FAMILIENAUTOS

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Zuwachs bei der E-Familie
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Warum Elektroautos immer interessanter werden

Höhere Förderungen und ein größeres Fahrzeugangebot – vom Kleinstwagen bis zum Großraumbus – machen Elektroautos zunehmend interessanter, auch für Private und Familien.

Stefan Schmudermaier

Falls Sie „Familienautos“ schon aus den letzten Jahren kennen, dann wissen Sie, dass das Thema E-Mobilität auch dort zu finden war. Man muss aber gar nicht allzu weit zurückblicken, um zu erkennen, wie dünn das Angebot an elektrifizierten Autos war. Auch bei den Zulassungszahlen hat sich etwas getan, Fahrzeuge mit Elektroantrieb steigen in der Gunst der Kunden. Und das hat verschiedene Gründe. Hauptverantwortlich sind (noch) die Firmenzulassungen, als Unternehmen profitiert man nicht nur von der Vorsteuerabzugsfähigkeit, sondern auch von hohen Förderungen und dem Entfall des Sachbezugs, wodurch die höheren Anschaffungskosten mittlerweile so stark kompensiert werden, dass sich ein E-Auto auch wirtschaftlich rechnet. So weit, so gut, aber wie schaut die Lage bei Privatkunden und hier besonders bei Familien aus?

5.000 Euro Förderung für Elektroautos
Auch im privaten Bereich hat sich 2020 einiges getan, seit 1. Juli wurde die Förderung – aktuell gültig bis 31.?12.?2020 – für vollelektrische Fahrzeuge sowie jene mit Brennstoffzelle von 3.000 auf 5.000 Euro angehoben. 3.000 Euro kommen dabei vom Bund, 2.000 Euro schießen die Autoimporteure zu – Infos im Kasten auf der übernächsten Seite. Die Förderung kann bis zu einem Brutto-Listenpreis des Basismodells ohne Sonderausstattung von 60.000 Euro in Anspruch genommen werden. Während das bei teuren Fahrzeugen vermutlich nicht kaufentscheidend ist, sieht es in den kleineren Klassen durchaus anders aus. Und gerade bei den Klein- und Kompaktwägen hat der Markt in den letzten Monaten ordentlich Zuwachs bekommen, Corona-Krise hin oder her. Der VW-Konzern hat mit den Drillingen VW e-up!, Skoda Citigo-e iV und Seat Mii elektro gezeigt, dass ordentliche Reichweiten von rund 260 Kilo­metern bereits für knapp über 20.000 Euro möglich sind. Zieht man davon die 5.000 Euro Förderung ab und berücksichtigt niedrigere Unterhalts- und Wartungskosten sowie die Tatsache, dass man keine Kfz-Steuer bezahlen muss, beginnt es interessant zu werden. Und ja, Sie haben natürlich recht, wenn Sie jetzt meinen, dass die Kleinstwagen nicht familientauglich sind. Aber diese Autos haben mitunter als Zweitwagen ihre Berechtigung, daher sollen sie auch nicht unerwähnt bleiben.

