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Turbodeflation

Der Porsche 911 Carrera fährt erstmals mit Turboaufladung vor. Warum das Facelift alles besser kann, verraten wir im Test - gleich mit dem Cabrio.

Bernhard Reichel

Ebenso traditionell wie der 911er selbst ist das große Jammern der Porsche-Puristen über jede technische Entwicklung.

Die Umstellung auf Wasserkühlung ist inzwischen verziehen, neuerdings erregt man sich über die Turbo-Aufladung aller Motoren. Man sollte es positiv sehen: Jetzt kann man sich für viele Tausender weniger zum Kreis der Porsche-Turbo-Fahrer zählen.

Die Frontschürze lächelt wieder. Der feine Blinker ist endlich schön dezent dimensioniert. Die Scheinwerfer erhalten das typische, vierpunktige Tagfahrlicht und die Heckleuchten sind, wie beim Macan, dreidimensional in Form gegossen.

Die Heckschürze nimmt die jetzt erforderlichen neuen Luftauslässe auf, die Lamellen des Motordeckels sind nun vertikal. Gemeinsam mit der mittigen neuen Sportabgasanlage wird dadurch die Breite des Fahrzeugs allerdings nicht mehr ganz so unterstrichen. Die Türgriffe wurden neu gestaltet und wirken nun ohne umlaufende Fuge frischer und endlich nicht mehr wie Fremdkörper.

Carrera und Carrera S haben beide nur noch drei Liter Hubraum und erhalten jeweils 20 Pferde zusätzlich. 450 Nm und brachiale 500 Nm beim S stehen schon ab 1.700 Umdrehungen an.

Unser getestetes S-Modell leistet 420 PS, genau jene Menge an Pferdchen, die schon 2001 das Turbomodell der Baureihe 996 galoppieren ließen, damals handelte es sich allerdings um das stärkste 911er-Modell.

Mit beachtlichen 3,9 Sekunden auf 100 km/h durchbricht erstmals ein Carrera die Beschleunigungsmarke von vier Sekunden. Der Motor ist praktisch neu, so gut wie jedes Teil wurde neu entwickelt bzw. konnte kleiner und leichter dimensioniert werden.

Die beiden Turbos pressen mit einem Druck von 1,1 bar zusätzliche Luft in die Brennräume, die Einspritzdüsen arbeiten mit 250 bar doppelt so hart wie bisher. Auch die Abgasanlage wurde leichter. Neue erforderliche Nebenaggregate wie Ladeluftkühler brachten am Ende aber doch eine dezente Gewichtserhöhung von 20 Kilogramm.

Das Fahrwerk liegt 10 Millimeter tiefer und ist serienmäßig mit aktiven Dämpfern ausgestattet. Gegen Aufpreis gibt es jetzt auch für die Carreras die Hinterachslenkung. Die Hinterreifen wurden ein Stückchen breiter. Das automatische PDK-Getriebe wurde optimiert.

Das stylische Lenkrad kennen wir vom 918 Spyder, etwas weniger Plastik dürfte man sich jedoch schon noch erwarten. Endlich gibt es auch eine logische Bedienung der Schaltwippen. Rechts hoch, links runter, so soll es sein. Ebenfalls lässt sich auf diesem Weg der gewünschte Fahrmodus sehr lässig einstellen.

Mehr als nur ein Facelift? Ob die Daten halten was sie versprechen, und ob der Sound immer noch passt, lesen Sie nach Klick auf diesen Link.

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