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Fahrverhalten & Preis

Rainer Behounek

Unser Dacia Sandero hat ein Dreizylinder-Benzin-Herz mit 0,9 Liter Hubraum, 90 PS und 135 Nm, das an ein 5-Gang-Schaltgetriebe gekoppelt ist und dem ein Gewicht von gerade mal 1.037 Kilogramm gegenüber steht.

Wenig Gewicht bedeutet für gewöhnlich kurze Beschleunigungszeiten, trotz 0,9-Liter-Motors. Daher genügen dem Sandero 90 Tce auch 11,1 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h.

Zunächst fällt der kernige Dreizylinder-Sound auf. Das leichte Knattern macht den Sandero schon im Stand zum kleinen Rüpel. Die Kupplung lässt sich äußerst leichtgängig betätigen und der lange Ganghebel vermittelt ein schwammiges, ungenaues Gefühl. Die Lenkung arbeitet im Sandero aber sehr direkt und leicht.

In der Stadt macht der Motor durchaus Sinn. Der Dreizylinder dreht relativ schnell und hängt gut am Gas, mit der direkten Lenkung wieselt er anständig um jede Kurve, das Fahrwerk spielt bei diesen Geschwindigkeiten auch noch mit und der Verbrauch ist mit fünf Liter auch akzeptabel.

Geht es raus aufs Land, auf die Autobahn, auf den Berg, in den Urlaub, kurz: in die Freiheit, dann stößt der Sandero etwas an seine Grenzen. Neben dem Motor, der vollbeladen schwachbrüstig wirkt ist es vor allem der Verbrauch, der in die Höhe schnellt – sieben bis neun Liter können es da schnell werden.

Die Trommelbremsen fallen auch in schnellerer Fahrweise durch das geringe Gewicht kaum auf, das Fahrwerk ist allerdings eine Spur zu weich – man merkt recht schnell, dass der Sandero einer von der gemütlichen Sorte ist.

Preislich startet der Sandero wie bereits erwähnt bei 7.490 Euro, wie schnell kann sich das Preisschild aber ändern? Zunächst einmal ist in der Basis schon einiges enthalten: Neben ESP, ABS und ASR findet man asymmetrisch geteilt umlegbare Rücksitzlehnen, eine beheizbare Heckscheibe, eine elektronische Wegfahrsperre, Fahrer- und Beifahrerairbag plus Seitenairbags, eine Radiovorbereitung (!), ein Tagfahrlicht und einiges mehr vor.

Die nächsthöhere Ausstattung „Ambiance“ bietet dann zusätzlich eine Beifahrer-Sonnenblende, elektrische Fensterheber vorne und Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung.

Die Top-Version „Laureate“, mit der unser Test ausgestattet ist, enthält elektrisch verstellbare Außenspiegel, Bordcomputer, höhenverstellbaren Fahrersitz und Lenkrad, Radio, Nebelscheinwerfer und ein paar Dinge mehr. Diese Version mit unserem 90 PS Benziner kostet dann schon 9.890 Euro.

Zusätzlich zur Laureate-Ausstattung war in unserem Tester: ein Reserverad um 84 Euro, Einparkhilfe hinten um 180 Euro, elektrische Fensterheber hinten um 180 Euro, Leder-Lenkrad und –Schaltknauf um 132 Euro, Tempomat um 180 Euro, 15 Zoll Alufelgen um 456 Euro, blaue Farbe um 420 Euro, Navi um 432 Euro und die dazugehörige Europa-Karte um 120 Euro.

Unterm Strich stehen dann genau 12.074 Euro. Zur Erinnerung, der Renault Clio startet bei 12.800 Euro. Gibt es also, in Anbetracht des Preises versteht sich, Punkte, wo der Sandero wirklich durchfällt?

Genau einen: Die Kunststoffverkleidungen im Innenraum erzeugen einen unangenehmen Geruch, vor allem wenn es draußen warm ist, die Sonne scheint und sich die Oberflächen aufheizen. Alles andere kann man kaum bekritteln, vor allem dann nicht, wenn man den Preis vor Augen hat.

Plus

Top Preis/Leistung
Viel Platz vorne und hinten
Ultra-schnelles Navi

Minus

Kunststoffausdünstungen im Innenraum
Schwachbrüstiger Motor

Resümee

Der Dacia Sandero ist gut und günstig. Punkt. Ein Auto mit vier Rädern, das je nach Ausstattung auch Komfort bietet und nicht viel kostet, was will man mehr.

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