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530 Kilometer Reichweite sind heuer Rekord
NAF

Umfangreicher Winter-Reichweitentest von Elektroautos

Die Norweger sind beim Elektroauto-Testen eiskalt: Der Automobilclub NAF führte 29 Elektroautos spazieren und verzeichnete die Reichweiten und die prozentualen Abweichungen zur WLTP-Angabe genau.

Mag. Severin Karl

Geht es um den Umstieg von einem Fahrzeug mit Verbrenner auf eines mit Elektromotor, ändern sich die Kriterien kaum: Wie lange dauert das Aufladen und wie weit komme ich mit einer Batterieladung? Das hat auch der ÖAMTC in einer aktuellen Befragung herausgefunden.

Einen anderen Automobilclub, den norwegischen NAF (Norwegian Automobile Federation), lässt die Frage nach der Reichweite nicht kalt. So führt er jedes Jahr einen Winter-Reichweitentest in der Praxis per Überlandfahrt durch, zählt doch die kalte Jahreszeit zu den Schreckgespenstern der elektromobilen Automobilwelt. Die Temperaturen betragen dabei zwischen 0 und minus 19 Grad Celsius, ein echter Härtetest – nicht nur die die Batterien!

Wie weit stimmen die Angaben der Hersteller?

Bei zahlreichen Fahrzeugen im Test, der zum vierten Mal stattfand, zeigte sich ganz klar eine Diskrepanz zwischen den beworbenen Reichweiten (mit denen der Kunde im Prospekt liebäugelt) und der Strecke, die mit den Autos unter eisigen Bedingungen tatsächlich zurückgelegt werden konnte.

ÖAMTC-Technikleiter Thomas Hametner hat den Test vor Ort begleitet und beschreibt: "Tiefe Temperaturen wirken sich negativ auf die Antriebsbatterien von E-Autos aus. Daraus ergibt sich eine höhere Ladezeit – und eben auch, wie viele Kilometer ich mit meinem E-Auto fahren kann. Im NAF-Reichweitentest wird genau untersucht, ob die Angaben der Hersteller mit der realen Reichweite auf der Straße übereinstimmen"

And the winner is …

Okay, jetzt können wir es verraten: Mit 530 Kilometer Reichweite ist das Model S von Tesla der Gewinner 2023. "Das Ergebnis des Tesla Model S ist beeindruckend, zumal der Unterschied zwischen dem beworbenen zum tatsächlichen Verlust der Strommenge, die beim Einsatz auf der Straße in der Kälte verloren geht, nur bei 16 Prozent liegt. Das ist ein guter Wert", so Hametner.

In der Mittelklasse gab es eine Überraschung, die dem Tesla eigentlich das Wasser abgräbt, denn das SUV Maxus Euniq6 fuhr unter winterlichen Bedingungen 317 Kilometer, was einem realen Reichweitenverlust von rund elf Prozent entspricht. Aber er kommt mit seiner kleineren Batterie halt nicht so weit wie der Tesla, bleibt also ein "Sieger der Herzen" sozusagen.

Drastischere Verluste wurden bei vier anderen Kandidaten verzeichnet: Bei Mercedes EQE 300, Skoda Enyaq Coupé RS, Toyota bZ4x 2WD und Hongqi e-HS9 muss ein Reichweitenverlust von 32 Prozent hingenommen werden. Hametner: "Die Ergebnisse zeigen, dass die Realität nicht immer den Werbeversprechen standhält. Wir stimmen daher mit dem norwegischen Automobilclub NAF überein, dass ein offizieller Winter-Reichweitentest in die WLTP-Ergebnisse einfließen sollten. Nur so können sich Konsumenten einen ehrlichen Überblick verschaffen."

Es folgt die umfangreiche Tabelle mit den 29 getesteten Fahrzeugen. Nachdem sie bei der geringsten prozentualen Abweichung beginnt, ist der Maxus irgendwie doch der Sieger. China schlägt die USA, soso!

Eine Anmerkung: Die Ergebnisse des NAF decken sich nicht immer mit unseren Erfahrungen, die wir im Winter bei Präsentationsterminen und mit Testwagen der genannten Fahrzeuge sammeln konnten.

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