
Neue Studie zeigt Unfallrisiko von Oldtimern | 04.06.2009
Nicht zu schüchtern bremsen!
Sind Oldie-Fahrer Crashpiloten? Technische Defekte und ungeübter Umgang mit der älteren Technik sind häufige Unfallursachen.
mid/rawi
ESP, was ist das? Oldtimer sind auf das Funktionieren der simplen, bzw. mitunter höchst umständlichen, mechanischen Technik und bei kritischen Fahrmanövern auf das Fahrgefühl des Lenkers angewiesen.
Genügen diese Fahrzeuge trotzdem den Anforderungen des hektischen Straßenverkehrs oder geht von ihnen eine erhöhte Unfallgefahr aus?
Experten der deutschen Versicherungsindustrie haben die weltweit erste Studie zu Oldtimerunfällen und deren Charakteristik erstellt.
Grundlage sind die deutsche Unfallstatistik und 450 Schadensfälle aus der Unfalldatenbank der Versicherungen - in Österreich wird die Situation wohl nicht völlig unterschiedlich sein.
"Klassische" Unfallursachen
Fazit der Experten: Unerfahrenheit und Selbstüberschätzung verbunden mit mangelnder Fahrpraxis führen besonders bei sportlichen Klassikern immer wieder zu Unfällen.Vor allem Hobbyfahrer verursachen demnach häufig Auffahrunfälle: denn sie kennen oft das niedrige Verzögerungspotenzial der Bremsen nicht oder bremsen in der Notsituation zu vorsichtig, um ihr Fahrzeug zu schonen.
Jeder vierte Unfall passiert allerdings beim Wenden, Rückwärtsfahren oder Einparken, wenn Fahrer nicht aufpassen oder sich schlicht mit den Abmessungen des Fahrzeugs verschätzen.
Unfälle: seltener, aber...
Auch technische Mängel sind häufige Unfallursachen.Im Vergleich zum Pkw-Unfall ist ein technischer Defekt zehnmal so häufig ursächlich für einen Oldtimer-Unfall.
So sammelt sich beispielsweise Wasser in der Bremsleitung, ein überalterter Reifen platzt auf der Autobahn oder die zerkratzte Frontscheibe bricht das Sonnenlicht und blendet den Fahrer.
Dennoch sind Unfälle mit einem historischen Fahrzeug relativ selten. Das liegt vor allem an der besonders vorsichtigen Fahrweise der Chauffeure.
Kommt es allerdings zu einem Unfall, liegt das Verletzungsrisiko für die Insassen um ein Drittel höher als bei modernen Autos.