AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Bernhard Reichel

Im Alltag lässt sich der Porsche 911 wie gewohnt stets manierlich bewegen. Egal welcher Gang anliegt, der allmächtige Schub ist immer fühlbar.

Den Normalmodus wählt man hauptsächlich, wenn man mit den Nachbarn gut auskommen möchte. Ordentlich auffauchen tut das Biest beim Anlassen so oder so.

Also: Ab auf die Landstraße und weg mit dem perfekt dämmenden Dach. Überraschend zügig schiebt dieser Elfer an. Richtig zügig. Mehr als richtig zügig. Endlich ist es wieder da, dieses Düsenjetgefühl, wenn einen der Sitz aufzufressen versucht. Freudvolle Quertreiberei ermöglichen das abschaltbare PSM (= ESP) und Torque Vectoring samt mechanischer Hinterachs-Quersperre.

Die Quirligkeit und Drehfreude sind enorm, sogar besser und aggressiver als ohne Turboaufladung. Kein Wunder, lag das maximale Drehmoment beim Saugmotor erst weit oben bei 5.600 Umdrehungen an, so geht es nun mit vollen 500 Nm bei nur 1.700 Umdrehungen los und liegt praktisch permanent an. Erst bei 5.000 Touren soll die Kurve angeblich wieder nach unten gehen. Unermüdlich dreht der Boxer bis 7.500 U/min aber einfach weiter.

Der Besuch beim Orthopäden ist den Mitfahrern sicher, wenn man sich mit etwa 30 km/h ans Ortsende-Schild heranschleicht, den ersten Gang einlegt und zugleich das Pedal voll durchdrückt, alles folgende überdeckt dieser fantastische und laute Sound - akustisches Viagra made in Stuttgart. Vor allem in den letzten 1.000 Touren gibt das Triebwerk nochmals eine Zugabe.

In allen Lagen gibt das Triebwerk aber seine Stimmung von sich: Brummeln, Turbosaugen oder Brabbeln und Knallen aus der Sportabgasanlage.

Hinzu kommt der unglaubliche Grip der vierradgetriebenen Höllenmaschine. Dagegen klebt Pattex wie eine faule Banane.

Weil es bei aller Emotion durchaus auch interessiert, wieviel das Vieh säuft, prüften wir den Carrera 4S zweimal: Zehn Liter Super Plus waren es bei langen Phasen artgerechter Bewegung - das ist einfach top.

Im zivilisierten Alltag kamen wir auf 8,9 Liter und damit dem Normverbrauch von 7,7 Litern überraschend nahe.

Das Porsche Carrera 4S Cabrio gibt es für 159.520 Euro. Zweizonen-Klimaautomatik, Teillederpolsterung, Bi-Xenonscheinwerfer, Soundanlage, Sprachsteuerung, Bluetooth und Online-Navi sind dabei.

Für weitere 820 Euro gibt es Kurvenlicht und helles und angenehmes LED-Licht bekommt man für über 3.000 Euro. Angesichts der cabriotypischen Unübersichtlichkeit sollte man beim Parkassistenten nicht sparen und die 1.182 Euro für Einparkhilfe und Rückfahrkamera investieren.

Die Sportabgasanlage ist mit 3.045 Euro nicht billig, aber jeden Cent wert und rentiert sich beim Wiederverkauf, wenn die EU bald bei Neuwagen diesen Spaß abdreht. Für Keramikbremsen sind gute 10.000 Euro fällig. 4.157 Euro für Sportsitze erschrecken dann auch nicht mehr.

Plus
+ abartig gute Traktion
+ höllisch guter Sound
+ drehfreudiger, aggressiver Motor
+ bestialische Bremsen

Minus
- die Limits der Straßenverkehrsordnung
- der typische Porsche-Preis

Resümee
Bei der internen Bezeichnung gibt sich Porsche bescheiden, so hört dieser 911er nur auf 991.2. In der Performance liegen jedoch Welten zwischen ihm und seinem Vorgänger. Das brachiale Turbo-Drehmoment ist stets verfügbar, wie auch der beeindruckende Grip des Allradlers. Die Untermauerung mit verführerischen Klang lässt einen einfach nicht mehr aussteigen wollen.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Porsche 911 Carrera 4S Cabrio PDK - im Test

Weitere Artikel:

Wer einen neuen Golf braucht, sollte jetzt schnell sein. VW bietet den Rabbit samt All-inklusive Package für fünf Jahre ab € 399,– monatlich an – ganz ohne Anzahlung. Viel Zeit lassen sollte man sich aber nicht.

Lexus LBX – schon gefahren

Luxuriöser Einsteiger für Aufsteiger

Ein gewöhnlicher B-Crossover passt nicht mehr zur dienstlichen Position? Dann bietet Lexus mit dem LBX künftig das Passende. Das kleinste Modell der Japaner liefert gewohntes Premium-Flair.

Mit einem Fahrsimulator zur Entwicklung von neuen Reifen können nicht nur Zeit und physische Prototypen eingespart werden: Pirelli kommt damit auch seinem Ziel näher, bis 2030 CO2-neutral zu produzieren.

Vor allem der Benziner könnte preislich interessant werden

Omoda: Crossover-SUV Omoda 5 kommt nach Österreich

Für den Start auf dem österreichischen Markt bringtg Omoda ihr SUV-Modell 5. Den Anfang macht im ersten Halbjahr 2024 die Benziner-Variante, Hybrid und BEV folgen kurz darauf. Besonders erstaunlich: die Preise, die bei 26.000 Euro starten sollen.

Subaru Crosstrek im Test

Robustes Einstiegsmodell der Allradmarke

Mit dem Übergang von XV zu Crosstrek fällt der günstige Benziner weg. Doch auch mit dem e-Boxer bleibt das SUV der günstigste Subaru am Markt.