CLASSIC

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Luxus-Jubiläum: 50 Jahre Volvo 164

Nach Schweden-Art

50 Jahre ist er alt, der Volvo 164. Der auf dem 140er basierende elegante Viertürer erfüllte höchste Ansprüche an Komfort, Sicherheit und Technik.

mid/wal

Ein halbes Jahrhundert ist er alt, der Volvo 164. Die schwedische Limousine hatte damals einen hohen Prestige-Wert. Höchste Ansprüche an Komfort, Sicherheit und Technik sollte der auf dem Volvo 140 basierende elegante Viertürer durch viele exklusive Ausstattungsdetails erfüllen. Zu den Merkmalen gehörten die wegweisende Sicherheitsfahrgastzelle mit berechneten Knautschzonen und ein leistungsstarker Sechszylinder-Motor.

Wichtigster Exportmarkt für die repräsentativen Karosse waren zwar die USA, aber auch in Deutschland verkaufte sich die schwedische Prestige-Limousine nicht schlecht.

Chefdesigner Jan Wilsgaard nutzte das Chassis des Volvo 140 und kombinierte dieses mit dem Frontdesign des Prototyps P358 aus den 1950er Jahren. Auf dem Kühlergrill wurde das Volvo-Markenemblem (Iron Mark) prominent platziert. Es saß auf der markentypischen Diagonalen, genau wie schon beim allerersten Volvo aus dem Jahr 1927 und so, wie es auch heute eingesetzt wird.

Damit der neu entwickelte Reihen-Sechszylinder vom Typ B30 auf dem Chassis des Volvo 140 Platz finden konnte, wurde dieses ab der Windschutzscheibe um zehn Zentimeter verlängert. Der Sechszylinder verfügte über drei Liter Hubraum und entwickelte dank eines Zenith-Stromberg-Doppelvergasers eine Leistung von für damalige Verhältnisse beachtlichen 107 kW/145 PS.

Bei der Präsentation im August 1968 verwies man zudem stolz auf das deutsche ZF-Getriebe, dessen relativ kurzer Getriebewählhebel ergonomisch günstig auf der Mitte des Kardantunnels zwischen den vorderen Sitzen positioniert war.

Die Innen-Ausstattung des Volvo 164 war noch hochwertiger als im 140 und umfasste mit dickem Wollstoff bezogene Sitze, Textil-Fußmatten und zwei Einzelsitze im Fond mit einer klappbaren Mittelarmlehne. Im zweiten Produktionsjahr erhielt der 164 gar eine serienmäßige Lederausstattung, Kopfstützen und in die Frontmaske integrierte Halogen-Zusatzscheinwerfer. Für den amerikanischen Markt gab es außerdem getönte Scheiben, elektrische Fensterheber, ein elektrisches Schiebedach und eine Klimaanlage.

Der schwedische Luxus bekam ein vornehm-elitäres Image. In einem im Juli 1969 veröffentlichten Testbericht über den Volvo 164 ging die amerikanische Fachzeitschrift "Car and Driver" auch auf die potenziellen Käufer der schwedischen Prestige-Limousine ein: "Volvo versucht, seine Kunden aus den Schauräumen von Buick, Oldsmobile und Mercedes zu holen - und genau das gelingt auch. Die neuen Volvo-Kunden sind Freiberufler - Ärzte, Rechtsanwälte, Zahnärzte - Leute, die sich etwas Besonderes leisten können." Eine amerikanische Werbeanzeige für den Volvo 164 ging ebenfalls auf dieses Thema ein: "Das Luxus-Auto, das zeigt, dass Sie mehr als nur Geld haben."

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Gerade in Zeiten der Krisen muss man in die Vollen gehen. So hätte der Pontiac Tojan der erste Supersportwagen überhaupt werden können. Aber irgendwie fehlte es dann doch am notwendigen Mut.

Schiebung will geformt sein

Helden auf Rädern: Renault Estafette

Wenn sich ein Player nicht an die Spielregeln hält, muss man kreativ werden, um noch mitmischen zu können. Renaults Weg zum Estafette war etwas steinig und warf irgendwie alle Pläne über den Haufen, die man für die Marke hatte.

Das Turboschlupfloch

Helden auf Rädern: Dauer 962 LM

Der 962 LM war tatsächlich ein zum Straßenauto umgemodelter Rennwagen. Der Hintergrund dafür war aber dennoch, Rennen zu fahren, wenn auch nur kurz.

Kleiner Bruder, das Luder

Helden auf Rädern: Renault 6

Plattformübergreifende Entwicklungen waren schon in Mode, bevor sie wirklich in Mode kamen. Im Falle des Renault 6, brachte das Gleichteileprinzip aber fast mehr Nach- als Vorteile mit sich.

Wenn man ein simples Arbeitstier schon überzeichnet, dann bitte ordentlich. Dass dem Mazda Rotary Pick-up dennoch keine große Karriere zuteil wurde, lag vor allem am schlechten Timing. Aber auch am Charakterdarsteller Wankelmotor.

Gleich, aber nicht

Helden auf Rädern: VW Mitra

Dieser VW Transporter ist kein VW Transporter. Oder zumindest nur teilweise. Jedenfalls nicht so, wie man es anhand der Optik vermuten würde. Eine wirre Geschichte, die nicht lange gutgehen konnte.