Ford Fiesta ST - im Test | 14.08.2013
Fahrverhalten, Verbrauch & Preis
Die Kraft liegt schon sehr früh an und vor allem konstant bis in hohe Drehzahlen. Wer es möchte, kann äußerst schaltfaul unterwegs sein. Der Klang im Innenraum untermauert das Fahrspektakel. Manch Fahrer könnte die eingeschleusten Geräusche des Sound-Symposer aber auch als zu punktuell oder künstlich finden.
Das Fahrwerk der aktuellen Fiesta-Generation gehörte schon immer zu den Besten unter den Kleinwagen und so überrascht es nicht, wie gut die Entwickler es auf den ST-Charakter abstimmen konnten.
Kaum Seitenneigung, ordentliche Rückmeldungen und akzeptabler Restkomfort zeichnet dieses aus. Hauptsächlich in langen und schnellen Kurven fällt das leichte Heck auf. Eine echte Gefahr ist dies aber gar nicht. Ein derartig sicheres Fahrverhalten ist sogar bemerkenswert.
Das ESP lässt sich in drei Stufen entschärfen aber auch komplett deaktiviert muss man sich schon sehr bemühen, einen Mucks von der Hinterachse zu bekommen. Die Lenkung ist sehr direkt, spontane Richtungswechsel treiben einem ein dickes Grinsen ins Gesicht.
Auch mit dem Umstand des Frontantriebs geht der ST vorbildlich um. Die Haftung beim Beschleunigen verliert der Sportler, wenn überhaupt, nur einen Augenblick. Antriebseinflüsse halten sich ebenso erfreulich zurück, wie zu erwartendes Untersteuern in engen Kurven. Der elektronischen Differentialsperre "Torque Vectoring" sei Dank.
Recht schnell zu schätzen weiß man die Sitze der Marke Recaro. Auf Langstrecken können diese zwar etwas ungemütlich werden, aber dafür ist der ST so oder so nicht das passende Auto. Weniger Halt in rasanter Fahrt finden Mitfahrer auf der Rückbank.
Überraschend auch der Verbrauch von akzeptablen 6,9 Litern Super. Zum einen ist das nur ein Liter mehr als die Werksangabe, zum anderen gerade mal einen halben Liter über den deutlich schwächeren und neuen Dreizylindermotoren.
22.900 Euro sind für einen Kleinwagen eine Menge Geld. Im Fall des ST aber ein moderater Aufpreis zur Serie und immer noch deutlich günstiger als der Renault Clio RS oder der VW Polo GTI, der das Konto mit 24.570 Euro (DSG Serie) belastet. Ein Opel Corsa OPC kostet neu hingegen nur eine Tankfüllung mehr.
Plus
+ agiles Fahrverhalten
+ direkte, präzise Lenkung
+ knackige Schaltung
+ sportliches Fahrwerk
+ zivilisierter Verbrauch
Minus
- mangelnde Übersicht nach hinten
- wenig Halt für Fondpassagiere
Resümee
Spät ist er gekommen, dann aber richtig. Beim ST passt alles zusammen. Außen der dramatische, aber nicht peinliche WRC-Look und unterm Blech sportliche Hardware vom Feinsten. Dem Fiesta ST gelingt es, wie sonst nur sehr wenigen Autos, als direktes Instrument des Gehirns zu agieren. Dass der Verbrauch nur knapp über den Basistriebwerken liegt, überrascht.
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