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Family-Cruiser

Peugeot hat den Partner Tepee rundum modifiziert – wir testen die knackigere Outdoor-Variante mit 120 PS starkem Top-Dieselmotor.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Sabine Sommer

1996 brachte Peugeot den Partner auf den Markt, damals war er auf den ersten Blick als Nutz- respektive Transportfahrzeug erkennbar. Die zweite Partner-Generation (2008) kam schon deutlich schnittiger daher, gleichzeitig wurde die Family-Variante "Tepee" eingeführt.

Nunmehr war es höchste Zeit für ein Facelift und der Peugeot Partner wurde noch einmal kräftig überarbeitet. Der Hochdachkombi erhielt ein neues, ein modernes Gesicht, der Löwe wanderte von der Motorhaube in den Kühlergrill, die Konturen der Scheinwerfer wurden geschärft.

Motorisch gibt es den überarbeiteten Partner Tepee mit einem 110 PS starken 1,2 Liter-Benziner sowie mit einem 1,6 Liter Diesel mit 75, 99 oder 120 PS – als Ausstattungsvarianten kann man zwischen dem zivileren Active und dem robusteren Outdoor wählen.

Unser Testwagen ist ein Outdoor mit 120-PS-Diesel und manuellem Sechsgang-Schaltgetriebe. Zwar gibt es den Partner in beiden Ausstattungsversionen auch mit sieben Sitzen, unser Testwagen ist jedoch ein 5-Sitzer.

Als Tepee kommt dem Peugeot Partner sein Transport-Talent natürlich nicht abhanden, die drei Einzelsitze in der zweiten Reihe sind in der Outdoor-Variante zusammenklapp- und auch herausnehmbar - was positiv zum außergewöhnlichen Ladevolumen von 675 bis 3.000 Liter beiträgt.

Schon die großen Vordertüren erleichtern den Einstieg ungemein, die hinteren Schiebetüren tun dies auch bei Schrägparkplätzen. Die Bodenfreiheit ist beim Outdoor zwar lediglich um sieben Millimeter erhöht, der Übersicht nützt das dennoch. Auch die Sitze wurden beim Facelift überarbeitet, sie sind nicht mehr so schwammig wie früher, sondern wohltuend straff.

Der Innenraum soll vor allem für viel Platz sorgen – diesen Zweck erfüllt er allemal, auch wenn Plastik das Szenario dominiert. Dazu kommen zahlreiche praktische Ablageflächen und sogar Schubladen, wie zum Beispiel unter dem Fahrersitz.

Das in der Outdoor-Version inkludierte Familien-Paket bietet zudem ein praktisches Staufach zwischen den Vordersitzen, dazu kommen zusätzliche Innenspiegel, um die Kinder in der zweiten Reihe im Auge behalten zu können. Ganz in diesem Sinn ist auch die elektrische Kindersicherung der hinteren Schiebetüren zu verstehen.

Für das Betätigen des Schalthebels und die Bedienung des neuen Multifunktions-Touchscreen (sieben Zoll) benötigt man einen langen Arm, auch sind die Knöpfe des Radios für den Fahrer unvorteilhaft angeordnet.

Die manuelle Klimaanlage über Kopf ist dafür recht einfach zu bedienen, eine Zweizonen-Klimaautomatik gibt es optional. Zum Serienangebot gehören unter anderem ein Notbrems-Assistent und ein Tempomat, was in dieser Klasse nicht selbstverständlich ist.

Startet man den Vierzylinderdieselmotor, fällt auf, dass dieser angenehm laufruhig arbeitet, die Geräuschdämmung ist für ein Fahrzeug dieser Klasse sehr gut. Einzig bei höheren Geschwindigkeiten vernimmt man deutlichere Wind- und Abrollgeräusche.

Das maximale Drehmoment von 300 Nm wird bereits bei 1.750 U/min freigegeben, der 120 PS-Partner hat also immer genügend Schub – von 0 auf 100 km/h benötigt er 11,4 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit wird mit 174 km/h angegeben.

Die manuelle Sechsgang-Schaltung arbeitet präzise, ist mit ihrer langen Übersetzung allerdings auf Sparsamkeit ausgelegt – wer Leistung abrufen möchte, muss zurückschalten.

Beim Fahrwerk erweist sich der Peugeot Partner Tepee als echter Franzose – die sanfte Federung schluckt Bodenunebenheiten sehr gut, dennoch liegt der Partner sicher auf der Straße und bereitet innerhalb seiner natürlichen Grenzen auch die nötige Portion Fahrspaß.

Als Fronttriebler hat der Outdoor mit Geländefahrten naturgemäß wenig am Hut, daran ändert auch seine um sieben Millimeter angehobene Bodenfreiheit und die serienmäßige "Grip Control" (elektronisch geregelte Traktionskontrolle) nicht viel.

Die Start-Stopp-Automatik macht sich vor allem in der Stadt bezahlbar und funktioniert angenehm zügig. Doch selbst wenn man extrem verhalten unterwegs ist, kommt man nicht auf jene 4,4 Liter Diesel, die Peugeot als Durchschnittsverbrauch angibt. Allerdings gehen auch die von uns erzielten 5,3 Liter als äußerst sparsam durch.

Zu haben ist der günstigste Peugeot Partner Tepee als 75-PS-Diesel in der Active-Ausstattungslinie ab 19.400 Euro, die von uns getestete, 120 PS starke Outdoor-Variante mit Sechsgang-Handschaltung und fünf Sitzen kommt auf 23.200 Euro.

Plus
+ trotz Nutzfahrzeug-Basis ansprechendes Design
+ sehr großzügiges Platz- und Raumangebot
+ sehr viele Ablage- und Verstaumöglichkeiten
+ gute Verbrauchswerte
+ fairer Kaufpreis

Minus
- Schalthebel und Touchscreen ungünstig positioniert
- kein wirkliches Offroad-Talent

Resümee:
Der Peugeot Partner Tepee wurde modernisiert, ohne den familienfreundlichen Fokus aus den Augen zu verlieren. Sprich: sehr viel Platz, vielfältige Variationsmöglichkeiten, günstiger Preis.

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