
Mitsubishi Lancer Evolution - im Test | 20.02.2009
Neustart der Evolution
Mit der zehnten Evolutions-Stufe des Lancer bewegt sich Mitsubishi weg vom reinrassigen Sportler hin zur luxuriösen und leistungsstarken Limousine.
Die Evolutionsgeschichte im Hause Mitsubishi ist lange, im Oktober 1992 hat der erste „Evo“ das Licht der Autowelt erblickt, es folgte eine Erfolgsgeschichte sondergleichen. Mitsubishi hat sich einen Fixplatz in der Rallyewelt gesichert, ob WM oder nationale Meisterschaften, der „Evo“ gehört einfach dazu.
In den letzten Jahren verblasste der Stern zumindest international ein wenig, aus der Königsklasse WRC hat sich Mitsubishi mangels Erfolgen vor rund vier Jahren verabschiedet, auch in der Klasse der seriennahen Automobile weht dem Evolution ein eisiger Wind entgegen. Die Konkurrenz ist nicht nur mit dem Subaru Impreza, sondern auch mit den immer stärker aufkommenden S2000-Boliden groß.
Da ist es kein Wunder, dass die zehnte Ausbaustufe – offiziell heißt das neue Modell übrigens nicht EVO X sonder schlicht Evolution – eine deutlich andere Marktausrichtung erfährt als bisher. Die Modelle EVO VII bis IX waren sich äußerlich ähnlich und auch in ziviler Version sehr nahe am Motorsport.
Mit dem Evolution hat sich nicht nur die Optik deutlich geändert, auch die Zielgruppe ist fortan eine andere. Die Japaner orientieren sich an Boliden wie einem BMW M3 oder einem Audi S4, den schnellen deutschen Limousinen will man also in die Suppe spucken. Da verwundert es wenig, dass zum Beispiel ein Doppelkupplungsgetriebe Einzug gehalten hat.
Und überhaupt ist die Gangart des Mitsubishi Evolution eine weichere, wenngleich er alles andere als ein Softie ist. War der EVO IX noch ruppig, karg und laut, bietet das aktuelle Modell alle Vorzüge einer vollausgestatteten Limousine.
Ein Touchscreen-Navi darf im Topmodell „MR“ ebenso wenig fehlen wie eine hochwertige Audio-Anlage, ein Tempomat, ein schlüsselloses Zugangssystem oder ein Regensensor.
Puristen wird vermutlich das Grausen kommen, wenngleich man nicht unerwähnt lassen soll, dass es auch noch das Modell „GSR“ gibt, das auf solche Spompernadeln größtenteils verzichtet und auch mit Fünfgang-Handschaltung zu haben ist.
Die Preisliste des neuen Mitsubishi Lancer Evolution beginnt mit jenem handgeschalteten GSR bei 55.740,- Euro, das Doppelkupplungsgetriebe wird mit 2.310,- Euro berechnet. Im Topmodell „MR“ sind alle oben angeführten Annehmlichkeiten serienmäßig, 63.950,- Euro will der Mitsubishi-Händler dann auf den Tisch gelegt wissen.
Soweit die Theorie, jetzt wird es aber Zeit für die Praxis!
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