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Seite 2: Verbrauch, Reichweite, Fahrverhalten & Kosten

Ford Mustang Mach-E vs. Hyundai Ioniq 5, Škoda Enyaq & Tesla Model Y

Stefan Schmudermaier

Tesla und Hyundai am sparsamsten
Höchste Zeit, in unsere 50 Kilometer lange Testrunde zu starten, die alle E-Autos in den letzten Jahren absolviert haben. Bei ziemlich idealen Witterungsbedingungen – 26 Grad und Sonnenschein – starten wir mit allen vier Autos inklusive Fahrerwechsel auf der Strecke über Autobahn, Landstraßen und Stadt, jeweils unterwegs mit der maximal erlaubten Geschwindigkeit laut Tacho. Da noch nicht alle Varianten der teils brandneuen Autos verfügbar waren, hatten wir zwei Modelle mit Allradantrieb – Tesla und Ford – sowie zwei mit Hinterradantrieb, Škoda und Hyundai. Dass sich am Ende der Runde mit dem allradgetriebenen Model Y und dem Ioniq 5 zwei Autos mit unterschiedlichem Antriebskonzept Platz eins teilten, spricht für die offenbar noch eine Spur bessere Effizienz des Tesla. Beide Autos kamen mit einem Durchschnittsverbrauch von 12,8 kWh ins Ziel, gefolgt vom Škoda Enyaq mit 14,5 und dem Mustang Mach-E mit 16,0 kWh. Allerdings zeigt der Ford nur ganze Zahlen an, die Kommastelle bleibt immer auf Null. Bitte diesen Unsinn beim nächsten Update abstellen, liebe Fordianer. Die Testwerte liegen sogar unter den jeweiligen WLTPAngaben, dort sind aber auch Ladeverluste berücksichtigt, unser Testverbrauch bezieht sich rein aufs Fahren.

Ähnliche Testreichweiten um die 500 km
Und was bedeutet das umgelegt auf die jeweiligen Reichweiten? Nun, Tesla hüllt sich bei der Batteriekapazität in Schweigen, man kann aber davon ausgehen, dass rund 70 kWh nutzbar sind. Das wäre umgelegt auf den Verbrauch eine Reichweite von satten 546 Kilometern, wohlgemerkt bei idealen Bedingungen. 20 Kilometer weiter käme der Ioniq 5 mit einem nutzbaren Akku von 72,6 kWh, 531 Kilometer wären es beim Škoda Enyaq mit einer NettoAkkugröße von 77 kWh. Der Mustang Mach-E hatte zwar den höchsten Testverbrauch, aber eben auch den größten Akku, seine Reichweite liegt hochgerechnet bei knapp 550 Kilometern, womit sich alle vier reichweitentechnisch nichts schuldig bleiben. Mit dem Ford waren wir übrigens bei der IAA in München und sind trotz hohem Autobahnanteil und Tempo 130 km/h auf eine Reichweite von 420 Kilometern gekommen, die Strecke wäre sich somit ohne Nachladen ausgegangen. Wir haben die Pause dennoch genutzt und mit knapp 150 kW den Stromspeicher wieder nachgefüllt.

