CLASSIC

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Ennstal-Classic 2013

Das Can-Am Monster der Racecar-Trophy

Die Racecar-Trophy wird durch einen besonders monströsen Gast beehrt-einem original Can-Am Lola.

Michael Hintermayer
Foto: GEPA pictures/ Hans Simonlehner

Can-Am. Ein Wort das Motorsportfans die Haare zu Berge stehen lässt. In Europa ist der Canadian-American Challenge Cup fast schon in Vergessenheit geraten, doch Peter Schleifer (D) lässt die Erinnerung an einen der brutalsten Abschnitte der Motorsportgeschichte bei der Racecar-Trophy wieder aufleben. Doch was war die Can-Am eigentlich?

Die Can-Am Serie wurde Ende der sechziger Jahre gegründet. Das Reglement im Großen und Ganzen: Es gab keines. Alles war möglich, die Motoren erlangten im Laufe der Zeit wahrlich monströse Ausmaße. Porsche stellte mit dem 917/10 TC einen Rekord auf -1300 PS, manche behaupten sogar mehr, befeuerten die Stuttgarter Rennmaschine im Qualifying. Die einzigen groben Regeln betrafen die Karosserie, sie musste symmetrisch sein und theoretisch einem zweiten Mann Platz bieten. Das offene Reglement erlaubte praktisch unbegrenzte Möglichkeiten mit Hubraum, Leistung, Turboladern und dem Anpressdruck des Wagens zu experimentieren. Somit erreichten die Can-Am-Wagen damals ungeahnte Geschwindigkeiten, da auch der „Ground Effekt“ sowie riesige Spoiler und Flügelanbauten zum Einsatz kamen.

Gefahren wurden diese Monster von den besten Piloten der damaligen Zeit und auch einige bekannte Namen aus der Formel 1 schrieben in der Can-Am Geschichte. Denis Hulme, Bruce McLaren, Phil Hill, Mark Donohue, Jim Hall, Chris Amon, Mario Andretti, Jack Brabham, Pedro Rodríguez, Vic Elford, und Jackie Stewart-sie alle fuhren einmal einen Can-Am-Wagen. Angelockt wurden die Profis durch das relativ hohe Preisgeld von 20.000 Dollar, was zur damaligen Zeit eine Menge Geld war.

„Man hat viel Auto um sich rum“

Der Lola T310 von Peter Schleifer ist ein absolutes Einzelstück. Okay fast, er wurde einmal gebaut und es ist ein Ersatz-Chassis vorhanden. Das breiteste und längste Auto, das jemals die Can-Am bestritt ist ein wahrer Augenschmaus. Er kam gerade noch rechtzeitig aus Australien zur Chopard Racecar-Trophy ins steirische Gröbming, da Peter Schleifer mit diesem Einzelstück im Vorfeld des F1-Grand Prix von Melbourne ein Rennen bestritt. Der Chevrolet V8-Motor mit 8,1 Litern Hubraum hat mit dem Aluminium-Gitterrohrrahmen leichtes Spiel und katapultiert diesen durch sagenhafte 820 PS auf Geschwindigkeiten jenseits von 340 Stundenkilometern.

Auf die Frage, ob es nicht anstrengend wäre, so ein Monster zu bewegen antwortete Schleifer mit gelassener Stimme: „Natürlich ist es anstrengend so einen Wagen zu pilotieren, doch es macht einen riesen Spaß. Ein Formel 1-Auto der damaligen Zeit ist wie ein Handschuh, es macht, was du willst. Einem Can-Am Auto muss man schon deutlich zeigen, wohin und wie der Weg gehen soll.“


Zur Ennstal Classic Website

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Geliebter Fremdkörper

Helden auf Rädern: VW 1500 Rural

Ein Auto, das nach mehreren Umbenennungen, Joint Ventures, Pleiten, Übernahmen und Facelifts nach wie vor durch seine Qualitäten überzeugen konnte, kann ja nicht so schlecht sein. Die Geschichte des VW 1500 Rural zeigt, worauf es eigentlich ankommt.

Sogar in der DDR wurde der kleine VW produziert

20 Mythen und Fakten über den VW Polo, die Sie noch nicht gekannt haben

Der Volkswagen Polo gehört zu den erfolgreichsten Kleinwagen und blickt auf eine lange Modellgeschichte zurück. Hier erfahren Sie mehr über den Polo und 20 Mythen und Fakten, die interessante Einblicke in seine Entwicklung, Technik und Besonderheiten geben.

Der Saft des frühen Blitzes

Helden auf Rädern: Opel Kadett Impuls

Viele Hersteller probierten schon vor einem halben Jahrhundert, normale Autos zu elektrifizieren. Opels Ansatz beim Kadett Impuls war dagegen schon einen Schritt weiter.

Der optimale Weg zum Traum-Oldtimer

Einen Oldtimer in die Niederlande importieren

Oldtimer aus Übersee sind in Europa sehr beliebt! Das liegt oft daran, dass es viele gewünschte Modelle hierzulande nicht gibt oder diese einen eher schlechten Zustand aufweisen. Ein Import aus den USA ist daher für viele Autoliebhaber eine valide Alternative und den Aufwand auf jeden Fall wert.

Selten lag die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn so nahe beinander wie beim Fiat Multipla. Da passt es nur gut, dass ihm sogar ein Leben nach dem Tod vergönnt war. In China. Als Elektroauto.

ARBÖ Classic & ARL 2025

27. ARBÖ Classic rechnet mit Nennrekord

Am 6. und 7. Juni werden wieder bildhübsche Oldtimer die traumhafte Gesäuseregion rund um die Stiftsgemeinde Admont beglücken. Bei der 27. Ausgabe der ARBÖ Classic winkt ein Rekordergebnis.