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Jeep feiert 75-jähriges Jubiläum: Der Ur-Jeep startet 1941 als Militärfahrzeug, bis heute fühlt man sich tougheren Offroadern verpflichtet.

mid/mk

Kaugummi für die Kids, Nylonstrümpfe für die Fräuleins: Die amerikanischen GIs waren meist spendabel, als sie sich nach dem Zweiten Weltkrieg den Deutschen und Österreichern allmählich auf friedliche Weise annäherten.

Damit einher gingen die ersten Begegnungen mit einem Jeep. Das hochbeinige Vehikel war das Transportmittel der Amerikaner schlechthin. Entwickelt zuvor eigens für die Bedürfnisse der Streitkräfte: geländegängig, solide, zuverlässig und unkaputtbar.

Auf das Jahr 1941 datiert der Geburtstag des ursprünglich nur fürs Militär gebauten Off-Roaders, 2016 feiert die Marke ihr großes Jubiläum. Aber auch mit 75 Jahren gehört sie keineswegs zum alten Eisen, sondern strotzt vor Selbstbewusstsein und Agilität.

Das war nicht immer so. Denn Jeep hatte sich mit allzu einseitiger Produktpolitik festgefahren. Die Marke konnte trotz der Entwicklung einer kompletten Allrad-Modellfamilie ihre Eigenständigkeit nicht bewahren.

1970 übernahm die American Motors Corporation (AMC) Jeep. 1987 kaufte Chrysler, neben Ford und General Motors zu den amerikanischen "Big Three" des Autogeschäfts gehörend, AMC-Jeep und nahm schließlich das Heft beim kränkelnden Geländewagenbauer in die Hand.

Was folgte war eine Vereinnahmung von Entwicklung, Produktion und Vertrieb. Chrysler ließ aber den Namen Jeep bestehen, fusionierte 1998 mit Daimler-Chrysler und baute das Portfolio mit Spielarten der Allrad-Gemeinde aus.

Der Erfolg stellte sich wieder ein, war jedoch nicht von Dauer. Die Absatzkrise in den Vereinigten Staaten traf auch den Mutterkonzern Chrysler hart, derweil beobachte auf der anderen Seite des Atlantiks ein Automobilmanager das Geschehen mit strategisch geschärftem Blick.

Sergio Marchionne, eigenwilliger Chef des Fiat-Konzerns, liebäugelte schon seit langem mit einem Einstieg im amerikanischen Markt, um der Konzernmarke Alfa Romeo wieder mehr Absatzpotenzial zu verschaffen. Die Schwäche Chryslers bot die Gelegenheit dafür.

Zumal Daimler 2007 immerhin 80 Prozent der Chrysler-Anteile an die Investmentgesellschaft Cerberus Capital verkauft hatte und die neuen Inhaber die Investitionen in die Marke deutlich verringerten, die Modellpalette zu veralten begann.

2009 musste Chrysler Insolvenz anmelden. Marchionne kam zum Zug und Fiat übernahm 20 Prozent der neuen Chrysler-Group LLC. Die vollkommene Übernahme wurde 2014 vollzogen. Seitdem firmiert der Konzern als Fiat Chrysler Automobiles (FCA).

Seit 2015 wird erstmals ein Jeep angeboten, der nicht ausschließlich in Amerika gebaut wird. Der Renegade zählt zur Klasse der Kompakt-SUV. Er bildet die Basis der Modellpalette, in der außerdem der Jeep Wrangler zu finden ist, der technisch und formal an den Urahn anknüpft.

Die Großkaliber Cherokee und Grand Cherokee sind die Spitzen-Baureihen, die sich heute annähernd mit den Premium-Fahrzeugen britischer oder deutscher Provenienz messen können. Zumal Jeep auf alle Baureihen eine Garantiezeit von vier Jahren ohne Kilometerbegrenzung gewährt.

Zum Jubiläum bietet die Marke in allen Baureihen Editionsmodelle an, die mit umfangreicher Ausstattung und besonderer Kennzeichung attraktive Kundenvorteile bieten.

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