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König der Löwen

Die Ehre des stärksten Peugeot wird dem RCZ R zuteil. R wie radikal. Wie der 270-PS-Sportwagen die Straßen erobert, lesen Sie hier.

Bernhard Reichel

Die Frage nach den Auto-Klassikern der Zukunft bereitet aufgrund zunehmender technischer Komplexität Kopfzerbrechen, selbst in den erschwinglicheren Klassen.

Schwierige Ersatzteilversorgung, mangelhafte elektronische Kompetenz der Werkstätten, High-Tech-Assistenzsysteme, „e-call“ und weitere gesetzlichen Nötigungen machen die Auswahl überschaubar.

Rüstzeug für einen künftigen Klassiker ist also nicht nur beispielgebendes Design und jede Menge Fahrspaß, sondern ganz besonders der Ausschluss von technischem Overkill. Neben Mazda MX-5, Toyota GT86 und Lotus Elise spielt zweifellos auch der Peugeot RCZ – und ganz besonders der hier getestete R – in dieser Liga der außergewöhnlichen Gentlemen.

Reizvolles Buckeldach im Zagato-Stil und tolle Proportionen, weitgehend frei von Rücksichtnahme auf Kopffreiheit im Fond: Derlei lässt sich in einer großen Serie heute kaum noch umsetzen. Seit dem Facelift vor zwei Jahren tritt der RCZ eigenständiger auf und teilt sich die Front nicht mehr mit dem 308.

Auch erspart einen die angejahrte Basis des RCZ eine elektrische Parkbremse, Keyless und sämtliche Elektronik-Assis. Der bei den schwächeren Modellen elektrisch ausfahrende Heckspoiler wich beim R einem starren Teil, was Gewicht spart.

Optisch schlägt Peugeot mit dem R keinen modischen Krawall, man setzt auf die klassische Schule. Die Front zieren neue Grillstreben, abgedunkelte Scheinwerferblenden und ein R-Emblem. Unter dem breiten Hintern fallen eine Doppelrohr-Auspuffanlage samt Diffusorblende auf. Die Dachstreben sind abgedunkelt. Spezielle 19-Zöller runden das R-Paket ab.

Innen viel Leder mit roten Nähten und „R“-Embleme an Schwellern, Lenkrad, Sitzen und Mittelkonsole. Letzteres wäre aufgrund seiner Plastik-Optik verzichtbar, kaschiert jedoch das Loch des fehlenden Knopfes des elektrischen Standard-Heckspoilers. Aluminium-Pedale und Sportsitze sind dabei. Ob das kleinere 208 GTi-Lenkrad typisierbar wäre?

Suchen Sie noch ein sicheres Passwort? "EP6CDTR" wäre eine gute Wahl: Es handelt sich um das interne Kürzel von Peugeots Zaubermotor. Die Basis kennt man aus 208 GTI und Mini Cooper. 270 PS kitzelt die Sportabteilung aber nur für die R-Version des RCZ heraus.

Die Verdoppelung des Ladedrucks auf 1,6 bar allein ist es aber nicht. Der TwinScroll-Turbolader ist völlig neu, andere Bauteile unterzog man einer Optimierung zur Standfestigkeit. Vielleicht wurde auch deshalb auf das Start-Stopp-System verzichtet.

Standfestigkeit ist bei einer Literleistung von 169 PS das Gebot der Stunde. Der Bugatti Veyron 16.4 SuperSport bringt es nur auf 150 PS pro Liter. Um der höheren thermischen Belastungen entgegenzuwirken, wurde der Block wärmebehandelt, der Krümmer ist nun aus Stahl, die Kolben sind spritzölgekühlt und die Pleuellagerschalen polymerbeschichtet.

Jedes PS hat nur 4,7 Kilo des luftigen Leergewichts von 1.270 Kilo zu bewegen. Das reicht, um den RCZ R in 5,9 Sekunden vom Stand auf 100 zu schießen. Zur Draufgabe erfüllt dieser Motor als einziger in der RCZ-Palette bereits die Abgasnorm Euro 6.

An den Vorderrädern packen Vierkolbensättel nun Bremsscheiben von 38 cm Durchmesser. Gebaut wird übrigens auch der R in Frank-Reich – also bei Magna Steyr in Graz.

Hält das Fahren, was Design und Daten versprechen? Das, und was uns wirklich überraschte, lesen Sie auf Seite 2.

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