Mercedes A 45 AMG 4Matic - im Test | 27.06.2014
Kaliber 45
Das Wettrüsten in der Kompaktklasse nimmt extreme Dimensionen an. Jüngste Eskalation: der 360 PS heftige A 45 AMG von Mercedes - im Test.
AMG und A-Klasse, das harmonierte in den früheren Modell-Generationen so wenig wie Mercedes mit Red Bull. Bereits in erster Generation gab es einen Ansatz mit dem A 210 Evolution.
Die neue A-Karosserie eignet sich aber deutlich besser zur Kampfsport-Ausbildung, einfach weil sie länger, breiter und ordentlich flach ist. Die Optik des A 45 basiert auf dem wilden Aerodynamikpaket, jedoch weiter verschärft und zugespitzt. Diskretion ist nicht seine Tugend.
Auch wenn es der Name versprechen mag, unter seiner Haube steckt nicht einmal die Hälfte des erhofften Hubraums von 4,5 Liter. Mit 45 würdigt AMG vielmehr seine 45-jährige Unternehmensgeschichte. Das Herz des Sportlers pocht in einem Zweiliter-Vierzylinder-Turbo. Mit maximalem Ladedruck von 1,8 bar presst das Triebwerk 360 PS heraus.
180 PS pro Liter sind eine starke Ansage. Den weltweit stärksten Vierzylinder-Turbo-Serienmotor verspricht Mercedes; die Japan-Fraktion schreit laut auf, gibt es doch die 410 PS starke Sonderausführung Lancer Evo VIII MR FQ-400 von Mitsubishi.
4,6 Sekunden auf Tempo 100, dafür brauchte man noch vor zehn Jahren einen Ferrari Spider, der die gleiche Typenzahl trägt wie der A 45 PS hat.
Wenn es bei Tempo 250 nachts auf bundesdeutschen Autobahnen gerade gemütlich wird, wird der AMG allerdings elektronisch eingebremst.
Wie die großen AMG-V-Motoren so wird auch der kleine Vierzylinder in Handarbeit nach dem Prinzip „one man, one engine“ montiert. Natürlich darf auch das charakteristisches Merkmal der Unterschrift des verantwortlichen Monteurs nicht fehlen.
Die Kraft verteilt ein Doppelkupplungs-Getriebe über sieben Gänge auf alle vier Räder. Ein Sport-, ein Komfort- und ein manuelles Fahrprogramm verleiten zum Spielen. Zwischengas- und Renn-Start-Funktionen beeinflussen die Schaltcharakteristik.
Im Vergleich zur Quattro- und iX-Drive-Konkurrenz soll der Allradantrieb bei Mercedes um ein Viertel leichter sein. Die Kraftverteilung ist variabel. Grundsätzlich ziehen den A 45 die Vorderräder durchs Geschehen.
Bei entsprechender Fahrdynamik verteilt sich die Kraft bis zum Verhältnis von 50 zu 50 zwischen den Achsen. Das ESP lässt sich dreistufig entschärfen, wobei es sich nur bei Bremsvorgängen wieder aktiviert.
Was passiert, wenn 360 Pferde gleichzeitig losstürmen? Was inhalieren sie dabei und kennt der Spaß auch Grenzen? Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite.
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