ELECTRIC WOW

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Mehr als "nur" ein Tesla-Killer?

Der Lucid Air will nicht nur Tesla das Fürchten lehren, sondern bei der Gelegenheit auch gleich die ganze Branche aufrütteln. Die schicke Limousine soll nicht weniger als das fortschrittlichste Elektrofahrzeug der Welt sein. Nun gaben die Kalifornier erste Details bekannt.

Ganz oben beim Bestreben Tesla alt aussehen zu lassen, steht natürlich mal das Thema „Power“. Und davon hat der Air reichlich: Bis zu 1.080 PS um genau zu sein. Damit schafft es der Wagen die in den USA so gern als Maßstab hergenommene Viertelmeile in unter 10 Sekunden zurückzulegen. Und ja, das schafft weder ein Model S, noch der Porsche Taycan. 0 auf 100-Zeit? 2,5 Sekunden. Top-Speed? 270 km/h.

Aber der Air soll nicht nur schnell, sondern auch lang können: Die offiziellen WLTP-Zahlen fehlen freilich noch, Lucid schätzt die Reichweite aber auf bis zu 832 Kilometer – auch das wäre ein neuer Bestwert. Möglich machts das in 20 Millionen Testmeilen erprobte, 113-kWh-Akkupaket aus eigener Entwicklung. Und apropos „Bestwerte“: Auch das Laden soll so schnell gehen wie bei keinem anderen Auto zuvor, auch wenn der Hersteller dieser Ankündigung leider keine kW-Zahlen folgen lässt. Sie versprechen nur, dass man pro Minute 32 Kilometer Reichweite wird laden können. Bzw. 482 Kilometer in 20 Minuten. Milchmädchenrechnungen welche Ladeleistung das theoretisch ergäbe, sparen wir uns an dieser Stelle. Es ist jedenfalls schnell.

Noch mehr Superlativen gefällig? Gern: Der Lucid Air soll nebenbei auch den besten cw-Wert aller Luxuslimousinen mitbringen (0,21) und den größten Frunk (also Kofferraum unter der vorderen Motorhaube) mitbringen. Auch hier bleiben die Amerikaner aber harte Zahlen schuldig. Etwas mehr ins Detail gehen sie hingegen, wenn sie davon sprechen die „umfassendste Sensor-Suite auf dem Markt“ und ein besonders fortschrittliches Fahrerassistenzsystem zu nutzen: Lucid DreamDrive ist das erste System seiner Art mit 32 Sensoren, das Sicht-, Radar- und Ultraschallsensoren sowie das weltweit erste hochauflösende Standard-LIDAR in einem Elektrofahrzeug umfasst. Alle arbeiten neben dem Standard-DMS mit der geozentrierten HD-Kartierung, um einen sicheren Ansatz für Fahrerassistenztechnologien der Stufen 2 und 3 zu bieten. Und auch die Scheinwerfer sind natürlich nicht einfach nur „Scheinwerfer“. Hier kommt ein eigens entwickeltes Mikrolinsen-Array-System zum Einsatz, das aus Tausenden von Lichtkanälen besteht und dank digitaler Steuerung der Lichtrichtung ein besonders helles und präzises Leuchtbild ermöglichen soll.

Sehen wir uns den Innenraum mal etwas genauer an. Dass es hier luftig zugeht, dürfte nicht nur dem opulenten Glasdach geschuldet sein. Auch die rein physikalischen Platzverhältnisse scheinen üppig. Auffällig ist freilich auch das moderne Cockpit. Eye-Catcher ist hier das 34 Zoll große, gebogene 5K-Glas-Cockpit-Display, das über dem Armaturenbrett „schwebt“. Auch cool: der große Screen zwischen Fahrer und Beifahrer, über den diverse Fahrzeugfunktionen gesteuert werden können, ist ausziehbar. Zudem gibt es trotz all der Screens immer noch physische Bedienelemente (also echte Knöpfe und Tasten), beispielsweise für die Lautstärkeregelung oder auch die Klimaanlage. Aber auch Sprachsteuerung gibt es natürlich; hier powered by Amazon, also durch Alexa.

