CLASSIC

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Vor 40 Jahren: Premiere des Ford Capri

The Professional

Ford feiert nicht nur 45 Jahre Mustang: 1969 rollte das sportliche Coupé Capri erstmals vom Band - Krimiheld und Turborakete.

Hier sehen Sie Bilder des Ford Capri in verschiedensten Versionen!

Einige Ford Capri waren auch auf der Techno Classica 2009 zu sehen.

Erschwingliches Coupé mit sportlichem Touch: drei Generationen lang war der Capri quasi der volksnahe Traumwagen im Ford-Lineup.

Die großen Renn- und Rallye-Aufgaben erledigte meist der Escort bzw. 1969 noch der mächtige GT. Wer echte PS wollte, schielte in Richtung Mustang.

Somit blieb es meist beim 1600er samt Nebelscheinwerfern, Fuchsschwanz auf der Antenne und Vinyldach. (Und eventuell einem Glitzer-Pickerl: "Turbo". Das gab's bei der Martha-Tankstelle an der Kassa.)

Ähnlich wie manchen seiner Konkurrenten, beispielsweise dem Opel Manta oder dem frühen Toyota Celica, haftete dem Capri vor allem auf dem Gebrauchtwagenmarkt in späteren Jahren ein gewisses "proletoides" Image an.

Heute ist das Coupé mit dem markant langgestreckten Vorderbau (phallisch, murmelt mancher Therapeut) schon lange wieder ein Kultobjekt. Hin und wieder durfte er auch Muskeln zeigen, beispielsweise als Renntourenwagen RS 2600 sogar in Le Mans.

Kapazunder wie Jackie Stewart und auch ein gewisser Niki Lauda saßen in der Tourenwagen-EM am Capri-Volant.

Auf einen Blick...

1969 gab es noch keine gesamteuropäische Modellpolitik bei Ford. Deshalb hatten die britischen Capri zum Teil andere Motoren als die in Deutschland gebauten.

Somit reichte die Antriebspalette auf dem Kontinent vom 1300er-V4 mit 50 (fünfzig) PS zum 2300 GT mit 125 Pferden aus sechs Zylindern; im United Kingdom hatte der 1300er vier Zylinder in Reihe und 52 PS, der größte Sechszylinder 3 Liter Hubraum und 128 PS.

Hinzu kamen damals die Ausstattungen L, X, XL, R und XLR. Es gab die erste Generation des Capri somit in insgesamt zweiundfünfzig Varianten...

Er konnte nicht nur so tun, als ob: Die erste "heiße" Variante war in Großbritannien der RS 1600 mit Formel-2-Motor (am Kontinent gab es diese Maschine im Escort). Der RS 2600 bzw. ab 1974 RS 3100 war dann das Basisgerät für den Rennsport.

Capri "neu"

Viel, viel leichter wurde alles mit dem paneuropäischen Capri II mit Motorisierungen wiederum von 1300ccm bis 3 Liter Hubraum. Für jedes Temperament und jedes Budget war also etwas dabei.

Die Karosserie präsentierte sich von allen Sixties-Faltenwürfen geglättet. Nettes Feature für mehr Praxistauglichkeit: es gab jetzt eine Heckklappe.

Das ganz große Facelift 1978, beinahe ein Modellwechsel, machte den Capri dann fesch genug für weitere acht Jahre Produktion.

Einer von den Guten: aus unzähligen Wiederholungen noch heute bekannt sind die reifenqualmenden TV-Auftritte des Capri als knallharter Verbrecherjäger in, meist britischen, Serien wie "The Professionals".

Mit rapide sinkender Flatterkragen- und Brusthaarquote ging die Coupé-Zeit zu Ende, die praktischeren GTI der Kompaktklasse lösten den alten Macho langsam, aber sicher in der Publikumsgunst ab.

Ab 1984 war in Kontinentaleuropa Schluss, indirekter Ersatz war der dreitürige Ford Sierra S... - es war ein Versuch mit untauglichen Mitteln. 1986 war für den Ford Capri auch in Großbritannien Produktionsschluss.

Gruppe-5-Overkill

Ganz große Flügel wuchsen dem Capri gegen Ende seiner Karriere. In der Gruppe 5 durften irrwitzige Rennversionen Turbofeuer spucken und - was ihnen in freier Wild(auto)bahn nie gelungen wäre – Porsche, BMW & Co. zum Frühstück verputzen.

Der bei Zakspeed gebaute Über-Capri leistete mit 1,4l-Turbomotor rund 450 PS (dank "Dampfrad" im Cockpit mit höherem Boost noch mehr, das aber nur kurzzeitig), dieses Aggregat lieferte später die Basis für Zakspeeds eigenes F1-Experiment.

Die 1,7l-Version wartete mit ca. 600 PS auf. Am Steuer saßen Stars wie Manfred Winkelhock, Klaus Ludwig und einmal auch Dieter Quester.

1982 war mit der Gruppe-5-Ära international Schluss, ein paar private Zakspeed-Capri tauchten in den folgenden Jahren noch auf den Rund- und Bergstrecken auf. Heute halten, ganz ohne Turbo, auch in Österreich noch einige Aufrechte die Fahne des Capri im Motorsport hoch.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Eine Restauration in zehn Minuten

Video: Project Tawny im Zeitraffer

Als Zusammenfassung und Rückblick der bisherigen Arbeiten gibts nun einen klassischen Zeitraffer aller Arbeiten, die bislang an unserem Lotus Elan passiert sind.

Zusammentreffen am Ludwig-Parkplatz

Heiße Mischung: US-Cars und -Bikes

MattzGarage lädt zum gemütlichen Treffen am 2. September: In erster Linie werden sich wohl Autos und Motorräder aus dem Land der Stars & Stripes im 22. Bezirk in Wien einfinden. Eingeladen sind aber alle Oldies.

Die Mühen vieler Väter

Helden auf Rädern: Audi 60

Schöne Audis heißen Avant. Früher aber nicht, wobei es Anfangs nicht einmal für einen Beinamen gereicht hat. Die „60“ bekam der F 103 als erster Nachkriegsaudi auch erst später verpasst.

Legenden unter sich

Lancia Delta Date in Limburg

Lancia hat die Rallye-Sport- Erfolge des Delta mit einer ganzen Reihe von Sonder- und Kleinstserien gewürdigt, die heutzutage echte Raritäten sind. Einige trafen sich jetzt im hessischen Limburg.

Der HTC-Termin 2024 steht bereits fest

Die Höllental Classic 2023 ist Geschichte

Blicken wir zurück auf eine der schönsten und bestorganisiertesten Oldtimer-Rallyes in Österreich. Die HTC 2023 wurde am 30. Juni und am 1. Juli abgehalten – ein später Nachbericht.

Das verflixte siebte Jahr

Helden auf Rädern: Alfa Romeo Alfa 6

Als er neu war, war der Alfa 6 gewiss kein schlechtes Auto. Es verstrichen nur leider sechs Jahre, bis er endlich auf den Markt kam. Und gerade damals war die Autowelt eine völlig andere, in der sich der große Italiener wiederfand.