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Man lebt nur zweimal

70 Toyotas aus den 1960er bis 90er Jahren stehen in der Toyota Collection in Köln - die größte private Kollektion der Marke außerhalb Japans.

mid/wal

Vom Feuerwehrauto bis zum roten Bond-Coupé präsentiert Toyota seine Geschichte in einer ehemaligen Tennishalle neben seiner Deutschland-Zentrale in Köln-Marsdorf. Dort stehen 70 Modelle aus den 1960er bis 90er Jahren in Reih und Glied.

Ein Privatsammler hat dem Unternehmen seine Toyotas zur Verfügung gestellt - die wohl größte private Kollektion außerhalb Japans. Peter Pichert hieß der vor einem Jahr verstorbene Sammler und einstige Autohändler, dessen Familie die gut erhaltenen Schätzchen nun an Toyota übergeben hat. "Toyota Collection" heißt die Schau, die in der geräumigen Halle nun eine neue Heimat gefunden hat.

Nach dem Tod Peter Picherts, der die Fahrzeuge seit den 70er Jahren gesammelt hatte, trat Toyota Deutschland auf den Plan, um die Auflösung der Sammlung zu verhindern. Künftig soll die Ausstellung zu besonderen Anlässen für interessierte Automobil-Liebhaber geöffnet werden. Es ist eine schöne Schau der Nostalgie.

Zu sehen sind keine Modelle aus grauer Vorzeit, sondern Autos, die mancher Besucher noch aus seiner Kindheit und Jugend kennen wird oder gar selbst gefahren hat.

"Wir sind sehr stolz, dass die Fahrzeugsammlung künftig von Toyota Deutschland in Köln weitergeführt wird", erklärt Birgit Pichert, die das Autohaus Pichert gemeinsam mit ihrem Bruder Peter Pichert jun. leitet. "So wissen wir das Erbe unseres Vaters in guten und verantwortungsbewussten Händen."

Ein bisschen schmunzeln muss man hin und wieder beim Anblick der großen Heckspoiler an Mittelklasse-Wagen der 80er Jahre - beispielsweise an einem weiß-schwarzen Celica Supra 2.8i. Auf der Autobahn war der Fahrer seinerzeit mit dem Zweitürer ziemlich weit vorne.

Amüsant wirkt auch die antiquierte Formensprache, die selbst in den späten 70er und frühen 80er Jahren noch den gediegenen Charme der Sechziger verbreitete. Peter Pichert selbst fuhr zuletzt noch einen dunkelbraunen Toyota Crown Super Saloon von 1981 mit beigefarbenen Velourssitzen und hellbraunem Lederlenkrad, eine große Limousine, die ein bisschen an alte amerikanische Straßenkreuzer erinnert.

Wie sich die Gesichter gewandelt haben, zeigt eine ganze Riege an unterschiedlich alten Modellen mit dem Namen Corolla zwischen 1972 und 1986. Neben solchen Alltagsautos befinden sich aber auch legendäre Modelle wie der 2000 GT, von dem nur 350 Exemplare gefertigt wurden, in der Ausstellungshalle. Cineastischen Weltruhm erlangte das feuerrote Sportcoupé im James-Bond-Film "Man lebt nur zweimal" (1967) mit Sean Connery. Gefahren hat den Flitzer dort das japanische Bondgirl Aki.

Toyota kennt in dieser Ausstellung keine großen Berührungsängste. Die Besucher dürfen die gepflegten Fahrzeuge nicht nur berühren, sondern sich auch hineinsetzen. Es ist eine Schau zum Anfassen. "Von dieser Sammlung, für die wir sehr dankbar sind, profitieren alle Autofans", sagt Tom Fux, Präsident von Toyota Deutschland, bei der Eröffnungsfeier. Er verstehe die Sammlung zudem als eine Hommage an alle Händler der ersten Stunde, die durch ihr Engagement Toyota in Deutschland erst groß gemacht hätten.

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