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Auktionsjahr 2013: Die Rekorde

Fast unbezahlbar

Bei der Versteigerung eines Ferrari 250 GTO fiel der Auktionshammer erst bei 38 Millionen Euro, ein Mercedes W196 erzielte 22,7 Millionen.

mid/ld; Fotos: Kimball Studios, Daimler

Unaufhaltsam scheint die Preisentwicklung bei Oldtimern zu sein. So erzielten im vergangenen Jahr einige Automobil-Pretiosen Rekordwerte: Für einen Ferrari 250 GTO, der insgesamt nur 39 Mal gebaut wurde, blätterte ein Sammler rund 38 Millionen Euro hin.

Der Werksrennwagen von 1954, Fangios Mercedes W196, erzielt bei einer Auktion stolze 22,7 Millionen Euro. Ein Ferrari 275 GTB NART-Spider kostete rund 20 Millionen Euro, ein Ferrari 250LM ging für mehr als 10 Millionen Euro weg. Und ein 340/365MM aus gleichem Hause kostete ebenfalls 10 Millionen Euro. Selbst Alltagsklassiker sind teurer als je zuvor, doch dürfen Sammler hier keine ausufernden Renditen erwarten.

Experten im Bereich Oldtimer-Handel wie Schröder & Weise Classics aus Hannover raten dazu, für große Gewinne hoch einzusteigen. Große Wertsteigerungen sind demnach vor allem bei solchen Fahrzeugen zu erzielen, die bereits hoch gehandelt werden. Dazu müssen sie über eine spezielle, nachvollziehbare Historie verfügen und nur in geringer, geradezu homöopathischer, Dosis gebaut worden sein - eben wie ein Ferrari 250 GTO.

Solche Fahrzeuge finden sich nur in Ausnahmefällen in Kleinanzeigen einschlägiger Fachzeitschriften, sie sind eher in den Katalogen von Auktionshäusern zu finden.

Neben dem benötigten Geld müssen Interessenten gute Nerven mitbringen, denn Versteigerungen sind eine ganz spezielle Form des Einkaufens. Spätestens wenn ein unsichtbarer Telefonbieter mit immer höheren Geboten das selbst abgegebene immer wieder übertrumpft, sind gute Nerven gefragt. Wichtig ist jedoch, bereits vor dem Einstieg in diese kitzelige Angelegenheit, mit einer eigenen Expertise über das zu ersteigernde Objekt genauestens Bescheid zu wissen.

Gleiches gilt auch für den Käufer eines mehr oder weniger alltäglichen Fahrzeugs im Alter von 30 Jahren und mehr. Gelegenheiten zum Kauf von Oldtimern bieten sich bei den diversen Oldtimer-Messen. Oft sind hier an den angebotenen Fahrzeugen kühne Preisforderungen zu lesen, die weder durch den Erhaltungszustand des Fahrzeugs, noch seine Historie oder andere Gründe zu rechtfertigen wären.

Ohne verhandeln zu kaufen, wäre natürlich eine Dummheit - jedenfalls in den meisten Fällen. Ausnahmen, bei denen der Käufer früh genug aufgestanden ist und vor anderen Kaufinteressenten ein unter Wert eingestuftes Objekt entdeckt, bestätigen die Regel. Mit Know-how fängt der frühe Vogel den Wurm.

Bevor ein Oldtimerbesitzer sich die Hände über den nach Jahren entstandenen Gewinn reiben kann, sollte er eine saubere Rechnung machen. Zunächst einmal bringt nicht der reine Besitz eines alten Fahrzeugs den eigentlichen Lustgewinn. Freude am Oldtimer entsteht beim Schrauben oder Fahren. Beides kostet zunächst Geld, das vom möglichen Wertzuwachs abzuziehen ist.

Oldtimer sind im Vergleich zu einem anderen Hobby finanziell oft vorteilhaft: So ist das Leben des geliebten Pferdes leider allzu endlich, und das schöne neue Segelboot bringt nach einigen Jahren auf dem Gebrauchtmarkt nur einen Bruchteil der ehemaligen Anschaffungskosten.

Eine aktuelle Studie unter Beteiligung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) beziffert die durchschnittlichen jährlichen Kosten für Wartung, Erhalt und Pflege eines Oldtimers mit 5.300 Euro. Steuer, Versicherung und Kraftstoffkosten kommen dazu. Zusätzlich müsste bei einer sauberen Kalkulation eine Verzinsung des eingesetzten Kapitals eingerechnet werden. Einen effektiven Wertzuwachs dürften bei dieser Berechnung die wenigsten Oldtimer tatsächlich erzielen.

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