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30 Jahre Alfa Romeo Spider

Happy Gummilippe

Die dritte Generation des italienischen Roadster-Klassikers Alfa Romeo Spider, von den Italienern als "Aerodinamica" betitelt, wird 30 Jahre alt.

mid/zwi

Die von 1983 bis 1989 in Arese bei Mailand aufgelegte dritte Generation des hinterradangetriebenen Roadsters mit einer von Pininfarina gestalteten Karosserie folgte dem Zeitgeist und beeindruckte - oder erschreckte - die Freunde italienischer Sportwagen mit üppigen Front- und Heckspoilern, ein Zeichen für die Aerodynamikversessenheit der 1980er-Jahre.

Die weiche Gummilippe am Heckspoiler, die wie andere Karosserieelemente dem Fußgängerschutz nach amerikanischer Lesart entsprang, brachte dem Spaß-Auto den Spitznamen "Gummilippe" ein. Zahlreiche Alfisti wehrten sich gegen diese Spoiler und tauschten sie gegen formschönere aus dem Zubehörhandel aus.

Auch das Interieur fand nicht nur Freunde, war doch das "Eistütendesign" der ersten Baujahre des "Aerodinamica" nicht jedermanns Geschmack. Trotzdem erzielte diese Generation des Spiders mit rund 37.000 Exemplaren hohe Stückzahlen. Der Erfolg der 31.800 Sportwagen mit dem 2,0-Liter-Motor und der 5.400 mit dem 1,6-Liter-Motor beruhte nur zum Teil auf eigener Leistung: Der Automarkt dieser Jahre bot nur wenige Alternativen in dieser Fahrzeugklasse.

Die beiden oben liegenden Nockenwellen und Doppelvergaser ließen die Herzen von Motor-Freunden höher schlagen. Das gilt besonders für die ersten Exemplare mit 94kW/128 PS beim Zweilitermotor und 76 kW/104 PS bei der 1,6-Liter-Maschine. Die Motoren ab 1986 leisteten mit elektronischer Zündung und verbrauchsoptimierter Auslegung nur noch 92 kW/125 PS und 74 kW/101 PS.

Das Jahr 1986 bescherte dem Spider zudem modifizierte Sitze und einen neuen Instrumententräger. Und es war das Geburtsjahr des Spiders "2000 Quadrifoglio Verde", des "Grünen Kleeblatts". Er besaß zusätzliche Seitenschweller, geänderte Frontspoiler und Heckstoßfänger.

Die Spider-Oldtimer-Szene klärt Kaufinteressierte auf, dass sie sich einen Motor einhandeln, der "immer erst ordentlich warm zu fahren ist", eine Übung, die aus der Mode, weil aus der Notwendigkeit gekommen ist.

Der Oldtimer-Markt auf "mobile.de" führt 1983er-Exemplare auf, die gut und gerne 100.000 Kilometer hinter sich haben und zwischen 2.800 Euro und 11.900 Euro kosten. Damit sind gut erhaltene oder sauber restaurierte Spider fast so teuer wie es die Neuen seinerzeit waren.

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