ELECTRIC WOW

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
BMW i7 Protection vorgestellt
BMW Group

Bayern zeigen erste vollelektrische Sonderschutzlimousine

Trotz Panzerstahl und gepanzerten Scheiben soll die Elektro-Limousine auch für die markentypische Fahrdynamik stehen. Immerhin wurde der "BMW Protection Core" schon beim Konzept des Serienmodells mitgedacht.

Mag. Severin Karl

Die sehr Reichen und sehr Berühmten wissen, was VR9 bedeutet. Oder sie wissen es nicht, aber vertrauen zumindest ihren Sicherheitschefs, dass sie bei der Fahrzeugwahl genau hinschauen. VR9 ist die Widerstandsklasse, die laut der „Vereinigung der Prüfstellen für Angriffshemmende Materialien und Konstruktionen“ Schutz vor Angriffen mit Schusswaffen beziehungsweise Sprengladungen bietet. Geht es konkret um die Verglasung, bietet der neue BMW i7 Protection sogar VPAM 10, "die das höchste Schutzniveau für zivile Sonderschutzfahrzeuge definiert", so der Importeur. Ab Dezember 2023 kann die neue Panzerlimousine, in einem aufwendigen Manufakturprozess im BMW Group Werk Dingolfing hergestellt, ausgeliefert werden. Auf der IAA Mobility 2023 in München dürfen Anfang September erste Blicke darauf geworfen werden.

Auch die Drohne soll keine Chance haben

Bereits seit 45 Jahren stellt BMW Sonderschutzlimousinen für gefährdete Personen her. Nun ist erstmals ein BEV mit einem Panzerungskonzept vorgestellt worden. Bereits im Verlauf des Serienentwicklungsprozesses wurde dieses konzipiert – ein klarer Fall von Vorteilen gegenüber einem nachträglichen Umbau.

"BMW Protection Core" wird von den Entwicklern als Highlight genannt. Zum ersten Mal besteht die gesamte Trägerstruktur für die Karosserie aus Panzerstahl. Ihre Bestandteile sind dreidimensional ausgeführt und bestehen aus besonders widerstandsfähigen, warmumgeformten Stahllegierungen. Dieser spezielle Kern bildet eine selbsttragende Schutzzelle, die mit geschützten Türen, Unterboden- und Dachpanzerung sowie einer Sicherheitsverglasung kombiniert wird. Der Fokus auf das Dach hat gute Gründe, den mittlerweile will man auch vor Drohnenangriffen mit Sprengladungen geschützt sein. Beim Verbrenner-7er – auch dieser kann als Protection bestellt werden – gibt es ein weiteres Detail, das nicht vergessen werden darf: Ein auslaufhemmender Tank gehört zum Programm. Mit seiner speziellen Ummantelung verschließt er sich nach Beschuss selbstständig, damit kein Kraftstoff austritt.

Dezenter Look mit M Sportpaket

Merkt man sofort, ob da ein gepanzerter i7 oder 7er des Weges kommt? Kaum, man hat sich bemüht, die Protection-Modelle einfach wie Autos mit M Sportpaket aussehen zu lassen. Diskretion ist eben alles – auch das ist ein großer Sicherheitsfaktor.

Durch den BMW Protection Core, der eben nicht mit einer nachträglich angebrachten Panzerung zu vergleichen ist, kann auch der Innenraum bezüglich Platz und Komfort mehr oder weniger mit den regulären Modellen mithalten. Und während bisherige Panzerlimos ganz schön schwere Fuhren waren, konnte eine deutliche Gewichtsoptimierung im Vergleich zu den Vorgängermodellen erreicht werden. "Diese schlägt sich in besonders präzise kontrollierbaren Handlingeigenschaften, einer hohen Kurvendynamik sowie in herausragenden Werten für Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit nieder", sagt BMW.

Auf der Flucht mit 160 km/h

Beim elektrischen Modell werden viele Kompnenten des i7 M70 xDrive (660 PS/1100 Nm) verwendet. Nun 544 PS und 745 Nm reichen für 9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Ohne Panzerung schafft es das Serienmodell in 3,7 Sekunden. Und während dieses auf der Flucht vor Bösewichten auch mal mit 250 km/h abhauen könnte, ist das Protection-Modell maximal 160 km/h schnell. Zumindest reduziert die Aktivlenkung den Wendekreis beim Rangieren und erhöht die Präzision in Kurven.

Chauffeure, die sich mit solchen Themen auseinandersetzen wollen (oder müssen), können sich in speziellen Protection-Fahrertrainings weiterbilden. Sie werden laut BMW in "verschiedenen Intensitätsstufen in Abhängigkeit von den individuellen Vorkenntnissen der Teilnehmer angeboten und finden weltweit an mehreren Orten statt. Geleitet werden die Trainings von hochqualifizierten Experten. Die Inhalte erstrecken sich von umfassenden Theorie-Lektionen über das praktische Fahrzeughandling bis hin zu Schulungen im taktischen Verhalten."

Wer sich nach wie vor unsicher fühlt, kann optional auch die Karosserieschutzpanzerung auf die Schutzklasse VPAM 10 aufrüsten lassen. Und falls jemand nach dem Verbrauch fragt: Glatte 30 kWh/100 km stehen nach WLTP (als vorläufiger Wert!) im Datenblatt.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Gran Turismo Electric: Folge #3 in Vorbereitung

GTE: Spuren hinterlassen

Aber die richtigen Spuren: Christian Clerici spürt in Folge #3 von Gran Turismo Electric (GTE) auf, wo Salzburg seine saubersten Seiten zeigt.

Bei den Wiener Elektro Tagen 2023 strömten zahlreiche Interessierte auf den Rathausplatz, um sich über die Elektromobilität zu informieren. Vor Ort waren nicht nur Automarken, sondern das ganze Ökosystem Verkehr samt Schiene und Luftraum.

Als "die ultimative Mobilitätslösung" stehen Elektroautos künftig im Fokus der Japaner. Passend dazu wurde nun das Konzeptauto Concept 20-23 vorgestellt.

Green Driving Day 2023: Jetzt bewerben

Anmelden und Tester werden!

Wie im Herbst üblich, steht ein Green Driving Day im Veranstaltungskalender: Am 14. Oktober 2023 werden 14 aktuelle Autoneuheiten in einem exklusiven Rahmen im ÖAMTC Fahrtechnik Zentrum Teesdorf getestet. Daher suchen wir 14 interessierte Leserinnen bzw. Leser. Wie wäre es?

Neuheiten zu Wallboxen und Ladelösungen

Die Welt des Ladens dreht sich schnell

Modulare Systeme, laden mit eigenem PV-Strom, Ladekabel trifft Wallbox: Wir stellen aktuelle Neuheiten vor. Mit dabei: Fronius, Wallbox Chargers, NEcharge, ChargeX, Zaptec Go und Vestel.