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Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Sabine Sommer

Drückt man den einladenden Startknopf, setzt kein typisches Dieselnageln ein – vielmehr ist der Motor angenehm laufruhig und verrät sein Selbstzünderleben zu keinem Zeitpunkt.

Unser Testwagen hat den stärksten, den 180 PS starken Zweiliter-Vierzylinder, eingebaut und ist entsprechend bissig. Ab 2.000 Touren steht das saftige Drehmoment von 400 Nm komplett zr Verfügung, von 0 auf 100 km/h schafft es der DS 4 BlueHDi 180 in 9,3 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit wird mit 205 km/h angegeben.

Die im Testwagen eingebaute sechsstufige Wandler-Automatik kann daher meist angenehm früh hochschalten. Allerdings ist dabei in den unteren Gängen ein leichtes Ruckeln zu verspüren, dafür wiederum reagiert die Schaltung schnell auf selbst eingelegte Gänge, was möglich wird, wenn man den Wählhebel im Drive-Modus nach links zieht, dabei wird auch die gerade eingelegte Schaltstufe im Drehzahlmesser angezeigt.

Das Fahrwerk des DS 4 ist sportlich ausgelegt, er liegt wie ein Brett auf der Straße, ohne es dabei an Komfort vermissen zu lassen. Dazu reagiert der DS 4 gutmütig in (zu) schnell angefahrenen Kurven, neigt eher zum Unter- als zum Übersteuern, und nie auf eine Art und Weise, die den Fahrer irritieren könnte.

Die relativ hohe Fahrzeughöhe von 1,53 Metern ist überhaupt nicht zu spüren, die Lenkung arbeitet präzise und ist sehr direkt. Beim Bremsen bleibt der DS 4 spurgetreu, die Bremskraft lässt sich gut dosieren. Beim Beschleunigen drehen die Vorderräder schnell durch, was angesichts des satten Drehmoments kein großes Wunder darstellt.

In Sachen Sicherheit ist der serienmäßig installierte Toter-Winkel-Warner ein Plus, gegen gut 600 Euro Aufpreis gibt es einen Spurassistenten. Bei heftigen Bremsmanövern wird die Warnblinkanlage aktiviert, gibt man danach Gas, geht sie zum Glück auch von selbst wieder aus.

Ein kleines Manko ist der fehlende Notbrems-Assistent, der auch nicht als Extra erhältlich ist. In der Kompaktklasse gehört ein solches System mittlerweile fast schon zum guten Ton.

Beim Verbrauch sind die Werksangaben wie gewohnt optimistisch ausgefallen. 4,4 Liter im Normmix konnten wir auf unserer Verbrauchsrunde nicht erreichen, die von uns erzielten 5,2 Liter sind aber auch keine Welten entfernt.

Der DS 4 Blue HDI 180 Start & Stop Automatik kommt mitsamt solider Serienausstattung auf 25.312 Euro. Wer es mag, kann den DS 4 im Stil einer Nobelmarke kräftig aufrüsten und auch optisch individualisieren - etwa mittels farblich abgesetztem Dach (schwarz, weiß, blau oder gar orange) und schwarzen Außenspiegeln, bis zu 19 Zoll großen Alufelgen, Vollleder-Polsterung inklusive beledertem Armaturenbrett oder den bereits erwähnten LED-Scheinwerfern.

Plus
+ innen und außen ein Augenschmaus
+ kräftiger, durchaus sparsamer Dieselmotor
+ sportliches Fahrwerk mit genug Restkomfort
+ gute Platzverhältnisse vorne
+ luxuriöse Extras

Minus
- wenig Platz im Fond
- schlechte Sicht nach hinten

Resümee:
Der DS 4 wurde im Zuge des Facelifts weiter veredelt und namentlich emanzipiert, um im Premium-Segment Fuß zu fassen. Das ist zum großen Teil gelungen, doch Schönheit muss auch ein wenig leiden - vor allem im knapp geschnittenen Fond.

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