ZWEIRAD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Suzuki B-King – im Test

Powerplay auf japanisch

Fünf Jahre hat Suzuki seit der Präsentation des Konzept-Motorrades gebraucht, um das Serienmodell in die Freiheit zu entlassen.

mid/wa

Das Warten auf den Streetfighter B-King hat sich gelohnt: Zwar besitzt die straßentaugliche Version im Gegensatz zur Studie keinen Kompressor, dafür wurde jedoch die aggressive Design-Sprache weitgehend übernommen. Und auch über mangelnde Leistung braucht bei 135 kW/184 PS keiner zu klagen. Der japanische Dampfhammer geht für 15.799,- Euro an den Start.

Mächtig tritt die B-King auf - ein so martialisches Image pflegt kein anderes Muscle-Bike. Breit und kantig ist der Tank, hoch erhoben ragen die beiden Auspuffenden wie schwarze Schlote unter dem Sattel hervor - schon die Optik huldigt der Leistung. Für zurückhaltende Menschen ist das Motorrad nichts, denn wer sich eine B-King zulegt, zieht zwangsläufig die Aufmerksamkeit auf sich.

Der Streetfighter ist jedoch kein Blender, sondern verfügt über einen entsprechend potenten Antrieb. Für Schub sorgt ein 1.340 Kubikzentimeter großer, flüssigkeitsgekühlter Reihenvierzylinder, der eine Spitzenleistung von 135 kW/184 PS liefert. Auch das maximale Drehmoment von 146 Newtonmetern, das bei 7 200 Touren bereitsteht, dürfte Freunde gehobener Leistung vollauf zufrieden stellen.

Doch die B-King gibt sich erstaunlich umgänglich. Zwar macht die stramme Kupplung deutlich, welche Antriebsmomente hier übertragen werden, abgesehen davon startet man jedoch angenehm unspektakulär. Regelrecht sanft zieht der Vierzylinder voran - zwar druckvoll schon bei niedrigen Drehzahlen, aber gut beherrschbar.

Spätestens bei 5.000 oder 6.000 Touren legt man den nächsthöheren der sechs Gänge ein, und lässt sich mitreißen von der souveränen Art der Leistungsentfaltung. Am besten wird dies auf der Autobahn deutlich, wo ein kurzer Impuls der Gashand genügt, um "g’schwind" ohne herunterzuschalten von 120 auf 180 km/h zu beschleunigen. Bei Autofahrern sorgt diese dynamische Kraftentwicklung oft für erstaunte Blicke. Doch es geht noch heftiger:

Wer mutig die Gänge ausdreht und sich von den spürbaren Vibrationen nicht aus der Ruhe bringen lässt, der muss sich wirklich gut am Lenker festhalten und das Bike niederdrücken. Das Vorderrad will nach oben steigen, während der hintere 200er Pneu alle Mühe hat, die Leistung auf den Boden zu bringen. Ein Ende findet die Beschleunigung bei knapp 250 km/h.

Erstaunlicherweise schlägt sich die überbordende Kraft nicht im Verbrauch nieder, der mit 6,4 Liter bleifreiem Super auf 100 Kilometer moderat ausfällt. Ein Grund hierfür mag auch im mangelnden Windschutz liegen, wird doch jenseits von 150 km/h der anbrandende Orkan immer unangenehmer, so dass sich ein ziviles Tempo gerade auf längeren Strecken von ganz alleine ergibt.

Sofern man sich selbst zu zügeln vermag, zeigt sich die B-King auch im Alltag umgänglich. Bei Nässe oder in rutschigen Kurven sollte jedoch sensibel mit dem Gas umgegangen werden. Eine Traktionskontrolle wäre hier eine feine Sache. Wer jedoch meint, die 255 Kilogramm schwere Suzuki könne nur wie eine Kanonenkugel geradeaus fliegen, irrt: Das japanische Powerbike eilt sogar überraschend leicht um Ecken und Kurven. Zudem soll 2008 ein ABS dazukommen. Damit wird die B-King noch besser beherrschbar.

Zwar ist die Suzuki ein überaus potentes Motorrad, doch in der Handhabung und auch beim Verbrauch zeigt es sich überraschend umgänglich, so dass man selbst die problematische Gepäckbefestigung oder die doch recht eingeschränkte Soziustauglichkeit in Kauf nimmt. Die B-King ist eben eine reine Fahrmaschine.

Teststeno Suzuki B-King:

Streetfighter-Motorrad mit flüssigkeitsgekühlten Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor, vier Ventile pro Zylinder, 1.340 ccm Hubraum, Leistung 135 kW/183,6 PS bei 9.500 U/min, max. Drehmoment 146 Nm bei 7.200 U/min, Höchstgeschwindigkeit 247 km/h, elektronische Einspritzung, geregelter Katalysator, Einstufung nach Euro-3-Norm, sechs Gänge, Sitzhöhe 80,5 cm, Tankinhalt 16,5 Liter, Leergewicht 255 kg, Zuladung 205 kg, Verbrauch 6,4 l/100 km Superbenzin; Preis: 15.799,- Euro.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Tipps für einen erfolgreichen Motorradverkauf

Gebrauchtes Motorrad verkaufen

Motorräder sind so beliebt wie eh und je. Das Gefühl von Freiheit auf zwei Rädern, der Wind in den Haaren und die endlose Straße vor einem – das ist es, was Motorradfahrer antreibt.

Zwei Ikonen tun sich zusammen

Das ist die Disney Mickey Mouse Edition by Vespa

Zwei ikonische Marken tun sich für eine limitierte Auflage des wohl berühmtesten Zweirads der Geschichte aufeinander, um ein ganz besonderes Jubiläum zu feiern: Vespa präsentiert die Disney Mickey Mouse Edition by Vespa.

Piaggio-Präsident und -CEO verstorben

Trauer um Roberto Colaninno

Roberto Colaninno, Präsident und CEO der Piaggio Group, gehörte zu den einflussreichsten Unternehmerpersönlichkeiten Italiens. Er wurde am 16. August 1943 in Mantua geboren und starb am 19. August 2023, nur drei Tage nach seinem 80. Geburtstag. Sein bewegtes Leben endete zu einer Zeit, an dem sich der Wert „seiner" an der Börse in Mailand notierten Piaggio Aktie auf höchstem Niveau konsolidiert hatte.

Streng limitiert und stolze 159.000 Euro teuer

Yamaha bringt R1 GYTR PRO 25th Anniversary Limited Edition

Zur Feier des 25-jährigen Jubiläums der R1 hat Yamaha eine exklusive Serie von 25 R1-Bikes aufbauen lassen, die angefangen beim Rahmen von Hand aufgebaut werden und mit der gesamten Palette der GYTR PRO Performance-Teile ausgestattet sind.

Immerhin ist jeder fünfte Verkehrstote in Österreich Motorradfahrer

App soll Motorrad-Unfälle verhindern

Eine App soll Motorradfahrer immer dann warnen, wenn sie riskant unterwegs sind. Wie diese neue Technologie Fahrzeuge, Ampeln, Tunnel und Autobahnen miteinander verbindet, um den Verkehr flüssiger und sicherer zu machen.

Die "Triumph Street Triple 765 R" erinnert an den Filmtitel "Die Schöne und das Biest". Allerdings ist die Engländerin schön und biestig in Personalunion.