowie das geniale Head-up-Display um 1.081 Euro dazu, sprechen wir bereits über mehr als 55.000 Euro – mit Luft nach oben für Extras um weitere 30.000 Euro.

Plus

+ Motor macht mächtig Dampf...
+ ...und verbraucht dabei äußerst wenig
+ sanft schaltende Achtgang-Automatik
+ hervorragendes Fahrverhalten
+ gutes Raumangebot
+ Top-Verarbeitung

Minus

- hoher Kaufpreis
- bescheidene Serienausstattung

Resümee

Der BMW 330d Touring macht BMW alle Ehre. Er sieht gut aus, verfügt über ordentlich Platz und seine inneren Werte (Motor, Getriebe, Fahrwerk etc.) sind vom Allerfeinsten. Als Lastesel wird ihn zwar niemand verwenden, das Talent dazu hat er trotzdem.

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BMW 330d Touring - im Test

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