
Ennstal-Classic 2013 | 12.07.2013
18 Ferrari bei der Ennstal Classic
Der Mythos Ferrari blüht bei der Ennstal-Classic. Nicht weniger als 18 einzigartige, klassische Ferrari der Baujahre 1959 bis 1972 werden in Gröbming am Start stehen.
Ältestes Modell ist ein 250GT aus dem Jahre 1959, den der Wiener Bruno Mayer fährt, ein Auto das von Gotfrid Köchert, dem K.u.K. Wiener Hof-Juwelier, exzellenten Hobby-Rennfahrer und Jochen Rindt-Mezän importiert wurde.
Werner Paulinz, Präsident des Ferrari-Club Austria chauffiert erstmals einen 250 GT-Spider, Baujahr 1960.
Der stille Traum aller Ferrari-Anbeter ist eine SWB-Berlinetta: Werner Kummer aus der Schweiz kommt mit einer Competition-Version aus dem Jahre 1961, die zu ihrer Zeit das erfolgreichste Auto der GT-Kategorie war.
Einen selten schönen und originalen Ferrari 330 GTC (1965, V12, 300 PS) nannte Robert Stürzer, ein Auto das von «Ferrari Classiche» das «Certificato di Autenticita» ausgestellt wurde, gewissermaßen der Ahnenpass für Originalität und daher für jeden Besitzer das wichtigste Dokument.
Henk Koel aus Holland bringt einen sagenhaften 275 GTB/4 aus dem Jahre 1967 ins Ennstal, den ersten Straßen-Ferrari, der mit einem Viernockenwellen-Zwölfzylinder, direkt aus dem Rennsport abgeleitet, motorisiert war. In seiner kurzen Produktionszeit von 1966 bis 1968 verließen 330 Exemplare das Werk in Maranello. Bei Koels 275 GTB/4 handelt es sich um einen von 17 gebauten Alu-Wagen.
Mit Alois Heidenbauer und Tochter Birgit stehen die Ennstal-Classic Sieger 2011 in einem Dino 246GT aus dem Jahre 1971 am Start. «Dieses Auto ist für die Ennstal so etwas wie der goldene Schnitt, was Leistung und Handling betrifft» schwärmt der Steirische Unternehmer. Und so denken auch die Piloten Fritz Müller und Axel Urban in zwei weiteren Dino aus dem Jahre 1972.
Rallye-Ass Andi Aigner ist erstmals Ferrari-Pilot, er bekommt von Johann Kofler einen 365 GT4. «Unser Ziel ist, ein Platz unter den Top 50» bekennt Andi mit einem Augenzwinkern...
Zwei Ferrari die zu den elitärsten und legendärsten Rennsportwagen zählen, die je in Maranello entstanden, sind ein Highlight im Starterfeld: Andrea Rastrelli, Technischer Leiter von Ferrari «Classiche» und Michael Gross starten in der Chopard-Racecar-Trophy mit einem 4.4 Liter 121LM. Es handelt sich um einen von vier gebauten Sechszylinder, mit einer sagenhaften Geschichte. 1955 lief das Auto bei der Mille Miglia. Eugenio Castellotti überholte mit dem 360 PS Boliden sogar den späteren Sieger Stirling Moss auf Mercedes 300SLR, aber die brutale Kraft des Motors in Verbindung mit dem Kamikaze-Fahrstil des Italieners sorgte für einen dramatischen Reifenverschleiß. Als letztlich alle Pneu-Vorräte aufgebraucht waren, resignierte der Motor. In Le Mans wurde der Wagen von Maglioli/Phil Hill gefahren, bevor er nach den USA verkauft wurde, wo Carroll Shelby zwei Rennen gewann.
Für Sir Stirling Moss bringt Richard Frankel einen Ferrari 750 Monza, mit dem die Renn-Ikone am Samstag vor dem Feld der Chopard-Racecar-Trophy die letzte SP von Moosheim nach Gröbming bestreitet.