CLASSIC

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Der rote Faden zieht sich durch

Martin Kaltenbrunner vom Lackierzentrum Klosterneuburg erweckte einen Datsun 280ZX zu neuem Leben. Die Restaurierung des japanischen Sportcoupés wurde zu einem familiären Herzensprojekt.

Mag. Severin Karl

Mit verbessertem Luftwiderstand, größerem Kofferraum und etwas mehr Luxus löste der Datsun 280ZX 1978 seinen Vorgänger 280Z ab. Ein derartiges Schmuckstück fiel Martin Kaltenbrunner recht zufällig in die Hände. Ein eher beiläufig mitgehörtes Gespräch beendete er ohne viel nachzudenken mit: „Wenn du ihn nicht haben willst, gib mir Bescheid …“ So landete das japanische Sportcoupé 2020 drei Wochen vor dem ersten Corona-Lockdown in den Räumlichkeiten seiner Lackierwerkstatt.

Zeit zur Verfügung

Was als Projekt für irgendwann gedacht war, nahm durch die plötzlich zur Verfügung stehende Zeit schnell an Fahrt auf, Vater und Sohn Kaltenbrunner konnten die Hände nicht von dem Japaner lassen und lernten viel dazu. Nachdem das Fahrzeug für den Alltag taugen sollte, wurde es so aktualisiert, dass es etwa über LEDs vorn, elektrische Außenspiegelverstellung und moderne Sitze (aus einem Suzuki Swift Sport) verfügt. Bis die Scheinwerfer verlässlich strahlten und die Sitze exakt passten – die Bodenplatte wurde tiefer gesetzt, Herr Kaltenbrunner will schließlich aufrecht und bequem sitzen können – sammelte sich frisches Know-how an. Überrascht wurde man von der guten Teileversorgung aus den USA. Die Lieferungen, etwa 15 Mal wurde bestellt, kamen meist in fünf Tagen über den großen Teich.

Kreative Familie

Vater und Sohn waren nicht die einzigen, die sich am Datsun beteiligten, Frau und Schwiegermutter halfen mit Nadel und Zwirn mit, die roten Linien an den Felgen hat die Tochter per Hand mit dem Pinstriper aufgetragen. Der rote Faden zieht sich seitlich über einen Großteil des Autos und setzt sich innen fort. Nähte am Lenkrad, Schaltstock, Handbremshebel und schließlich die Halteschnüre der Hutablage sowie die Zurrgurte für das Gepäck (nicht zu vergessen der Motorblock) heben sich mutig vom mittelgrau-dunkelgrau-schwarzen Rest ab.

Apropos, der Lack! Schade, dass Fotos das Funkel-Spektakel, das dieser Wagen unter der Sonne der Höhenstraße entfacht, nicht wiedergeben können. Die Handschrift des Meisters bemerkt man auch im Cockpit, wo viele Details in edlem Schwarz glänzen und so wie neu wirken. Ohne die Zeit der Recherche und ohne Materialkosten flossen allein 1250 Arbeitsstunden in dieses 140 PS starke 1980er-Sammlerstück. Der Wert? Somit rein ideeller Natur.

Zum Glück gibt es auch ein Video für euch: Im Datsun-Short auf YouTube kommt der tolle Lack eindeutig besser zur Geltung!

Noch ein paar Daten:
Baujahr: 1980
Motor: 2,8 Liter Reihensechszylinder
Leistung: 140 PS
Drehmoment: 203 Nm

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Gerade in Zeiten der Krisen muss man in die Vollen gehen. So hätte der Pontiac Tojan der erste Supersportwagen überhaupt werden können. Aber irgendwie fehlte es dann doch am notwendigen Mut.

Wenn’s schnell gehen muss, kann es schon passieren, dass ein paar kleine Fehler passieren. Wenn diese aber fatale Folgen haben, kann das für ein Auto das Ende bedeuten. Auch wenn der Beginn des Chevrolet Citation mehr als vielversprechend war.

Der F1 war nicht das erste Straßenauto, das jemals das McLaren-Zeichen trug. Da gab es viel früher ein kleines Füchschen, das sogar weit seltener ist. Aber nicht mal annähernd so exklusiv.

Kooperationen und Übernahmen unter Konzernen sind wahrlich keine Erscheinung der Neuzeit. Und dennoch hat der Zusammenschluss, der zum Ford Corcel führte, eine ganz sonderbare Wendung, die zeigt, wie wirr und verworren ehemals die Verbandelungen unter den Autoherstellern waren.

Wenn zwei Konzepte nicht funktionieren, nutzt es auch nicht, diese zu kombinieren. Eine Erfahrung, die Buick mit dem Century Turbo Coupe machen musste, der nicht zum rasenden Falken sondern eher zum flügellahmen Gockel wurde.

Liebesgrüße aus Stuttgart

Helden auf Rädern: Zunder 1500

Wenn ein Auto einen so feurigen Namen trägt wie der Zunder, dann muss schon was dahinterstecken. Bei der Technik ließ man sich definitiv nicht lumpen. Eher schon bei den Ansprüchen der argentinischen Kundschaft.