Und jetzt zum unangenehmen Teil: Den Kosten. Der Lucid Air, der erst einmal in den USA auf den Markt kommen wird (Europa und der Nahe Osten sind auch fix eingeplant, ein Zeitplan fehlt aber noch), wird dort in vier Versionen verfügbar sein: Als Einstiegsversion „Air“ (ab 2022) um 80.000 Dollar, als „Air Touring“ (Ende 2021) um 95.000, „Air Grand Touring“ (Mitte 2021) um 139.000 Dollar oder aber als limitierte „Air Dream Edition“ (Frühjahr 2021) um stattliche 169.000 Dollar.Dabei ändern sich freilich nicht nur die Ausstattungsdetails zwischen den Modellen, sondern auch die Leistung und Akku-Kapazität. So bringt nur die „Dream Edition“ die vollen 1.080 PS mit, dafür schafft aber ausschließlich der „nur“ 800 PS starke „Air Grand Touring“ die vorhin angegebenen 832 Kilometer. Beim 1000PS-Monster sind es hingegen 809, bzw. 748, wenn man zu den schicken 21-Zöllern greift, die auch auf den Bildern zu sehen sind. Der „Air Touring“ wiederum stemmt 620 PS in die Räder und kommt bis zu 653 Kilometer weit. Die Details zum „Air“ werden nachgereicht.

Der Lucid Air kann ab sofort auf der offiziellen Website reserviert werden - auch in Europa. Für die "normalen" Modelle wird dabei eine rückerstattungsfähige Anzahlung über 1.000 Dollar, für die Dream Edition über 7.500 Dollar fällig. Auch lokale Händler soll es aber geben. 20 sollen es bis Ende 2021 in den USA sein. Für Europa gibt es auch hier noch keine Infos.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Das neue Hashtag-Modell als Concept Car

Smart zählt 1, 3, 5!

Nach dem #1 und dem #3, beide bereits auf den Straßen unterwegs, wird nun das Concept #5 von Smart vorgestellt. Es soll die Marke in die Premium-Mittelklasse einführen. Karosserieform? Na, ein SUV!

410 Kilometer Reichweite: Alfa Romeo Junior aka Milano

Alfa stellt erstes Elektroauto vor

Auf knapp über vier Meter Außenlänge spannt sich das Design des Alfa Romeo Junior, der ursprünglich Milano heißen sollte. Als BEV leistet er 156 bzw. 240 PS. Auch ein Mild-Hybrid mit 21-kW-Elektromotor und 136 PS Benzinerleistung kommt ins Portfolio.

Schon fast 25 Prozent Zuwachs an HPC-Ladepunkten

Q1 2024: 40 Schnellladepunkte errichtet

Smatrics EnBW legt eine rasante Entwicklung hin und hat in den ersten drei Monaten des Jahres in Wien und Arnoldstein je vier Ladepunkte eröffnet. In Vösendorf und St. Pölten waren es gleich 12 und in Vorchdorf und Vöcklabruck 20 neue Ladepunkte.

Eigengrund für E-Infrastruktur gesucht

„Herzblatt“ für mehr Ladepunkte

Wie ist es zu schaffen, dass das Ladenetz mit der wachsenden Zahl der E-Autos auf unseren Straßen Schritt hält? Die Leitstelle für Elektromobilität stellt eine neue Initiative dafür vor. Auch Private können Standorte zur Verfügung stellen.

Ein Produkt-Set von frunk.at als Preis

Gewinnspiel: Wir verlosen einen nachrüstbaren Frunk

Elektroautos ohne vorderen Kofferraum erschweren das Verstauen des Ladekabels – vor allem in der Reisezeit, wenn der Kofferraum voll ist und man an das untere Fach kaum herankommt. Nachrüstlösungen existieren – mach mit und gewinne!

Smart #1 Brabus im Test

Smart #1: Sein oder nicht Klein

Der Markenname blieb unverändert, sonst hat der neue Smart mit den bisherigen so ziemlich genau nichts gemeinsam. Das ist aber teilweise auch richtig gut, wie wir im Brabus-Modell herausfahren konnten.