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Feines Finale

Dauertest-Bilanz nach sechs Monaten und fast 20.000 Kilometern: Der Skoda Fabia Combi 1.2 TSI hat sich in allen Belangen tapfer geschlagen.

Georg Koman

Ein halbes Jahr mit dem Skoda Fabia - und wir können den bekannten Skoda-Werbeslogan "Simply Clever" nur unterstreichen. Noch eins draufgesetzt: Wer auf sein Budget achten muss und einen modernen Allrounder sucht, der muss den Fabia Combi geradezu in die engere Auswahl nehmen.

Im internen Duell gegen den Schrägheck-Bruder hat der Combi die besseren Karten: 27 zusätzliche Längen-Zentimeter für lediglich 500 Euro Aufpreis. In Summe 4,26 Meter Länge und bei gleichem Radstand (2,47 Meter) massiv mehr Ladevolumen sowie etwas mehr Fond-Kopffreiheit als beim normalen Fabia.

Der Vorgänger sieht neben dem neuen Fabia Combi nicht uralt, aber etwas schmalbrüstig aus. Neun zusätzliche Breiten-Zentimeter und ein kürzerer Front-Überhang bringen neben mehr Praxiswert auch deutlich erwachsenere Proportionen.

Der Laderaum ist zweifellos das ganz große Asset des Fabia Combi: 530 (bis 1.395) Liter schlagen den Vorgänger um 25 Liter und die Konkurrenz um bis zu 100 Liter. Das sprengt den üblichen Rahmen der Kleinwagenklasse. Die Fond-Beinfreiheit ist aufgrund des unveränderten Radstandes gegenüber dem Schrägheck klassenüblich, aber keinesfalls beengend.

Für eine glatte Ladefläche muss man vor dem Lehnen-Umlegen zuerst die Sitzflächen etwas umständlich nach oben klappen, dafür kann man sie auch ganz ausbauen und dadurch noch ein paar wertvolle Kubikzentimeter gewinnen. Zudem lässt sich der massive Ladeboden in zwei Ebenen fixieren und die Kofferraumabdeckung fährt via einfachem Antippen nach hinten.

Die Fabia-Preise stiegen per 2016 zwar etwas an - unser getesteter 90-PS-Turbobenziner mit Fünfgang-Handschaltung verteuerte sich in der mittleren Ausstattung "Ambition" um 310 Euro auf 17.010 Euro -, aber das sehr sinnvolle "Ambition Austria"-Paket (Nominalwert 1.856 Euro) ist wie gehabt auf unbestimmte Zeit gratis.

Das klarerweise auch im Testwagen enthaltene Paket umfasst lichtstarke Projektorscheinwerfer mit LED-Tagfahrlichtern, Radio mit 6 Lautsprechern, Bluetooth und 5,5-Zoll-Touchscreen, Mittelarmlehne, akustische Einparkhilfe hinten, Nebelscheinwerfer, Teppich-Fußmatten und 15-Zoll-Alufelgen.

Dazu gibt es ein "Simply Clever"-Paket mit mehreren Gepäcknetzen, flexibler Korbhalterung für den Laderaum, Abfallbehälter samt Deckel und eine Handyhalterung im Cupholder.

Sowieso serienmäßig sind beim "Ambition" manuelle Klimaanlage, beheizbare E-Außenspiegel, E-Fensterheber vorne (ohne Automatik-Funktion) und eine Fernbedien-Zentralsperre.

Dazu 2:1 geteilte Fondlehnen, höhenverstellbarer Ladeboden, Tempomat samt Geschwindigkeitsbegrenzer, Frontradar mit City-Notbrems-Funktion, Lederlenkrad und ein paar Chrom- und Dekorfeatures.

Die Extrapreise sind teilweise erstaunlich günstig, einziges Mini-Foul: alle Lackfarben kosten Aufpreis, abgesehen vom "Pacific-Blau" unseres Testwagens.

Der 1,2-Liter-TSI erfreut dank Turbo-Aufladung durch eine Spritzigkeit und Durchzugsstärke, die man einem 90-PS-Benziner gar nicht zutrauen würde. Das Fünfgang-Getriebe ist fein schaltbar und gut übersetzt, ein sechster Gang ging uns nie ab.

In den ersten Kaltlauf-Minuten klingt der Motor zwar sehr rau, was sich aber schnell gibt. Die offenbar sparsamere Geräuschdämmung ist einer der wenigen Punkte, bei denen man die knappe Preiskalkulation bemerkt. Der Verbrauch hielt sich im Dauertest-Schnitt bei 5,6 Litern Super, für einen Benziner ein tadelloser Wert.

Pannen oder Ausfälle leistete sich der Fabia Combi 1.2 TSI keine, von Sommerhitze und Winterkälte zeigte er sich gleichermaßen unbeeindruckt.

Beinahe lächerliche Kleinigkeit: Eines Tages funktionierte eines der vier Rücklichter nicht mehr. Weil selbst nun einmal der Mann ist, erfolgte ein Griff zur Bedienungsanleitung und danach der Ausbau der Leuchteinheit. Ergebnis: Glühbirne in Ordnung. Deshalb: etwas Kontaktspray auf den Stecker, was wiederum genügte, um den Fehler zu beseitigen.


Plus
+ bei allem Praxiswert fesches Äußeres
+ drehmomentstarker und sparsamer TSI-Motor
+ im Klassenvergleich gutes Platzangebot
+ die Klasse sprengendes Ladevolumen
+ moderne Connectivity- und Sicherheits-Features
+ faire Preispolitik, auch bei den Extras

Minus
- rauer Kaltlaufsound
- Mini-Mangel: kurzeitiger Ausfall einer Rückleuchte

Resümee
Unterm Strich liefert der Skoda Fabia Combi 1.2 TSI Ambition eine fabiahafte Dauertest-Bilanz. Der kleine Tscheche mit VW-Innenleben leistete sich auch nach sechs Monaten kaum eine Schwäche und empfiehlt sich nachhaltig als Kompakt-Allrounder. Momentan die Benchmark unter den Kleinwagen-Kombis.

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