Ioniq 5 lässt die anderen beim Laden alt aussehen
Apropos Laden, bei den möglichen Geschwindigkeiten unterscheidet sich das Quartett wieder ziemlich deutlich. Unangefochtener Spitzenreiter ist der Hyundai Ioniq 5, der es auf eine Gleichstrom-Ladeleistung von maximal 232 kW bringt. Damit ist die Ladung von zehn bis 80 Prozent Akkustand in sagenhaften 17 Minuten erledigt, womit wohl auch die Argumente des letzten Zweiflers verstummen würden. Würden deshalb, da es kaum Schnelllader mit einer solchen Leistung gibt. Einer steht am Verteilerkreis in Wien Favoriten, dort haben wir von 20 auf 80 Prozent Ladestand in nur 16 Minuten erreicht. Das Model Y von Tesla ist mit maximal 210 kW das zweitschnellste Auto im Vergleich, auch hier sind aber spezielle V3-Supercharger vorausgesetzt, die erst nach und nach ausgerollt werden. Nach 29 Minuten ist das Model Y auf 80 Prozent geladen. Der Ford Mustang Mach-E schafft wie erwähnt 150 kW, hier dauert’s somit 43 Minuten bis 80 Prozent bei 88 kWh nutzbarer Batteriekapazität. Langsamster Lader im Vergleich ist der Škoda Enyaq mit 125 kW, die 80 Prozent des netto 77 kWh großen Akkus sind hier nach 38 Minuten erreicht. Die Praxis zeigt aber, dass auch solche Schnellladestationen noch nicht überall Standard sind, somit gilt es, sich vorab zu informieren, wo man sinnvollerweise seine Pausen macht. An der Wechselstrom-Wallbox schaffen übrigens alle vier Fahrzeuge dreiphasig elf kW, womit die Stromspeicher in der Regel über Nacht gefüllt werden können.

Tesla und Ford: hart und schnell
Unterschiede gibt’s nicht nur bei der Ladegeschwindigkeit, sondern auch bei der Abstimmung der Elektro-SUV. So bleibt beim Mustang Mach-E der Komfort leider etwas auf der Strecke, die Fahrwerkabstimmung ist zu hart und stoßig geraten für ein Fahrzeug dieser Kategorie. Ähnlich unbarmherzig geht auch das Tesla Model Y mit seinen Passagieren um, beiden Autos sei dafür zugute gehalten, dass sie sich dafür deutlich sportlicher bewegen lassen als der Ioniq 5 und vor allem der Enyaq, der dafür um einiges angenehmer abrollt. Bei den Beschleunigungswerten geht das Rennen an den Tesla, in nur 5,0 Sekunden beschleunigt das Standardmodell auf 100 km/h, erst bei 217 km/h ist dann Schluss mit dem Vortrieb. Nicht viel langsamer ist der Mustang Mach-E, 5,8 Sekunden dauert der Standardsprint hier, abgeregelt wird bei 180 km/h. 7,4 Sekunden und 185 km/h gibt Hyundai für den Ioniq 5 an, mit 8,6 Sekunden und 160 km/h hat der Škoda im Vergleich klar das Nachsehen. Der mit mehr Motor-Power versehene Allrad-Enyaq schafft übrigens 6,9 Sekunden, der ebenfalls stärkere Ioniq 5 Allrad mischt mit 5,2 Sekunden sogar bei Tesla und Ford mit.

Auch preislich auf ähnlichem Niveau
Last but not least werfen wir noch einen Blick in die Preislisten. 48.110 Euro (40.092 netto) kostet der Škoda Enyaq iV80 mit Heckantrieb, der Aufpreis von lediglich 2.220 (1.850 netto) Euro für mehr Leistung und Allrad ist eine klare Empfehlung. Bei 48.990 Euro (40.825 netto) startet der Ioniq mit der größeren Batterie in Grundausstattung, 3.000 Euro (2.500 netto) mehr kostet die mittlere Plus-Line-Ausstattung, weitere 3.000 (2.500 netto) der Allradantrieb mit zwei E-Motoren. Mit 48.900 Euro (40.750 netto) und ähnlich großer Batterie liegt auch der Ford Mustang Mach-E auf Augenhöhe mit Škoda und Hyundai, mit Allradantrieb und besserer Ausstattung kommt man auf exakt 55.000 Euro (45.833 netto). Mit 57.490 Euro (47.908 netto) ist das Tesla Model Y zwar am teuersten, bringt aber nicht nur den Allradantrieb, sondern eine umfangreiche Serienausstattung mit, Extras gibt es bis auf das teure und Paket zum autonomen Fahren für 7.500 Euro (6.250 netto) abgesehen von Farbe, Felgen sowie dem weißen Innenraum keine. Gerade beim Škoda sollte man sich vom niedrigen Grundpreis nicht täuschen lassen, beim Gustieren im Konfigurator landet man auch hier schnell bei den Preisen der anderen drei Autos.

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