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10 aus 120

Vor 120 Jahren wurde der erste Renault gebaut. Danach folgten reihenweise Modelle, die die Welt der Mobilität prägten. Hier die zehn wichtigsten Renaults.

mid/rhu

Der Type A (Bild unten) ist das Erstlingswerk von Louis Renault. Er zeigte bereits anno 1898, dass der Firmen-Patron technisch eine Menge drauf hatte. Dank des revolutionären 3-Gang-Getriebes mit Direktantrieb, also als erstes Fahrzeug mit einem "Antrieb ohne Kette", zählt der Type A zu den Wegbereiten der modernen Automobiltechnik.

Was der Käfer in Deutschland war, verkörpert der 4CV (Bild oben) in Frankreich: Er machte nach dem Zweiten Weltkrieg die Massen mobil, wurde zum ersten Millionenseller der Marke.

Im Oktober 1946 wurde die kleine Heckmotor-Limousine mit dem sparsamen 17-PS-Motor auf dem Pariser Automobilsalon vorgestellt. Sie bot vier Erwachsenen erstaunlich viel Platz, hatte einen ordentlichen Kofferraum und serienmäßig vier Türen - ein echtes Plus gegenüber dem Käfer. Erst nach exakt 1.105.543 Exemplaren wurde 1961 die Produktion eingestellt.

Die 1956 erstmals präsentierte Dauphine (Bild links) brachte Renault den ganz großen internationalen Durchbruch. Das anfangs 30 PS starke und 115 km/h schnelle Heckantriebs-Auto mit vier Türen und 380 Liter großem Kofferraum entwickelte sich zum Bestseller in vielen Ländern und wurde auch außerhalb Frankreichs produziert. Erst im Dezember 1967 war nach 2.150.738 Exemplaren Schluss - und die Marke mit dem Rhombus im Logo etabliert als "Global Player".

Ab 1961 brachte der R4 (Bild links) Bewegung ins Kleinwagen-Segment. Mehr Variabilität, verbunden mit einem typisch französischen Komfortfahrwerk, hatte die Welt bis dahin nicht gesehen.

Der Frontantriebs-Bestseller von Renault war seiner Zeit ein ganzes Stück voraus. Er gilt als Prototyp des modernen Kompaktwagens. Sein neuartiges Steilheck und die große Ladeklappe begeisterten die Fans sparsamer, preiswerter und geräumiger Autos. Mit mehr als acht Millionen gebauten Einheiten ist der R4 bis heute das meist produzierte Renault-Modell.

1,13 Meter hoch, 3,85 Meter breit, nur 575 Kilo schwer: Die Maße der 1962 debütierenden Alpine A110 (Bild links) verzauberten die Fans kompakter Sportwagen vom ersten Tag an. Der konsequente Minimalismus und die kompromisslose Sportlichkeit der Berlinette setzen die Erfolgsgeschichte des 1955 gestarteten Sportcoupés A 106 fort. Die A110 stand ab Ende der 1960er-Jahre bei den großen internationalen Motorsport-Wettbewerben im Rampenlicht und avancierte zum Seriensieger bei Weltmeisterschaften und großen Rallye-Veranstaltungen. 1977 wurde nach 7.489 Exemplaren der Bau der A100 eingestellt. Zu großen Begeisterung der Fan-Gemeinde wurde exakt 40 Jahre später der Modellname durch einen mitreißend gestylten Nachfolger wiederbelebt.

Schon der neuartige Vierzylinder-Aluminium-Motor des Renault 16 (Bild rechts) war im Jahr 1965 eine klare Kampfansage an die Konkurrenz. Das Konzept des Trendsetters war damals völlig neu - und hat sich längst in zahllosen Automodellen durchgesetzt: Schrägheck, große Heckklappe, umlegbare Rücksitzbank - das war Mitte der 1960er in der Mittelklasse eine ausgemachte Sensation.

Das Fondgestühl ließ sich umklappen, bis zu 15 Zentimeter verschieben oder komplett ausbauen. So wuchs das Ladevolumen von 346 auf 1.200 Liter. Die Begeisterung für den R16 war so anhaltend, dass er vier Jahre lang parallel zu seinem Nachfolger R20 weiterproduziert wurde - bis Januar insgesamt 1980 1.845.959 Mal.

Sehr viel Platz, maximale Variabilität - und jede Menge Fahrkomfort: Dafür steht seit 1984 die Großraumlimousine Espace (Bild rechts). Die erste Generation ist die Urmutter aller europäischen Vans, begeisterte mit ihrer One-Box-Architektur, Platz für bis zu sieben Erwachsene und der Stahlkarosse mit Kunststoff-Außenhaut. Ihr Erscheinen bedeutete für die Autowelt eine Revolution. Das Konzept der multifunktionalen Raumlimousine mit variablen Einzelsitzen wurde in den folgenden Jahren landauf, landab nachgeahmt. 191.674 Exemplare wurden bis zum Start der zweiten Generation im Jahr 1991 gebaut - ein fulminanter Erfolg.

Drei Nummern kleiner, aber genauso innovativ und aufsehenerregend: Der Twingo (Bild links) übertrug im Jahr 1992 das Espace-Konzept des Monospace in die Kleinwagenklasse. Außergewöhnlich viel Platz bei nur 3,43 Metern Länge, ein variables Sitzkonzept mit einer bis zu 17 Zentimeter verschiebbaren Rücksitzbank und das häufig gewählte, riesige Stoffschiebedach machten ihn zum Liebling der Städter, insgesamt wurden rund 2,42 Millionen Twingo I gebaut.

Nutzwert, Platzangebot, Alltagstauglichkeit: All das waren für den 1995 präsentierten Renault Sport Spider (Bild links) Fremdwörter. Er war ein reines Fahrspaß-Gerät allererster Güte, ihn zeichneten sein Mittelmotorkonzept, das Rennfahrwerk, extremer Leichtbau und der Verzicht auf jeglichen Komfort aus. Sogar die Windschutzscheibe gab es nur gegen Aufpreis. Dank 147 PS und 215 km/h Höchstgeschwindigkeit sorgte die kompromisslose Fahrmaschine für Puristen auf Rennstrecken und öffentlichen Straßen für Furore.

Aufsehenerregend war auch der Auftritt des Renault Avantime (Bild links) im Jahr 2002. Mit ihm wichen die Franzosen vom typischen Oberklassemodell mit Drei-Box-Design ab und präsentierten eine ungewöhnliche Synthese aus zweitürigem Coupé und Raumlimousine. Der 4,70 Meter lange Wagen spielte mit Design-Kontrasten und verblüffte mit technischen Lösungen wie den beiden Türen mit doppelter Schwenk-Kinematik, die einfaches Ein und Aussteigen auch in engen Parklücken ermöglichten. Motoren bis hin zum V6-Benziner mit 207 PS sorgten für die nötige Dynamik, das Interieur mit Leder, Textil und Aluminium versprühte den diskreten Charme französischer Eleganz.

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