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Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Text: Michael Noir Trawniczek
Fotos: Sabine Sommer

Startet man den Lexus GS 300h, tut sich zunächst gar nichts – und das ist durchaus gewollt: Denn zuerst wird lediglich der Elektromotor „gezündet“, das bleibt auch so, wenn man beispielsweise im Schritttempo den Parkplatz verlässt.

Mit der „EV-Mode“-Taste kann man auch gezielt ein paar Kilometer nur im Elektrobetrieb fahren, weite Strecken - mehr als zwei Kilometer am Stück - können so jedoch nicht zurückgelegt werden, weil dafür die - im Vergleich zu Lithium-Ionen-Akkus preiswerteren, aber auch leistungsschwächeren - Nickelmetallhydrid-Akkus nicht gebaut wurden.

Ist aber auch egal, denn selbst wenn sich der 2,5 Liter-Benzinmotor zu Wort meldet, tut er das extrem geräuscharm.

Über einen auf der Mittelkonsole positionierten Drehregler wird der gewünschte Fahrmodus eingestellt – wechselt man vom Normal- oder Eco-Modus in den „Sport“- oder „Sport +“-Modus, ändert sich die digitale Tachometeranzeige und aus dem Energieanzeiger wird ein Drehzahlmesser.

Mittels Schaltwippen können dann manuell virtuelle Gänge eingelegt werden. Sprich: Das stufenlose CVT-Getriebe bleibt pro "Gang" innerhalb eines engen Übersetzungsbereichs. Von 0 auf 100 km/h beschleunigt die 1,7 Tonnen schwere Limousine so oder so in unspektakulären 9,2 Sekunden.

Schaltet man nicht via Schaltwippen selbst, gilt es erst einmal, ein gewisses Trägheitsmoment zu überwinden, der Motor dreht jedesmal kräftig hoch, wenn man Gas gibt, der Schub folgt etwas verzögert. Und weil hohe Drehzahlen auch den Spritverbrauch ankurbeln, wird bei flotter Fahrweise auch der Spritspargedanke relativiert.

Sicher ist: Der ECE-Durchschnittsverbrauch von 4,7 Liter war für uns nicht erreichbar - lediglich im „Eco“-Modus kamen wir annährend auf diesen Wert, der jedoch die Leistung und damit auch den Fahrspaß deutlich reduziert. In der Stadt kamen wir im „Normal“-Modus auf einen Verbrauch von 5,8 Liter - im Overall-Testschnitt jedoch auf 6,9 Liter.

Auch wenn dieser Wert höher als der vom Werk angegebene ist, so kann er sich im Vergleich mit seinen (Benziner-)Klassenkollegen durchaus sehen lassen.

Außerdem steht der Lexus in seinen Limousinen-Varianten ohnehin für elegantes und äußerst bequemes Gleiten inner- und außerhalb der Stadt. Dennoch liegt der GS 300h auch im Extrembereich sicher, die Lenkung ist feinfühlig, die Bremsen sind kraftvoll.

Der Listenpreis des Lexus GS 300h President beträgt 68.240 Euro. Teuer? Absolut gesehen ja, im (Premium-)Klassenvergleich nein. Zudem vollgestopft mit allen erdenklichen und nicht erdenklichen Extras. Und die Basisvariante "Business" hat mit Holzklasse auch nichts am Hut und ist mit 48.380 Euro um mehr als einen Hybrid-Yaris günstiger.

Plus
+ elegante Erscheinung innen wie außen
+ Sitze hervorragend für lange Reisen geeignet
+ Sehr gute Geräuschdämmung
+ Enorme "President"-Ausstattung zum akzeptablen Preis
+ geringer Hybrid-Verbrauch im Vergleich zu gleich starken Benzinern

Minus
- vergleichsweise geringes Ladevolumen
- Nachteile des CVT-Getriebes abgeschwächt, aber dennoch vorhanden

Resümee:
Der Lexus GS 300h ist eine willkommene Alternative für Benziner-Fans. Mit dem neuen Modell können weite Strecken auf äußerst bequeme Art und Weise zurückgelegt werden. Für einen vergleichsweise fairen Preis erhält man maximalen Komfort plus alle modernen Sicherheitssysteme. In Sachen Verbrauch bleiben die Werkswerte zwar illusorisch, doch auch der Testwert spricht für den GS 300h.

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