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Aprilia Scarabeo 50 - im Test

Das große Krabbeln

Kultstatus genießt der Aprilia Scarabeo schon seit Jahren unter italienischen Rollerfahrern, jetzt wird er auch hierzulande angeboten.

Thilo Kozik/mid

Selbst Italiener verlieren schnell den Überblick über die verschiedenen Roller, die auf ihren Straßen brausen. Doch der Scarabeo sticht schon aufgrund der 16 Zoll großen Räder stets hervor. Seit 1993 bietet Aprilia den "Käfer" dort sehr erfolgreich in Hubraumversionen von 50 ccm bis 500 ccm an. Nun kann man auch bei uns lernen, dass große Raddurchmesser mehr Stabilität und Sicherheit bedeuten.

Kostverächter

Der nur 91 Kilogramm schwere 50er verbindet die Vorteile eines Rollers im Vergleich zu anderen Stadtfahrzeugen fast perfekt: Er ist leicht, besitzt trotz der großen Räder ein sehr gutes Handling, stellt dem Fahrer reichlich Platz in bodennaher Höhe von 76 Zentimetern zur Verfügung und sieht auch noch jugendlich frisch aus. Zudem geht er sehr sparsam mit dem Sprit um. Ganze drei Liter Gemisch fließen auf 100 Kilometern durch die Dell'Orto-Vergaser.

Die Sparsamkeit geht nicht zu Lasten des Fahrspaßes, denn der gebläsegekühlte Einzylinder-Zweitaktmotor bringt mit 3,4 kW/4,6 PS Leistung in dieser Klasse einen Spitzenwert. Das merkt man gleich beim ersten Dreh am Gasgriff, mit Vehemenz setzt sich der Roller in Bewegung. Diese Agilität lässt selbst an Steigungen nur unwesentlich nach.

Ideales Single-Mobil

Nicht nur der Motor, sondern auch das Fahrwerk des Scarabeo überzeugt im innerstädtischen Alltag, der geprägt ist von Fahrbahnunebenheiten, Schlaglöchern und Spurrillen. Die Telegabel am Vorderrad wirkt zwar auf den ersten Blick nicht sehr stabil, erweist sich aber bei einem Federweg von acht Zentimetern als ausreichend komfortabel und schluckt fast alle Unebenheiten. Dagegen könnte das hintere Federbein etwas straffer abgestimmt sein. Im Zwei-Personenbetrieb ist es sogar überfordert.

Obwohl der Scarabeo in der "Street"-Version mit einer langen Sitzbank und serienmäßigen Beifahrerfußrasten ausgestattet ist, bleibt er schon aus Platzgründen ein Roller für den Solo-Betrieb. Darauf sind auch die Bremsen ausgerichtet. Die vordere Scheibenbremse verzögert ordentlich, während der Fahrer sich etwas mehr Druck von der hinteren Trommel wünscht. Fährt man jedoch allein, reicht die Bremskraft völlig aus.

Der Haken an der Sache

Ein Topcase wird dringend benötigt, da sich unter der Sitzbank nur die Öffnung für den Tank, aber kein Stauraum befindet. Kleinere Mitbringsel finden in einem abschließbaren Fach in der Frontverkleidung Platz, und für die Einkaufstüte gibt es den obligatorischen Haken.

Für die Fahrt in die Stadt eignet sich der Scarabeo daher bestens - auch wenn man momentan sich vielleicht noch als einsamer Käfer fühlt. Aber vielleicht setzt ja bald das große Krabbeln ein. Und zwar zum Basispreis von 2.190,- Euro.

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