Das Angebot in der Klein- und Kompaktklasse wächst
Deutlich größer ist die Auswahl in der Klasse der Kleinwagen, das Segment mit der größten Zuwachsrate an neuen Fahrzeugen in 2020. Der klare Leader ist dabei ein alter Bekannter, der (oder die) Zoe von Renault gibt hier klar den Ton an und hat nach dem Facelift Ende 2019 auch qualitativ einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht. Mittlerweile haben sich aber einige Verfolger an seine Sohlen geheftet, allen voran die Modelle aus dem PSA-Konzern, Peugeot 208, DS3 Crossback E-Tense oder Opel Corsa-e, aber auch der Honda e. Wer mehr Premium möchte, auf den warten der preislich interessant positionierte Mini Cooper SE oder der etwas teurere Evergreen BMW i3, der auch nach sieben Jahren optisch nach wie vor aus der Masse heraussticht. In der Kompaktklasse stürmt der VW ID.3 aktuell die Elektro-Charts und wird wohl demnächst das Tesla Model 3 in der Gesamtstatistik überholen. Nissan Leaf, Hyundai Ioniq oder der in Kürze startende Citroen C4 electric möchten hier auch noch ein Wörtchen mitreden. Natürlich haben die Autohersteller auch in der weiterhin sehr beliebten Klasse der SUVs einige heiße Eisen im Feuer. Mazda hat mit dem MX-30 das erste E-Auto am Start, bereits etabliert sind Hyundai Kona elektro und Kia mit den Modellen e-Niro und e-Soul, brandneu Opel mit dem Mokka-e. Apropos SUVs, die gibt’s freilich auch größer, von den Premiumherstellern und entsprechend teurer: Audi e-tron, BMW iX3, Mercedes EQC oder Jaguar I-Pace und Tesla Model X. Apropos Tesla, der Konzern von ­Wunderwuzzi Elon Musk hat die E-Mobilität mit dem nach wie vor erhältlichen Model S so richtig in die Gänge gebracht und mit dem deutlich günstigeren Model 3 auch den Massenmarkt erfolgreich im Visier. Es ist das von Jänner bis September 2020 beliebteste E-Auto Österreichs mit rund 1.500 Einheiten.

Elektrische Großraumbusse im Anrollen
Und auch bei den ganz großen Fahrzeugen hat die Elektrifizierung mittlerweile Einzug gehalten, wenngleich diese preislich für Privatkunden noch immer deutlich über den vergleichbaren Verbrenner-Modellen rangieren. Mercedes hat der V-Klasse eine ordentlich große Batterie implantiert und auf den Namen EQV getauft, bis zu acht Personen finden hier Platz, dazu jede Menge Luxus und Komfort sowie Praxisreichweite von deutlich über 300 Kilometern. Wesentlich günstiger und mit zwei verschieden großen Akkus bestückt buhlen Opel Vivaro-e Life, Peugeot e-Traveller und Citroën e-Spacetourer um Kundschaft im Van-Segment. Einen umfangreichen Marktüberlick über alle E-Autos finden Sie übrigens auf www.electric-wow.at!

Welche Voraussetzungen für sinnvollen Einsatz?
Gut und schön, aber welche Voraussetzungen sind denn notwendig, um ein rein elektrisch betriebenes Fahrzeug sinnvoll betreiben zu können? Nun, zunächst einmal sollte man sich die Frage nach der Kilometerleistung stellen. Wer täglich Hunderte Kilometer abspult, hat in vielen Fällen vermutlich ein konventionell betriebenes Firmenauto. Auch Vielfahrer im privaten Bereich – von denen es aber vermutlich nicht allzu viele gibt – könnten am E-Auto (noch) verzweifeln. Wer aber selten mehr als 200–300 Kilometer am Stück fährt, der sollte zumindest einen Blick auf mögliche Alternativen werfen. Unabdingbar ist auch eine Lademöglichkeit auf einem privaten Parkplatz, nur mit öffentlicher Infrastruktur verliert man schnell den Spaß am Elektroauto, schließlich dauern die Ladevorgänge auch am Schnelllader gleich einmal 30 Minuten. Und da das Auto über Nacht ohnedies steht, lässt sich das mit dem Laden perfekt verbinden. Empfehlenswert ist eine 3-phasige Wallbox mit einer Leistung von 11 kW, an der sich die allermeisten Autos über Nacht vollladen lassen. Wichtig: Auch das Fahrzeug muss 3-phasig laden können, um die volle Kapazität auszuschöpfen. Fahrzeuge mit kleinerem Akku lassen sich auch 1-phasig noch einigermaßen akzeptabel schnell laden, gibt es die Option auf drei Phasen, so sind die paar Hundert Euro in jedem Fall gut angelegt. Der Preis für eine Wallbox samt Installation ist natürlich stark von den baulichen Gegebenheiten abhängig, los geht’s hier bei etwa 1.300 Euro.

