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BMW hat mit dem i3 vor kurzem den Schritt in die Elektro-Mobilität gewagt. Wir testen, ob der auch optisch auffällige Bayer hält, was er verspricht.

Michael Hintermayer

Die Bayrischen Motorenwerke versprechen in ihrer Werbung, das Auto neu erfunden zu haben. Gemeint ist damit der neue i3, das erste Elektroauto von BMW.

Ein starker Spruch, wenn man bedenkt, dass laut Statistik erst circa 2.000 Elektroautos auf Österreichs Straßen verkehren. Wir testeten den i3 ohne Range-Extender und, ob die Zeit mittlerweile reif ist für die elektrifizierte Fortbewegung.

Auch für den Verfasser dieses Tests war die Begegnung mit dem 125 kW (170 PS) starken i3 etwas ganz Besonderes. Normalerweise trifft man ihn dort, wo brüllende Saugmotoren in alten Heckschleudern für Gänsehaut sorgen. Doch diesmal war alles anders. Eines vorweg: Der BMW i3 sieht live um Längen besser aus als auf Fotos.

So kompakt, wie eigentlich angenommen, ist der vier Meter lange Wagen nicht. Er macht durch seine ansehnliche Höhe von 1,57 Metern und die sehr üppigen 19-Zoll-Felgen trotz energiesparend schmaler 155er-Reifen einen stattlichen, aber auch hochbeinigen Eindruck.

Die Fondtüren sind hinten angeschlagen (Portaltüren), was für Staunen unter den Zuschauern sorgt. Möglich macht den Verzicht auf die B-Säule die extrem steife Kohlefaserkarosserie, ohne jeden Zweifel einen Meilenstein in dieser Fahrzeugklasse. Niedriges Gewicht, hohe Sicherheit und Verwindungssteifigkeit – drei Gründe, denen man sich nicht entziehen kann. Obwohl der Basisstoff für Kohlefaser Erdöl ist – man forscht aber schon intensiv an Alternativlösungen.

Betrachtet man das futuristisch anmutende Äußere, findet jeder etwas, dass er am i3 „funky“ findet. „Funky“ deshalb, da der i3 seine Käuferschicht in eher jungen Kreisen finden soll. Die Generation unter 30 wird auch die erste sein, die sich an das antriebstechnische Umdenken der automobilen Fortbewegung gewöhnen wird.

Der Trend zu alternativen Antrieben lässt sich in einer einfachen Rechnung erklären: Zurzeit besitzen etwa sechs von tausend Chinesen einen Privatwagen. Sollte sich dieser Wert auf europäische Verhältnisse erhöhen (500 Autos pro tausend Einwohner), würde China allein die weltweite Erdölproduktion konsumieren. Und da ist der „schlafende Riese“ Indien noch gar nicht dazugerechnet. Über kurz oder lang führt die Vollmotorisierung des asiatischen Raums also nur über alternative Antriebskonzepte.

Zurück zum i3: Ob sein Erscheinungsbild gefällt, muss jeder selbst entscheiden, auffällig ist es allemal. Im Innenraum hingegen ging BMW einen neuen, reduziert-eleganten Weg. Die Armaturen beschränken sich auf zwei Displays. Das mittig angeordnete ist für das aus anderen BMW-Modellen bekannte iDrive-System zuständig. Das zweite, hinter dem Lenkrad versorgt den Fahrer über die wichtigen Fahrinformationen wie aktuelle Geschwindigkeit, Ladezustand oder Reichweite.

Alle verwendeten Materialien machen einen hochwertigen Eindruck und sind BMW-typisch ohne jeden Makel verarbeitet. Lediglich die aus recycelten Materialien erzeugten Türverkleidungen sehen aus wie aus Pappe. Ein Zugeständnis an die durchgehende Leichtbauweise, die jedes Teil im i3 betrifft. Das Platzangebot ist enorm, nicht zuletzt durch den Wegfall des Antriebsstranges.

Auch im Fond finden zwei Passagiere bequem Platz – der Zustieg wird allerdings dadurch erschwert, dass man die Vordertür öffnen muss, bevor man die hintere aufmachen kann - und die Sitze sind, obwohl sie spartanisch wirken, bequem und auch für längere Reisen geeignet.

Der i3 bietet einen 260 Liter großen Kofferraum, der durch Umklappen der Rücksitzlehen zu einer ebenen Ladefläche mit 1.100 Litern Ladevolumen erweitert werden kann. Zusätzlich befindet sich vorne im Fahrzeug unter der Frontklappe ein weiterer kleiner Stauraum.

Das zweigeteilte Glas-Schiebedach sorgt für eine erfrischende Brise im Sommer und spart häufig die stromfressende Klimaanlage. Zusätzlich bietet BMW eine App für das Handy an, über die sich der i3 vorheizen und vorkühlen sowie auf- und zusperren lässt. Auch das Navigationssystem kann über das Handy programmiert werden.

Wie sich der BMW i3 fährt, wie weit man kommt und wie viel er kostet, erfahren Sie auf Seite 2.

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