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Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Bernhard Reichel

Das traumhafte Erlebnis beginnt schon, wenn man auf den Ford Mustang zugeht. Das Hirn spielt einem den Wummer-Sound schon vor dem Aufsperren vor, und das Betrachten des nur so vor Kraft strotzenden Design lässt die Augen leuchten.

Weil ein knallroter Mustang wohl noch nicht auffällig genug ist, begrüßt uns beim Einsteigen ein auf die Straße projiziertes Pferd.

Vor dem Losfahren gilt es im Grunde nur eines zu beachten: Erst das Verdeck öffnen, dann Starten. Dies geschieht verblüffend schnell in zehn Sekunden und geräuschlos. Kontrastprogramm: das Anlassen per Knopfdruck. Herrlich blubbernd meldet sich das Gerät zum Dienst. Nicht zu laut und einfach naturbelassen. Schon während dem Ausparken rundet Benzingeruch das erste Kapitel ab.

Der Innenraum ist breit und wuchtig gestaltet. An die Sicht über die massige Haube muss man sich erst gewöhnen. Auf den ersten Kilometern scheint es leichter einen A380 in Minimundus zu landen.

Schon bald macht der ständige Blick über diese Haube mit ihren Kanten und den Powerdomes aber richtig Laune. Eine Einparkhilfe vorne würde dennoch nicht schaden, diese gibt es leider nur hinten.

Der Sound ist übersinnlich. Vor allem oben ohne blüht die Stimmung dank der Symbiose von Ansaug- und Auspuffgeräuschen auf. Ungewöhnlich früh schaltet man hoch, einfach weil dieser Antrieb dann so wunderbar lässig vor sich hin blubbert.

Generell versteht es der Mustang zu cruisen, er nötigt den Fahrer nicht zu einer harten Gangart, die er aber gekonnt beherrscht, sofern man das Gaspedal durchdrückt. Blitzschnell schiebt der Motor dann brüllend die Kutsche voran.

Das ESP lässt dabei nette Driftwinkel zu. Wem dies nicht geheuer ist, der findet im Nässe-Fahrmodus eine rigorosere ESP-Auslegung. Wer es anz deaktiviert, sollte über gute Reflexe verfügen.

Einen Mustang V8 manuell zu schalten, klingt, wie eine stehende Rolltreppe zu erklimmen. V8 und Automatik sind schließlich Geschwister. Tatsächlich aber verleiht die Handschaltung dem Schiff einen neuen Charakterzug.

Wer nicht unbedingt auf Cruisen aus ist, lernt die präzise Box mit kurzen Schaltwegen à la Mazda MX-5 zu schätzen.

Es macht sehr bald große Laune, diese geballte Kraft selbst zu sortieren, außerdem lässt sich so per Zwischengas das akustische Abenteuer weiter intensivieren.

Einen Normverbrauch von 13,5 Liter sieht man heute selten. In der Praxis sind es eher 17 Liter. Wer es krachen lässt, muss mit 20er-Werten leben. Bei einem Tankvolumen von nur 61 Litern putzt einem der Tankwart immerhin morgens und abends die Scheibe.

Mit satten 32 Prozent Super-Nova langt der Fiskus dafür zu. Inklusive Umsatzsteuer macht die Staatsbelastung also mehr als die Hälfte der Anschaffung aus, die mit 62.900 Euro für den gut ausgestatteten GT Convertible aber immer noch ein Angebot ist. Automatik kostet 1.700 Euro extra. Im Grunde ist fast alles Wichtige Serie außer Navi und Einparkhilfe. Letztere (nur hinten) kommt auf 400 Euro.

Plus
+ beeindruckende V8-Kraftentfaltung
+ gutes Lenkgefühl
+ gewaltiger Sound
+ bissige Bremsen
+ präzises Handschaltgetriebe
+ schnell öffnendes Verdeck

Minus
- herber Verbrauch
- keine zusätzliche digitale Geschwindigkeitsanzeige (dafür eine für die Durchschnittsgeschwindigkeit)

Resümee
Die Klang- und Charaktervielfalt des V8 im Ford Mustang-Cabrio ist verführerisch, weckt bei Bedarf auch alle Urinstinkte. Das manuelle Getriebe ist untypisch, macht aber erstaunlich viel Freude und ist wohl eine der letzten Möglichkeiten, solch üppige Kraft selbst zu verwalten.

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