Alternative Plug-in-Hybrid?
Wer der reinen E-Mobilität doch noch nicht so ganz über den Weg traut und auch auf der Langstrecke keine Abstriche in Form von längeren Ladepausen machen möchte, der kann einen Blick auf die gerade boomenden Plug-in-Hybride werfen. Hier wird ein konventioneller Antrieb – zumeist in Form eines Benzin- seltener auch Dieselmotors – von einem E-Motor und einer Speicherbatterie ergänzt. Diese muss regelmäßig extern aufgeladen werden, um das Potenzial des Antriebs auszuschöpfen, und ermöglicht dann rein elektrische Reichweiten von aktuell je nach Modell 40 bis 60 Kilometer. Wer nicht regelmäßig laden kann oder will, der sollte sich den Aufpreis sparen und das herkömmliche Modell nehmen. Last but not least noch ein Blick auf den Wasserstoff-elektrischen Antrieb. Auch hier treibt ein Elektromotor die Räder an, der Strom wird aber aus Wasserstoff in einer Brennstoffzelle erzeugt, als „Abfallprodukt“ entsteht lediglich Wasserdampf, die Tankzeiten sind beinahe so kurz wie bei Benzin und Diesel. Der Stein der Weisen also? Eher nicht. Zum einen sind aktuell nur zwei Modelle verfügbar, zum anderen gibt es in ganz Österreich nur fünf öffentliche Tankstellen. Noch schwerwiegender ist allerdings, dass es kaum grünen Wasserstoff gibt und dieser energieintensiv aus Erdgas erzeugt wird. Mit dem verwendeten Strom könnte ein E-Auto drei bis vier Mal so weit fahren, würde man es direkt laden

Förderungen
Im Rahmen einer gemeinsamen Förderungsaktion des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und der Autoimporteure wird die Anschaffung von Elektro- und Plug-in-Fahrzeugen für den privaten Einsatz unterstützt. Die Unterstützung setzt sich zusammen aus:
• „E-Mobilitätsbonusanteil“ der Fahrzeugimporteure beim Ankauf des Fahrzeugs, welcher unabhängig von etwaigen zusätzlichen Nachlässen von Fahrzeugimporteuren gewährt wird.
• „E-Mobilitätsbonusanteil“ (E-Mobilitätsförderung) des Bundes aus Mitteln des BMK. Die Registrierung sowie die formelle Einreichung sind ausschließlich online möglich. Registrierungen können in Abhängigkeit der zur Verfügung stehenden Budgetmittel bis längstens 31.?12.?2020 eingebracht werden. Details auf www.umweltfoerderung.at

Batterieelektrische sowie Fahrzeuge mit Brennstoffzelle
Gefördert wird die Anschaffung von Fahrzeugen der Klassen M1 und N1 mit 5.000 Euro (2.000 Euro Importeur plus 3.000 Euro vom Bund)

Fahrzeuge mit Plug-in-Hybrid-antrieb oder Range-Extender
Gefördert wird die Anschaffung von Fahrzeugen der Klassen M1 und N1 mit 2.500 Euro (1.250 Euro Importeur plus 1.250 Euro vom Bund)

Förderung Ladeinfrastruktur
Bei gleichzeitigem Kauf eines förderungswürdigen E-Pkws gibt es zusätzlich 600 Euro für ein intelligentes Ladekabel, 600 Euro für eine Wallbox, 1.800 Euro für eine Wallbox in einem Mehrparteienhaus.

Wichtige Voraussetzungen
Bei Inanspruchnahme einer Förderung liegt die verpflichtende Behaltedauer des Fahrzeugs bei vier Jahren, eine weitere Bedingung ist zudem der Bezug von Strom aus ausschließlich erneuerbaren Energieträgern.

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