CLASSIC

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Jubiläum: 40 Jahre Skoda 130 RS

Porsche des Ostens

Der Skoda 130 RS gab 1975 sein Rennsport-Debüt. Sein größter Triumph war der Doppelsieg in der Klasse bis 1.300 ccm bei der Rallye Monte Carlo 1977.

mid/rlo

Der Rennsport hat in der 114-jährigen Geschichte von Skoda seit jeher große Tradition. Da ist es verständlich, dass die Tschechen jetzt den Geburtstag eines erfolgreichen Rennwagens ganz besonders feiern: Der Skoda 130 RS wird 40 Jahre alt.

Die größten Erfolge mit diesem Fahrzeug waren der Doppel-Triumph bei der legendären Rallye Monte Carlo 1977 in der Kategorie bis 1.300 ccm Hubraum und der Gesamtsieg in der Tourenwagen-Europameisterschaft 1981.

Viele Motorsport-Fans kennen den 130 RS auch noch unter einem anderen Namen: "Porsche des Ostens", eine Anspielung an sein Heckmotor-Konzept. Und was damals niemand ahnte, ist heute Wirklichkeit: Skoda und Porsche sind im VW-Konzern vereint.

"Der 130 RS prägt den guten Motorsport-Ruf unserer Marke bis heute", sagt Michal Velebny vom Skoda-Museum. Dieses Rennauto in der damals kommunistischen Tschechoslowakei auf die Räder zu stellen, sei nicht einfach gewesen. Und Motorsport-Direktor Michal Hrabanek ergänzt: "Wir sind stolz auf unsere Motorsport-Tradition." Das treibe die Marke auch bei den aktuellen Rennsport-Aktivitäten (Stichwort: Fabia R5) an.

Wie entstand eigentlich der 130 RS? Da die in den 1970ern verwendeten Prototypen des 200 RS wegen neuen Vorschriften nicht mehr homologierbar waren, konstruierte Skoda den Rennwagen 130 RS. Dieses Fahrzeug war bei seiner Renn-Premiere 1975 mit seinen 720 Kilogramm als echtes Leichtgewicht.

Ausgewählte Karosserieteile bestanden aus Aluminium, so das Dach, die Fronthaube und die Außenhaut der Türen. Die Kotflügel und die Motorhaube wurden aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) gefertigt. Vorne nutzten die Ingenieure die Vorderachse des 200 RS, die Hinterachse wurde neu ausgelegt. Das aus dem Serienmodell 110 R stammende Fahrzeug-Skelett erhielt einen robusten Schutzrahmen.

Angetrieben wurde der Rennwagen von einem 1,3-Liter-Vierzylinder. Der 140-PS-Motor beschleunigte das Auto auf 220 km/h. Die rennsportliche Auslegung des Motors erfolgte unter anderem durch zwei Doppelvergaser, einen Achtkanal-Zylinderkopf und die Trockensumpfschmierung.

1983 endete die Ära des 130 RS. Die Homologation des Automobil-Weltverbandes (FIA) lief endgültig aus. Der Autohersteller setzte seine motorsportlichen Aktivitäten fortan mit dem 130 LR fort. An die Erfolge des 130 RS konnte dieser allerdings nicht mehr anknüpfen.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Starter, Elektrik, Vergaser im Fokus

Auf zum Schrauberseminar!

Oldtimer-Spezialist Dieter Serglhuber lädt zum Oldtimer–Spezialseminar. An fünf Samstagen werden Klassik-Spezialthemen in Theorie und Praxis erklärt.

Schiebung will geformt sein

Helden auf Rädern: Renault Estafette

Wenn sich ein Player nicht an die Spielregeln hält, muss man kreativ werden, um noch mitmischen zu können. Renaults Weg zum Estafette war etwas steinig und warf irgendwie alle Pläne über den Haufen, die man für die Marke hatte.

Als Kombis noch lange nicht Mainstream waren, wollte man in Montevideo unbedingt einen haben. Ohne wenn und aber, weswegen der NSU P10 keinen riesigen Erfolg hatte. Das Genick brachen ihm aber eher die Begleiterscheinungen.

Der internationale Kompromiss

Helden auf Rädern: Monteverdi Safari

Wenn keiner mehr luxuriöse Sportwagen möchte, liegt die Lösung nicht immer bei preisgünstigen Modellen. Luxuriöse Offroader sind eine probate Alternative, und so verhalf der Safari Monteverdi zum größten Erfolg der Firmengeschichte.

Gutes Rezept, falscher Zeitpunkt

Helden auf Rädern: MG ZS 180

Als praktisch alles schon verloren war, lieferte MG Rover ein Paradebeispiel für cleveres Engineering. Vor allem, weil der ZS ursprünglich der Unsportlichste der Modellpalette war.

Zweierlei Reibwerte

Helden auf Rädern: VW Öko-Polo

Viele technische Neuerungen sind älter als sie scheinen. Oft ist die Zeit aber einfach noch nicht reif dafür, weswegen ambitionierte Technik oftmals in der Schublade verschwindet. Der Öko-Polo zeigt aber, dass ein wenig Abwarten auch Vorteile haben kann.