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Sportsfreund

BMW stellt mit dem M2 ein Sportcoupé auf die Räder, das in direkter Linie vom Urgroßvater 2002 turbo abzustammen scheint. 370 PS im Test.

Text und Fotos: Johannes Toth

Die Kombination M2 ist für viele Menschen eine spannende. Astronomen verstehen darunter einen Kugelsternhaufen im Sternbild Wassermann, Physiker einen Mittelpunktgleichrichter und Biologen den zweiten Mahlzahn der Säugetiere.

Aber keiner bekommt dabei wohl leuchtendere Augen als automobile Auskenner. Wir greifen hier mal ein bisschen vor und sagen: Zu Recht! Die Aussenhaut spannt sich muskulös über die ausgestellten Radkästen. Das offene, nach Luft ringenden Maul sowie die vier Endrohre in der vorgeschobenen Unterlippe am Heck zeugen von unbändiger Kraft, die nach einem Ventil sucht, um irgendwo auszutreten.

Und dieses Blau. Long Beach Blau Metallic. Klingt leider nicht so ergreifend, wie es in echt aussieht. Bekannterweise liegt Long Beach in Kalifornien und vermutlich bietet das Meer im Tagesverlauf ähnliche viele Farbnuancen, wie diese Metallic-Lackierung.

Im Inneren dann Leder in Dakota Schwarz mit blauen Nähten und offenporigem Karbondekor. Die Sportsitze sind angenehm eng. Zusätzlich lassen sich die seitlichen Lehnenwangen elektrisch an den Oberkörper anpassen. In schnellen Kurven rutscht nicht einmal die schlankste aller Beifahrerinnen am Sitz herum. Obwohl sie schwer zufriedenzustellen ist: „Da gibt’s schon wieder keinen Beifahrerhaltegriff!“

Das Interieur ist typisch BMW – selbsterklärend und intuitiv. So gelingt die Bedienung des Navigationsgerätes einfach und schnell. Per Sprachbefehl wird der freundlichen Dame die Ziel-Adresse in einem Satz angesagt. Sie wiederholt. Wir bestätigen und die Zielführung startet. So soll es sein.

Sehr übersichtlich und handlich empfinden wir den kleinen blauen Muskelprotz. Endlich wieder ein Auto, wo man beim Rangieren Anfang und Ende einschätzen kann. Und siehe da: BMW baut statt der immer häufiger werdenden elektrischen Knopferln eine echte, dosierbare Handbremse ein, die auch ohne Strom funktioniert.

Apropos praktisch – wer hätte das geahnt: Der M2 lässt sich durchaus als Transporter verwenden. Die Rücksitzlehnen sind dreigeteilt umklappbar und der Laderaum wird dadurch brauchbar vergrößert.

So ein Glück. Vor allem, wenn man wieder mal bei der Schwiegermutter und deren Tochter punkten will und einen Fernseher-Kauf anbietet, dabei aber vergisst, mit welchem Auto man gerade unterwegs ist. Fazit: 3 Personen plus 40-Zoll-Monitor im Riesenkarton gehen sich grad noch aus und der M2 ist familienintern als vernünftige Lösung argumentierbar.

Aber genug des Lobes. Was wir bei einem Sportwagen wie diesem definitiv vermissen, sind exakte Anzeigen und Informationen über die Befindlichkeiten des Motors. Im gefühlt fünften Untermenü gibt es eine einfache, über den Bordcomputer ansteuerbare Cold/Hot-Anzeige. Laut Betriebsanleitung errechnet sich diese aus einem Wert von Kühlmittel- und Motoröltemperatur. Echt jetzt?

Die großen Rundarmaturen für Geschwindigkeit und Drehzahl sind etwas kontrastarm und bei manchen Lichtverhältnissen schlecht ablesbar. Dass der Tacho den 50er ebensowenig als Zahl ausweist wie die abgeregelten 250 Topspeed ist für einen Sportwagen eventuell unbedeutend. Vor allem, wenn man das "M Driver´s Package" um knappe 2.600 Euro dazuordert, bloß um die Höchstgeschwindigkeit auf 270 anzuheben.

Wie es sich anfühlt, wenn 370 PS auf 1.595 kg treffen und damit ein Leistungsgewicht von nur 4,31 kg/PS entsteht, sowie natürlich was der Spaß kostet, lesen Sie nach Klick auf diesen Link.

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