CLASSIC

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Oldtimer: Ist Klassik immer gleich Klasse?

Oldtimer vs. Klassiker

Fast jedes Automobil darf sich ab einer Altersgrenze von 30 Jahren Oldtimer nennen. Aber wann kann man es als Klassiker bezeichnen?

Foto: Brian Snelson / Wikipedia

In der Automobilindustrie wird der Begriff Klassiker synonym für das Wort Oldtimer verwendet, sollte jedoch nicht mit der Klassik verwechselt werden, also einer Literatur und Kunstepoche im Zeitraum des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Vielmehr sollte das Wort Klassiker mit dem lateinischen Terminus classicus gleichgesetzt werden, was so viel wie mustergültig bedeutet. In diesem Zusammenhang begegnet uns der Begriff Klassiker überall dort, wo ein Konzept oder eine Idee die typischen Merkmale einer allgemein akzeptierten Reinform aufweisen, die in ihrer Harmonie formvollendet wirkt.

Demnach überzeugen geistige Produkte in Form von Gebrauchsgegenständen, Schriftensätzen oder anderen Materialien in ihrer klassischen Darstellungsweise, durch einen hohen Wiedererkennungswert sowie einer hohen Qualität, die entweder eine alte Tradition wieder aufleben lässt, zeitlos ist oder einen Einfluss auf die Kultur hat. In diesem Zusammenhang gelten Automobile als Klassiker, die sich durch ein gewisses Maß an avantgardistischem Design den Ruf von Einzigartigkeit erworben haben. Zu diesen Autos zählen zum Beispiel der VW Käfer, der Citroen DS oder der Mini, die sich in ihrem Erscheinungsbild stark von anderen Automobilen unterscheiden.

Der Begriff „Klassiker“ eine Irreführung?

Da sich im Sprachgebrauch und Begriffsverständnis der Fahrzeug- und Automobiltechnik praktisch jedes Auto in Deutschland und Österreich ab einer Altersgrenze von 30 Jahren Oldtimer nennen darf, ist diese Begriffsbildung mitunter irreführend. Die Frage, die sich demnach stellt ist, wann ein Automobil als Klassiker bezeichnet werden kann?

Mit dem gestiegenen Interesse von Privatkunden, Museen oder anderen Geschäftsinteressenten kulturhistorischer Sammelgüter wird man den Eindruck nicht los, dass es sich bei einigen hochgehandelten geistigen oder materiellen Kunst- oder Wirtschaftsgütern um eine Blase handelt, die in ihrem Höhenrausch von starken Unwettern bedroht wird. Anders wie beim Glücksspiel, wie zum Beispiel auf Casinomagie.com handelt es sich bei einer seriösen Wertfindung alter Gebrauchsgegenstände keineswegs um vom Zufall abhängige Gewinnmargen. Dennoch wird man den Eindruck nicht los, dass der Handel mit Kulturgütern künstlich vorangetrieben wird, was der Markt jedoch tunlichst vermeiden sollte.

Die Generation 1986 und ihr Oldtimerdasein!

So wurden einige Automobile aus der Produktionskette von 1986 im Jahre 2016 zu Klassikern erklärt, wo sich automatisch die Frage stellt, ob diese dies überhaupt verdient hätten. Es kann keine Rede vom Porsche 959 aus dem Jahr 1986 sein, der durch sein eigenwilliges neues Designkonzept durchaus den Titel Klassiker verdient, was sich auch in der Wertsteigerung darstellt. Den gleichen Trend folgt der Aston Martin V8 Zagato, der nie in die Serienproduktion kam und von dem schlussendlich nur 89 Exemplare hergestellt wurden. Abseits dieser Branchengrößen ist jedoch durchaus die Frage berechtigt, ob ein Auto wie der Audi 80 B3 oder der massentauglich produzierte und geschmacklich kaum ausgefeilte Renault 21 diesen Titel verdienen?

Dass ein altes Auto durchaus eine sehr gute Wertanlage sein kann, zeigt das gestiegene Interesse von Käufern, die eine Kapitalsteigerung ihrer wertvollen Klassiker stets aufmerksam verfolgen. Dazu dient der Deutsche Oldtimer Index in Zusammenarbeit mit dem Verband der Automobilindustrie (VDA), die im Gegensatz zum DAX satte Zugewinne erwirtschaften konnten. In diesem Zusammenhang wird zum Beispiel der Ford Escort Baujahr 1968 bis 1974 "Hundeknochen" (das Bild ganz oben zeigt einen Ford Escort RS2000, Bj. 1973), genannt, der auf dem Oldtimerindex auf Platz 5 derjenigen Automobile steht, die seit der Jahrtausendwende die höchste Wertsteigerung verzeichnen konnten. Am meisten Zuwachs erntete nach der Rangliste der BMW 520i, der mit Sicherheit auch durch sein ausgefeiltes Design punktet.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Einen De Tomaso fahren, noch dazu im Alltag, das war gar nicht so schwer. Nur die Begleitumstände machten das Leben des Innocenti Mini, der später zum De Tomaso wurde, etwas wenig glorreich.

Wenn amerikanischer Turbokapitalismus auf italienische Handwerkskunst trifft, kann Sensationelles entstehen, oder der schlimmste Verhau. Auch wenn die Vorzeichen gut waren, zählte der Chrysler TC by Maserati letztendlich zu letzterem.

Die große Fehlersuche

Video: Project Tawny, Teil 7

Angesprungen ist unser Lotus Elan schon einmal, aber nicht so wie geplant. Erst nach langer Fehlersuche gab es einen ersten Muckser, doch wie kam es dazu? Wir begeben uns auf Spurensuche und fanden Dinge, die gefehlt haben. Und solche, die zu viel waren.

Ein Fisch namens Schwalzeneggel

Helden auf Rädern: Toyota Mega Cruiser

Auch wenn er so aussieht, hat dieser Kofferfisch nichts mit einem Hummer zu tun. Toyotas Mega Cruiser steht dem H1 trotzdem nur in einem Detail nach – dem Erfolg.

In der siebten Ausprägung des Riviera lernte Buick vieles über den Fahrzeugbau. Was man darf. Was man nicht darf. Und was man nur zur rechten Zeit darf.

Die Mühen vieler Väter

Helden auf Rädern: Audi 60

Schöne Audis heißen Avant. Früher aber nicht, wobei es Anfangs nicht einmal für einen Beinamen gereicht hat. Die „60“ bekam der F 103 als erster Nachkriegsaudi auch erst später verpasst.