CLASSIC

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Stil-Ikone und Technik-Wunder

Der Citroen SM ist eine der automobilen Ikonen aus den 1970er-Jahren, heuer feiert die französische Limousine mit dem Maserati-Motor ihren 50. Geburtstag

Mit der Präsentation des SM auf dem Genfer Automobilsalon 1970 brachte Citroën die Automobilwelt zum Staunen: Der Citroën SM überraschte mit seinem einzigartigen Design, seinem hohen Komfort für alle Insassen und den starken Sechszylinder-Motoren von Maserati. Unter dem Beinamen „Das fliegende Sofa“ ist der Citroën SM 50 Jahre nach seiner Weltpremiere zu einer echten Stil-Ikone geworden und gilt als technisches Wunderwerk seiner Zeit.

Citroën Chef-Designer Robert Opron hatte mit dem Citroën SM ein Fahrzeug erschaffen, das mit einer Rakete verglichen und seinerzeit in Frankreich in einem Atemzug mit der Concorde genannt wurde. Noch heute gilt der extrem flache, aerodynamische Citroën SM mit einem cw-Wert von 0,32 als echte Stil-Ikone. Die auffällige Frontansicht war geprägt von einer Glasfront mit sechs Hauptscheinwerfern, die sich über die gesamte Wagenbreite hinwegzog.

Die Motorisierungen lieferte Maserati. Chefingenieur Giulio Alfieri hatte eigens für den knapp bemessenen Motorraum einen Sechszylinder-Motor (2,7- und 3-Liter-Ottomotor) konstruiert. Er wies eine besonders kompakte und trotz der vier in Alu-Zylinderköpfen oben liegenden Nockenwellen niedrige Form auf. Das Ergebnis: ein für einen Sechszylinder-Motor verhältnismäßig rauer und lauter Motorlauf.

Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 220 km/h galt der Citroën SM für einen langen Zeitraum als schnellstes frontangetriebenes Serienfahrzeug. So feierte der sportliche und zugleich luxuriöse Reisewagen schnell auch im Motorsport Erfolge. Bei seinem ersten Einsatz bei der Marokko-Rallye 1971 fuhr er beispielsweise auf Anhieb den Sieg ein.

Zahlreiche technische Highlights sorgten für einen hohen Fahr- und Sicherheitskomfort: Ein gegenüber der DS weiterentwickeltes, hydraulisches Kurvenlicht ermöglichte eine Bewegung der Fernlicht-Jodscheinwerfer um die Horizontalachse. Zudem war der Citroën SM ebenso wie die DS mit einer hydropneumatischen Federung ausgestattet.

Außergewöhnlich war auch die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung, die selbstständig in die Mittellage zurückkehrte, sobald das Lenkrad losgelassen wurde. Ein sehr direktes Übersetzungsverhältnis führte zu einem ungewohnt starken Einschlag der Vorderräder und ermöglichte besonders schnelle Ausweichmanöver.

Ehe die Produktion im Jahre 1975 nach insgesamt 12.920 hergestellten Fahrzeugen eingestellt wurde, sorgten einige Sondermodelle des Citroën SM für Aufmerksamkeit: so zum Beispiel die vom Pariser Karosseriebauer Henri Chapron entwickelten SM Mylord als Vollcabrio-Version sowie SM Opera als verlängerte Version des SM Coupé. Der ebenfalls von Chapron konstruierte SM Présidentielle war ein viertüriges Cabriolet, das exklusiv zum Besitz des französischen Staates gehörte und von François Mitterand oder Jacques Chirac zu offiziellen Anlässen eingesetzt wurde.

Weitere spannende Informationen zum Citroën SM sowie zu vielen weiteren historischen Modellen der Marke finden Sie im innovativen Online-Museum unter www.citroenorigins.at.

Der Citroën SM auf einen Blick

Erste Vorstellung: Genfer Automobilsalon 1970
Designer: Robert Opron
Produktionszeitraum: 1970-1975
Produzierte Fahrzeuge: 12.920
Karosserieversionen: Coupé mit zwei Türen
Motoren: 2,7- und 3-Liter Sechszylinder-Otto-Motoren mit 170 bis 180 PS
Maße (L/B/H in mm): 4.930/1.870/1.320
Fahrzeughighlights: V6 Maserati-Motor, mitlenkende Scheinwerfer mit Niveauregulierung, hydropneumatische Federung, erster Citroën mit 5-Gang-Getriebe, vier Servo-Scheibenbremsen mit Bremskraftverteilung

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

ARBÖ Classic & ARL 2025

27. ARBÖ Classic rechnet mit Nennrekord

Am 6. und 7. Juni werden wieder bildhübsche Oldtimer die traumhafte Gesäuseregion rund um die Stiftsgemeinde Admont beglücken. Bei der 27. Ausgabe der ARBÖ Classic winkt ein Rekordergebnis.

Kooperationen und Übernahmen unter Konzernen sind wahrlich keine Erscheinung der Neuzeit. Und dennoch hat der Zusammenschluss, der zum Ford Corcel führte, eine ganz sonderbare Wendung, die zeigt, wie wirr und verworren ehemals die Verbandelungen unter den Autoherstellern waren.

Der Saft des frühen Blitzes

Helden auf Rädern: Opel Kadett Impuls

Viele Hersteller probierten schon vor einem halben Jahrhundert, normale Autos zu elektrifizieren. Opels Ansatz beim Kadett Impuls war dagegen schon einen Schritt weiter.

Kleiner Bruder, das Luder

Helden auf Rädern: Renault 6

Plattformübergreifende Entwicklungen waren schon in Mode, bevor sie wirklich in Mode kamen. Im Falle des Renault 6, brachte das Gleichteileprinzip aber fast mehr Nach- als Vorteile mit sich.

Schiebung will geformt sein

Helden auf Rädern: Renault Estafette

Wenn sich ein Player nicht an die Spielregeln hält, muss man kreativ werden, um noch mitmischen zu können. Renaults Weg zum Estafette war etwas steinig und warf irgendwie alle Pläne über den Haufen, die man für die Marke hatte.

Selten lag die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn so nahe beinander wie beim Fiat Multipla. Da passt es nur gut, dass ihm sogar ein Leben nach dem Tod vergönnt war. In China. Als Elektroauto.