Limousinen von Lancia - Tradition seit 1922 | 21.11.2006
Luxus trifft Italianitá
Lancia feiert heuer den 100. Geburtstag: Neben technischer Innovation und Sporterfolg prägen feine Limousinen das Image der Marke.
Von Beginn an Avantgarde
Das derzeitige Lancia-Spitzenmodell Thesis steht in einer Tradition eleganter, technisch anspruchsvoller und luxuriös ausgestatteter Lancia-Limousinen. Bereits im Jahr 1922 sorgte ein Achtzylinder-V-Motor mit 4,6 Liter Hubraum im Lancia Trikappa für eine überragende Laufkultur und souveräne Fahrleistungen.
Mit den Achtzylindermodellen Dilambda (1929) und Astura (1931) setzte Firmengründer Vincenzo Lancia diese Philosophie fort und etablierte sich damit als Technik-Avantgardist in der Oberklasse. Die Schriftsteller Ernest Hemingway und Erich-Maria Remarque waren begeisterte Fahrer dieser luxuriösen Lancia-Limousinen.
Aurelia: luxuriöser Trendsetter
Die Aurelia, erste Neukonstruktion nach dem zweiten Weltkrieg, markierte einen weiteren Meilenstein der Lancia-Geschichte. Der weltweit erste Leichtmetall-V6-Motor Einzelradaufhängung rundum (Schräglenker-Hinterachse), Transaxlebauweise, Stahlgürtelreifen und eine Karosserie ohne Mittelpfosten charakterisierten die viertürige Limousine bei ihrer Premiere auf dem Turiner Automobil-Salon 1950 als technologischen Trendsetter. Hochwertige Sitzbezüge des edlen Stofflieferanten Zegna, getönte Scheiben, bequemer Einstieg in den Fond und eine komfortabel abgestimmte Federung sicherten diesem Wagen schnell eine Spitzenposition auf dem internationalen Parkett feiner Limousinen.Flaminia: Ein Vorbild modernen Automobil-Designs
1957 erschien der Oberklasse-Wagen Flaminia. Das erste italienische Automobil mit vier Scheibenbremsen gilt auch heute noch als die eine bedeutende Design-Innovation der fünfziger Jahre. Die flache, gerade Trapezlinie und der besondere Flankenknick der Pininfarina-Kreation blieben bis in die achtziger Jahre ein Vorbild für Automobil-Designer.Der kultivierte V6-Motor und das aufwändige Fahrwerk mit DeDion-Hinterachse setzten zusammen mit einem überdurchschnittlichen Raumangebot wiederum Maßstäbe für entspanntes Reisen. Serienmäßig waren auch ein Heckscheibenwischersystem mit je zwei Wischerblättern innen und außen (!) sowie per Unterdruck betätigte hintere Ausstellfenster. Gegen Aufpreis konnte die Flaminia-Kundschaft auch eine halbautomatische Kupplung, beheizbare Heckscheibe, elektrische Fensterheber, Drehstromlichtmaschine und eine Klimaanlage ordern.
Und 1961 beauftragte die italienische Regierung Pininfarina mit dem Bau von vier so genannten Flaminia Presidenziale – Staatslimousinen mit verlängertem Radstand und individueller Dachkonstruktionen. Eines dieser Sondermodelle wurde noch in den neunziger Jahren vom italienischen Staatspräsidenten Ciampi bei offiziellen Anlässen benutzt.
Flavia: Erstmals Frontantrieb
Mit der Mittelklasse-Limousine Flavia startete bei Lancia 1960 die Frontantriebsära. Neben einer umfangreichen Ausstattung und Extras wie Ledersitzen und beheizbarer Heckscheibe überzeugte die Flavia, angetrieben von einem vibrationsfrei laufenden Boxermotor (1,5 bis 2,0 Liter Hubraum), vor allem mit ihrer überdurchschnittlichen Detailverarbeitung und großzügigem Raumangebot.Beim Nachfolgemodell Beta verwendete Lancia einen Vierzylinder-Reihenmotor, ansonsten überzeugte das erste neue Modell unter Fiat-Regie mit viel Platz im Innenraum und komfortbetonter Ausstattung. Die Limousine dieser Baureihe wurde allerdings nicht so bekannt wie der Spider oder der Sportkombi HPE.
In der oberen Mittelklasse setzte Lancia mit dem 1976 debütierenden Gamma die Boxertradition (2,5 Liter Hubraum) fort. Agiles Fahrverhalten und ein bequemes Interieur im Stil der Zeit (heutzutage im Zeichen der Retro-Welle wieder ganz en vogue) kennzeichneten die Schrägheck-Konstruktion.
Thema: Kraftvolle Limousine mit stilvollem Interieur
1984 war der Thema Lancias Interpretation eines italienisch-schwedischen Gemeinschaftsprojektes, die Parallelmodelle hießen Fiat Croma und Saab 9000. Der Thema setzte Lancia-typisch auf Luxus und mischte kultivierte Turbo- und Sechszylinder-Aggregate mit stilvollem Interieur. Als „Zuckerl“ für besonders anspruchsvolle Connaisseurs setzte man den Thema 8.32 an die Spitze der Modellreihe: Das 215PS starke V8-Aggregat kam von Ferrari.Der 2002 vorgestellte Thesis führt diese „Ahnenreihe“ fort, in der jüngsten Version mit einem neuen, 185 PS starken Common-Rail-Dieselmotor samt serienmäßigem Partikelfilter und Fünfgangautomatik.