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Herrlich ehrlich

Ford Focus RS im Test: Allrad und erlesene Sport-Zutaten verkünden gesunde politische Inkorrektheit und herrlich ehrliche Fahrfreude.

Bernhard Reichel

Rally Sport - kurz RS und seit kurzem auch Ken Block stehen für die besonders rasante Art der Fordbewegung. 1967 begann mit dem 15M RS die Dynastie hochgezüchteter Ford-Modelle.

Legenden wie Escort und Sierra RS folgten - und nicht zu vergessen, die letzten RS-Versionen der Focus-Baureihe. Der dritte Focus RS ist abermals radikaler geworden. Optik, Technik, Sound - diese Fahrmaschine versprüht in allen Belangen erstklassiges Rallye-Feeling.

Zwar raubte man dem Motor einen Zylinder, die Leistung stieg jedoch im Vergleich zum Vorgänger um 45 auf 350 PS. Das Drehmoment bleibt mit ordentlichen 440 Nm gleich. Das Leergewicht erhöhte sich nur um 61 auf 1.529 Kilo. Das ecoboostet den RS in heftigen 4,7 Sekunden auf Tempo 100.

Der 2,3 Liter große Vierzylinder-Turbo stammt im Prinzip aus dem Mustang. Mehr Luftdurchsatz, ein üppigerer Ladeluftkühler und eine größere Abgasanlage sind nur die prägnantesten Optimierungen.

Der Alumotor ist für die höhere Belastung ausgelegt, der Zylinderkopf speziell legiert. Ein neuer Kühler passte gerade noch unter die Haube. Geschaltet wird per manuellem Sechsgang-Getriebe und der Kurvenradius darf per manueller Handbremse verkleinert werden.

Arbeitsteilung ist der beste Effizienz-Koeffizient: Erstmals verteilt sich diese Kraftorgie auf alle vier Räder. 70 Prozent fließen schon im Normalmodus an die Hinterachse, doch statt einer Kupplung an der Kardanwelle setzt man gleich auf eine Kupplung pro Hinterrad. Bis zu 100 Prozent der Leistung gelangen so an ein einzelnes Rad, was die klassische Differenzialsperre ersetzt und driftfreundliches Torque Vectoring mit sich bringt.

So zerren Querbeschleunigungen von über einem g erbarmungslos an lebender Biomasse. Die Hinterräder drehen sich auch immer eine Spur schneller, als die Vorderräder, als würde sich der RS selbst überholen wollen.

Da man ohnehin das ganze Heck umbaute, verbesserten die Ingenieure auch gleich die Steifigkeit um gute 200 Prozent. Um das ganze auch wieder anzuhalten, engagierte man eine heftige Bremsanlage von Brembo mit üppigen 350er-Scheiben vorne.

Krawall transportiert auch die Optik. Die Front ist dominiert von Luftauslässen, alle werden sie zur Straße hin breiter. Auch die zugespitzten Scheinwerfer und die Powerdomes auf der Motorhaube verdeutlichen die Aggressivität.

Fette Seitenschweller und 19-Zöller prägen die Seite, ein ausufernder Spoiler, zwei dicke Aufpuff-Pipes samt exzessivem Diffusor das Heck. Nur die serienmäßigen fünf Türen sind ein - immerhin praktisches - Relikt seiner Abstammung.

Der Innenraum gibt sich lediglich einen Hauch zurückhaltender. Recaro-Sportsitze, Alu-Zierrat, blaue Nähte und eine 300 km/h-Tachoskalierung fallen ebenso auf wie die Zusatzinstrumente für Ladedruck, Öldruck und Öltemperatur.

Was passiert, wenn 350 Pferde losstürmen, wieviel sie dabei inhalieren, und ob der Spaß auch Grenzen kennt, lesen Sie nach Klick auf diesen Link.

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