Suzuki Swace im Test | 25.05.2021
Viel Platz für den "Swag"
Suzuki kauft regional ein und bringt zwei Zwillingsmodelle zu Verkaufsschlagern aus Toyoda: Wir beschnupperten als ersten der beiden neuen: den Kompaktkombi Swace.
Mag. Bernhard Katzinger
Es mag daran liegen, dass auch der Corolla hierzulande noch keine Mörderpräsenz im Straßenbild aufweist, aber der blaue Swace erweist sich als beinahe so etwas wie ein Köpfeverdreher. So mancher schaut verstohlen hin, worum es sich denn dabei handeln könnte? Aha, Suzuki, Respekt, scheinen die Blicke zu sagen.
Swagger Space Feat. Suzi Toy
Verdientermaßen. Und was ist ein Swace? Ist doch klar: ein Kunstwort aus "swag" und "space". Ersteres listet Wikipedia als "Jugendsprech" für charismatisch-positive Ausstrahlung. Swag, Oida, mit Space, also viel Platz: Das ist ein Swace.
Im Inneren - bis auf die Plakette am Pralltopf feiern wir ein Wiedersehen mit dem Corolla-Cockpit - reicht man wertige Kunststoffe mit einer Portion Hartplastik an Klavierlackgarnitur. Dass das Interieur auch im Suzuki keine Designpreise gewinnt, zählt zu den wenigen Minuspunkten. Das Innere des zweiten Kooperationsmodells, des Across, wirkt ein Äuzerl wertiger. Wobei im Swace sicher nicht das Cockpit Hauptthema ist, sondern das beeindruckende Platzangebot. Auch auf den hinteren Sitzen ist kommod zu reisen, der Kofferraum schluckt ordentlich, verfügt über eine niedrige Ladekante und die umlegbaren Sitze eröffnen eine gigantische Ladehöhle für Surfbrett, Mountainbike&Co - take that, SUV-Nation!
Gleichmut macht den Sparmeister
Butterbrot statt Peitsche ist das Motto des Hybridantriebs: Gemeinsam mit den 98 Verbrennergäulen kurbeln maximal 53 elektrische Kilowatt an der Welle, was eine Systemleistung von, nein, nicht 170, sondern 122 PS ergibt.
(Das liegt nicht daran, dass der Hybrid die Regeln des Adam Ries außer Kraft setzt, sondern dass für das Elektrische die Batterie- und nicht die E-Motorleistung herangezogen wird. Es google, wer's genauer wissen muss.)
Auf der Straße kommt durchaus ausreichende Leistung per stufenlosem CVT-Getriebe an, was recht zivilisiert, ohne Heulen und Zähneknirschen, aber halt auch ohne rechten Punch vonstattengeht. Dafür bekommt man den Verbrauch mit Sommerreifen und stoischem Gleichmut sicher an die 5-Liter-Marke. Ob uns das auch gelingen wird, sehen wir ab Ende Mai, dann tritt der Swace seinen einjährigen Dauertest an.
Das gefällt uns: viel Platz, eleganter Auftritt, swagger space eben
Das vermissen wir: ein bisschen Pfiff, ein bisschen Punch
Die Alternativen: Toyota Corolla (eh klar), Kia Ceed SW, Seat Leon SP