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Kaufen oder leasen?

Finanzierungsformen unter der Lupe

Kaum haben zukünftige Eltern aus der Fülle an Fahrzeugen eines gewählt, stehen sie vor der nächsten Entscheidung: kaufen oder leasen? Wir haben die verschiedenen Finanzierungsformen mit Experte Michael Smirz (EXiA GmbH) unter die Lupe genommen.

Petra Walter

Um Ihre Traum-Kutsche demnächst zu fahren, haben Sie prinzipiell drei Möglichkeiten: Sie greifen auf Ersparnisse zurück, borgen sich das Geld von einer Bank oder schließen einen Leasing-Vertrag ab. Bei den ersten zwei Varianten sind sie Eigentümer, bei der dritten Nutzer des Autos.

Zahle und besitze
Verfügen Sie über genug Kapital und behalten das Auto voraussichtlich länger als 7 Jahre, zahlen Sie den Kaufpreis am besten bar.
Für ein gebrauchtes, nicht leasingfähiges Fahrzeug können Sie einen Kredit aufnehmen, wenn der Traumwagen nicht in bar erschwinglich ist.

Die Vorteile:
+ Als Besitzer können Sie mit Ihrem Auto mehr oder minder tun, was Sie wollen: nach Herzenslust tunen, und auch mal einen Kratzer
einfach Kratzer sein lassen.

Die Nachteile:
- Sie tragen alle Verantwortung und Kosten hinsichtlich Versicherung, Gebrechen oder auch Totalschaden allein.
- Am Ende müssen Sie sich auch um den Verkauf des Gebrauchten kümmern.

Zahle und nutze
Das Leasing-Fahrzeug vulgo „Lebensabschnittsauto“ liegt im Trend. Mittler­weile werden mehr als zwei Drittel aller Neufahrzeug-Partnerschaften gegen monatliche Rate auf eine begrenzte Dauer abgeschlossen. Der Grund: Es ist praktisch und bequem, sich nicht „um alles kümmern zu müssen oder sich bis ans Ende zu binden“.
Beim Leasing gibt’s mehrere Möglichkeiten. Generell gilt: Wer die günstigste Variante will, wird ein wenig Zeit aufwenden und mehrere Angebote einholen müssen. Wichtig dabei ist, nicht nur in Monatsraten zu denken, sondern alle Kosten zu addieren.

Das sollten Sie wissen:
• Leasen lässt sich prinzipiell nur ein Neufahrzeug oder jenes Gebrauchte, das bereits bei seiner Erstzulassung ein Leasingfahrzeug war und auf maximal 84 Monate finanziert ist.
• Bei jeder Leasing-Variante kann ich, muss ich aber keine Anzahlung machen – das beeinflusst die Höhe der Rate.
• Wichtige Faktoren sind die zu vereinbarende Nutzungsdauer und die voraussichtliche jährliche Kilometerleistung. Diese plus das jeweilige Modell sind Grundlage für die Ermittlung des Restwertes.
• Beim Restwert gilt: kürzere Laufzeit = höherer Restwert; höhere Kilometerleistung = niedrigerer Restwert; längere Laufzeit = niedrigere monatliche Rate.
• Leasingverträge können Sie mit Banken, speziellen Leasingfirmen, Automobilclubs oder Händlern abschließen.
• Rundum sorglos ist bequem, kostet aber meist mehr.

Die Vorteile:
+ Die individuellste und maßgeschneiderte Finanzierungsform für Sie.
+ Sie steigen am Ende des Leasingvertrags entweder auf ein neues Auto um, verlängern den Vertrag (maximal 84 Monate ab Erstzulassungsdatum) oder kaufen das Auto.
+ Die Verantwortung für Reparaturen trägt, wenn vereinbart, der Leasinggeber.
+ Sie brauchen sich am Ende nicht um den Verkauf eines Gebrauchten sorgen.
+ Sie können das Auto, wenn von Anfang an vereinbart, jederzeit zurückgeben und bekommen das angezahlte Geld abzüglich der Nutzung retour. (Meistens wird eine Grundmietzeit vereinbart. Wenn der Leasingnehmer während dieser Zeit kündigen sollte, muss er meistens die bis zum Ende der Grundmietzeit anfallenden Raten begleichen, auch Konventionalstrafe genannt).
+ Sie können jederzeit, wenn von Anfang an vereinbart, aus dem Leasingvertrag aussteigen und das Fahrzeug vorzeitig kaufen.
+ Da bei den meisten Leasingverträgen eine Vollkaskoversicherung verpflichtend abzuschließen ist, ist das Fahrzeug bei Totalschaden gedeckt.
+ Im Fall eines Totalschadens haben Sie keine weiteren Verpflichtungen gegenüber demLeasinggeber. (Tipp: Zusatzbaustein GAP-­Deckung zur Vollkasko: Wenn Sie ein Leasingfahrzeug haben und es zu einem Totalschaden kommt, erhält die Entschädigung der Leasinggeber. Sollte der Wert des Fahrzeugs zu diesem Zeitpunkt unter dem berechneten Leasingrestwert liegen, müssten Sie die Differenz aus eigener Tasche bezahlen. Um dieses Risiko auszuschließen, bieten Versicherungen als optionale Deckung an, bei Leasingwagen den Leasingrestwert zu ersetzen.)
+ Als Firma beziehungsweise Betrieb können Sie Leasingraten steuerlich geltend machen!

Die Nachteile:
- Die echten Gesamtkosten setzen sich zusammen aus den monat­lichen Raten, der Anzahlung und der Restzahlung und sind insgesamt höher als der reine Kaufpreis.
- Bei den meisten Leasingverträgen ist eine Vollkaskoversicherung verpflichtend abzuschließen; eine genaue Einhaltung der Termine bei vorgegebenen Werkstätten ist Pflicht.

Das Wichtigste ist daher die Wahl der richtigen und für Sie passenden Vertragsform! Informieren lohnt sich.

Diese Leasing-Formen gibt‘s!
Restwertleasing: Die häufigste Form und ideal für jene, die am Anfang noch nicht wissen, ob Sie das Fahrzeug behalten oder ­zurückgeben wollen.
Bei dieser Art des Kfz-Leasings zahlen Sie nur einen Teil der Anschaffungskosten für Ihr Fahrzeug in Form von Leasingraten. Nach Vertragsende bleibt der kalkulierte Restwert offen. Dieser vordefinierte (jedoch kilometerabhängige) Restwert ist zu bezahlen. Die Leasingraten beim Restwertleasing sind eher niedrig und liegen unter jenen des Full-Pay-Out Leasings.

Full-Pay-Out: Bei dieser Variante wird das geleaste Auto innerhalb der vereinbarten Vertragslaufzeit zur Gänze ausfinanziert und geht mit der letzten Leasingrate in Ihr Eigentum über.

Depot-Leasing: Bei dieser Form des Leasings hinterlegt man den Restwert (max. 50 % der Anschaffungskosten) bereits bei Vertragsbeginn als Depot (Einmalkaution). Dadurch reduziert sich die Gesamtbelastung. Es kann auch nur ein Teilbetrag des Restwertes hinterlegt werden.

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