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Wenn Weihnachten auf Ostern fällt

Wenn Ostern und Weihnachten zusammen fallen, dann lädt Mercedes nach Immendingen zur „Mercedes-Benz Classic Insight: Dream Cars“ ein. Austro Classic Chefredakteur Wolfgang M. Buchta durfte die Traumautos fahren.

Wolfgang M. Buchta / Austro Classic

Zwei Dutzend Traumwagen mit dem Stern stehen bereit zum Anschauen, zum Photographieren und die meisten davon sogar zum Faaaahren! Die Palette reicht vom Benz Patent Motorwagen, Modell 1886 und Baujahr 1986 (Ihr erinnert Euch vielleicht noch, dass Mercedes zum 100. Geburtstag eine kleine Serie aufgelegt hat) bis zum Mercedes AMG GT-R, dem Basisfahrzeug der aktuellen Rennwagen, die in diversen Rennserien erfolgreich unterwegs sind. Alle Autos und Infos in der obenstehenden Galerie zum Durchklicken!

Euch fallen noch weitere Kandidaten zum Thema „Traumwagen by Daimler-Benz“ ein? Ja, vermutlich waren die auch in Immendingen versammelt. Traumwagen, schön und gut! Aber wer oder was ist Immendingen? Immendingen ist eine Gemeinde im Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg, und dort waren von 1957–2016 Einheiten der Bundeswehr und französische Truppen stationiert. 2016 wurde die „Oberfeldwebel-Schreiber-Kaserne“ geschlossen.

Sehr informativ, aber seit wann interessieren wir uns für aufgelassene Kasernen? Seit Anfang 2015, denn damals begannen auf dem 420 Hektar großen Areal die Bauarbeiten. Die Daimler AG hatte das Areal erworben, um dort das „Prüf- und Technologiezentrum (PTZ) Immendingen“ für die weltweite Fahrerprobung zu errichten.

Und genau dort hatte Mercedes rund zwei Dutzend Fahrzeuge aus der Firmengeschichte versammelt. Darunter natürlich die „üblichen Verdächtigen“ wie 300 SL Coupé, 300 SL Roadster, 600, 500 K, … aber auch ein paar auf den ersten Blick überraschende wie einen Unimog U 5023 oder einen traumhafte, aber vergleichsweise biedere 230 E (W 123) aus 1981.

Mit militärischer Präzision (und das ist jetzt lobend gemeint) wurden die Damen und Herren Journalisten in Gruppen eingeteilt, und dann nach exaktem Zeitplan zu den Fahrlokationen – Landstraße, Fernstraßenoval, Gelände, Handlingkurs oder Freifläche vorm „Hospi“ (Mercedes-Sprech für Hospitality Bereich, also das „Hauptquartier“, wo es auch das Catering gibt) gebracht.
Aber natürlich hatte uns Mercedes nicht (nur) zum Spaß-haben und zum vergnüglichen Herumfahren gebeten, sondern hatte auch ein „hartes Stück Arbeit“ für uns bereit.

Was ist ein Traumwagen – Anschauungsmaterial gab es ja genug – und warum ist gerade dieser Wagen ein Traumwagen für Euch? Eine fast philosophische Fragestellung!

Eine angeregte Diskussion entbrannte unter den Teilnehmern – Was macht einen „Traumwagen“ aus? Das hängt wohl von zahlreichen Faktoren ab, die jeder für sich persönlich gewichten muss (sonst hätten wir ja alle den selben Traum-wagen).

In der Diskussion fielen Begriffe wie

– Meilenstein: Ein Auto, das ein technisches Merkmal – Einspritzung, 8-Zylinder-Motor (oder 12 oder 16 Zylinder), Aluminiumkarosserie, … – als erster hatte, hat natürlich einen gewissen Vorteil

– ein Typ sollte etwas „geleistet“ haben: Renn-siege, Rekordfahrten oder besonders hohe Stückzahlen – oder umgekehrt besonders exklusiv und selten

– Aussehen: Hässlichkeit verkauft sich schlecht, wusste Stardesigner Raymond Loewy schon in den 1950er-Jahren

– Fahrleistungen

– Luxus und Komfort

– Nutzwert: Ein „Traumwagen“, der seinganzes Leben zwischen Garage und Werkstätte verbringt, ist wohl auch nicht das wahre. Wie sagt der Volksmund so schön? „Ein Auto, das nicht fährt, ist nur die Hälfte wert!“

– Preis: Besonders teure (oder auch besonders preiswerte Fahrzeuge) sind von Interesse

– Glamour: Berühmte FahrerInnen – James Dean (im Porsche), Grace Kelly (im Rover) oder der Papst (im Mercedes 600 oder im Mercedes G Papa-mobil) wecken Begehrlichkeiten.

Ein Schnappschuss von der Online-Umfrage unter den Anwesenden zeigt klar, dass an diesem Tag die „Sportfahrer“ in der Mehrheit waren ...

Umstritten blieb, ob ein Traumwagen eigentlich unerreichbar sein und auch bleiben muss, denn „ein Traum“ impliziert ja irgendwie, dass es ihn in der Wirklichkeit gar nicht gibt.
Heißt das jetzt, dass man, sobald man seinen Traumwagen endlich gefunden hat – also sich den Traum erfüllt hat – einen neuen Traumwagen suchen muss?

Diese Frage(n) wollen wir auch an Euch weitergeben? Was ist Euer Traumwagen? Warum gerade dieser? Und: Dürfen wir auf einen Fototermin vorbei kommen (falls sich der Traum schon erfüllt hat)? Schreibt uns an redaktion@motorline.cc, wir freuen uns!

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