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Psssssssssst!

Von außen ist der Stromer VW e-up! kaum von seinen Benzin-Brüdern zu unterscheiden, daher liegt es an uns, die Unterschiede herauszuarbeiten.

Text und Fotos: Johannes Toth

Als Benzinbruder tut man sich mit diesem Fahrzeug anfangs schwer. Ist das überhaupt ein Auto? Da muß man sicher auf einiges verzichten. Kinder fahren im Prater auch gerne mit Elektroautos...

Vorbehalte ohne Ende. Wenn man dem e-up! dann in echt begegnet und einsteigt, wird man jedoch bald eines Besseren belehrt. Fühlt sich alles an wie gewohnt. Ein Schalthebel und zwei Pedale wie bei einem Automatik-Getriebe, Radio, Navi und sogar eine Klimaanlage hat VW hier verbaut.

Das Lenkrad hat Daumenmulden und liegt dadurch sehr angenehm in der Hand. Bei der Innenraumgestaltung greifen die Designer auf sympathische helle Töne zurück. Leider spiegeln aber sowohl die schwarze Oberseite des Armaturenbretts als auch dessen glänzend weiße Flächen bei starker Sonneneinstrahlung.

In Betrieb genommen wird das Fahrzeug ebenfalls wie gewohnt mit dem Zündschlüssel in 2 Positionen: Zündung ein und kurz weiterdrehen. Damit wird das System gestartet und die Armaturen sagen: „Ready“. Mehr passiert nicht. Kein Räuspern, kein Brummen, kein Rattern. Ungewohnt still. Aber angenehm.

Wahlhebel auf D und Gaspedal treten. Geräuschlos setzt sich die Fuhre in Betrieb. Erst ab rund 40km/h nimmt man Wind- und Abrollgeräusche wahr. Das setzt jedoch gleichzeitig auch ein bewussteres und vorsichtigeres Fahren voraus. Die anderen Verkehrsteilnehmer hören einen nicht, wenn man sich mit dem e-up! anschleicht.

In unserem Testfahrzeug war ein Schiebedach eingebaut, ein absolut sinnvolles Zubehör in einem Elektroauto. Dadurch lässt sich der Strom sparen, den die Klimaanlage zum Kühlen verbrauchen würde.

Beinahe inkonsequent (wenn auch heutzutage Standard) jedoch die vorderen elektrischen Fensterheber: Eine gewöhnliche Fensterkurbel hätte ein Zeichen gesetzt. Zumal sich auf der Fahrerseite kein Schalter für die Beifahrerseite befindet.

Im Winter sehr angenehm, aber in einem Elektroauto auf den ersten Blick fragwürdig ist die Frontscheibenheizung. Erst auf den zweiten Blick macht das Sinn: mit einer App kann man vom Handy aus – idealerweise solange der e-up! noch an der Steckdose hängt – Heizung oder Kühlung des Autos vor Fahrtantritt programmieren. Somit steigt man dann in ein ideal temperiertes Fahrzeug und hat mehr Strom für das Antriebssystem zur Verfügung.

Das serienmäßige Navi von Garmin ist abnehmbar und leitet einen dann auch noch zu Fuß an sein Ziel. Es ist Teil des VW-Infotainmentsystems "maps + more", in dem via Touchscreen noch weitere sinnvolle Helferleins ansteuerbar sind: ein Bordcomputer, ein Mediencenter mit Radio und SD-Slot inklusive MP3-Abspielfunktion, Telefonie über Bluetooth sowie der "Think Blue Trainer" für eine ökologische Fahrweise.

Wenn man bei der Sonderausstattung das "drive pack" angekreuzt hat, dann zeigt "maps + more" auch den hinteren Rangierabstand optisch an und warnt akustisch. Warum VW allerdings seine Kunden soweit bevormundet, dass im Retourgang das Radio auf stumm geschaltet wird, bleibt ein Rätsel.

Die Zulademöglichkeit des kleinen Stadtflitzers ist mit rund 290 kg für Passagiere und Gepäck enden wollend, aber für das Einsatzgebiet des Fahrzeugs sicher ausreichend. Dass sich der Kofferraumboden in verschiedenen Höhen verstellen lässt, erweist sich als sehr praktisch, da sich damit eine durchgängige Ladefläche zaubern lässt.

Ob die Leistung des VW e-up! überzeugt und wie teuer der Strombetrieb ist lesen Sie auf Seite 2.

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