ZWEIRAD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
BMW S 1000 RR – im Test

Perfekto-Bike

Wieder einmal alles perfekt bei BMW: Die SS 100 R soll ein bestes Motorrad der Welt sein – und tauglich für den Alltag auf der Straße?

mid/ww, jg

BMW jagt KTM: So möchte man mit der SS 100 R das potenteste Großserienmotorrad im Angebot haben - und das ohne jahrzehntelange Erfahrung im Bau von straßenzugelassenen Rennmaschinen mit Nummernschild. Ein mutiges Unterfangen, das den Käufer mindestens 17.650,- Euro kostet.

Mut ist bei diesem Motorrad angebracht: 142 kW/193 PS Spitzenleistung und eine Maximalgeschwindigkeit von 299 km/h gibt BMW an. Das beeindruckt auf dem Papier, obwohl die S 1000 RR eigentlich gar nicht so brachial aussieht. Vom Vierzylindermotor ist unter der kantigen Verkleidung wenig zu sehen, und nach dem Starten zunächst auch ziemlich wenig zu hören.

Das Anfahren geht genauso simpel wie bei jedem anderen Motorrad. Von dem Vulkan, der unter dem Gesäß des Fahrers schlummern soll, ist nichts ist zu merken. Und auch wenn die spartanische Temperaturanzeige nach wenigen Kilometern Betriebsbereitschaft signalisiert, gibt’s beim Drehen des Gasgriffes erst einmal keine Feuerwerke.

Nur die rote Nadel des dominanten Drehzahlmessers wandert bis in den fünfstelligen Bereich - und die BMW zieht und zieht. Kurz vor der roten Markierung bei 14.200 U/min mahnt der Schaltblitz zum Gangwechsel.

BMW bedeutet Aufpreise: Als Option ist für das deutsche Zweirad ein Schaltassistent verfügbar, der das Hinaufschalten ohne Kupplung unter Last ermöglicht. Damit stürmt die BMW schneller voran, und die Drehzahlen steigen vehement. Der Fahrer muss am Lenker jedoch hochkonzentriert zu Werk gehen - wer keinen kühlen Kopf bewahrt, riskiert seine Gesundheit.

Bei gelassener Fahrweise erlebt man, dass das gerade mal 204 Kilogramm schwere Bike ohne Mühe exakt die anvisierte Linie trifft, und hält) Die Bremsen und das ebenfalls aufpreispflichtige, in Verbindung mit einer Traktionskontrolle gar über 1.400,- Euro teure ABS funktionieren, was man um diesen Preis erwarten darf, tadellos.

Als bevorzugtes Einsatzgebiet entpuppen sich kurvige Straßen, wo die SS 100 R mehr ihr fahrwerkliches Können als ihr motorisches Potenzial ausspielen kann. Auch wenn das unendlich erscheinende Beschleunigungsvermögen auf der (deutschen) Autobahn auszuloten ist, wird das reine „Fräsen“ schnell fad. Denn erstens ist es bei uns sowieso verboten, und zweitens schreckt man andere Verkehrsteilnehmer.

Mit gewissem Komfort-Manko wegen der knochenharten Federung, dem Minimal-Rückspiegel und dem kaum gepolsterten Sitz lässt sich die BMW auch im Alltag einsetzen. Größere Fahrer klagen auf der Maschine bald über schmerzende Handgelenke und einen steifen Nacken.

Zur optimalen Anpassung in den entsprechenden Fahrsituationen tragen auch die drei Fahrprogramme "Rain", "Sport" und "Race" bei, die Motor- und Bremsleistung deutlich spürbar reduzieren bzw. freigeben. Vor allem bei nasser Fahrbahn sorgt die Wahl des entsprechenden Modus für ein Sicherheitsplus.

Dass dies kein Sparmotorrad ist, beweist bereits der Preis: 17.650,- Euro kostet die S 1000 RR bereits in der Basisversion, doch wer fährt eine(n) Basis-BMW? Die Diebstahlwarnung kostet 239,99 Euro; der Schaltassistent 422,- Euro; das Sport-ABS 1.071,- Euro; und ABS samt Traktionskontrolle wird mit den bereits erwähnten 1.428,- Euro honoriert.

Auch an der Zapfsäule muss man fleißig „brennen“: dank eines Durchschnittsverbrauches von 7,0 Litern Super auf 100 Kilometer.

Selbst routinierte und waghalsige FahrerInnen können das Potenzial des Motorrades auf regulären Straßen nicht annähernd ausreizen. Wer den nötigen Mut dazu hat, sollte dies auf abgesperrten Rennstrecken tun.

Teststeno BMW S 1000 RR:

Supersportler mit flüssigkeitsgekühltem Vierzylinder-Viertaktmotor, 999 ccm Hubraum, 142 kW/193 PS Leistung bei 13 000 U/min, max. Drehmoment 112 Nm bei 9 750 U/min, vier Ventile pro Zylinder, geregelter Katalysator, Abgasnorm Euro 4, elektronische Einspritzung, Sechsganggetriebe, Höchstgeschwindigkeit 299 km/h, Leergewicht (ohne Zubehör) 204 kg, zulässiges Gesamtgewicht 390 kg, Zuladung 186 kg, Sitzhöhe 82 cm, Verbrauch 7,0 l/100 Super,; Preis ab 17.650,- Euro.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Misano wird zur Partyzone

Aprilia Allstars 2023: Vorschau

Aprilia ruft und alle kommen. Am 27. Mai wird die Rennstrecke von Misano zum Schauplatz der "Aprilia All Stars 2023", wofür der Veranstalter nicht nur die Präsenz der MotoGP- und Offroad-Piloten der Marke, sowie zahlreiche Shows und Testride-Möglichkeiten, sondern auch eine große Überraschung für den Corso beinhalten soll.

Dieses Mal mit einem ganz besonderen Jubiläum

Vorschau European Bike Week

Die European Bike Week feiert 120 Jahre Harley-Davidson! Im Rahmen dessen gibt es starke Bands, Feuershows, geführte Touren und viele weitere Highlights in und rund um Faak am See.

Stil war noch nie so sportlich

Vespa stellt die neue Gtv vor

Die Vespa Gtv hat sich seit ihrem Debüt im Jahr 2006 als Botschafter des klassischen Vespa-Stils etabliert. Nun präsentiert sie sich in einer neuen Version, die Tradition mit modernster Technologie und sportlichem Design vereinen will.

Der Mix aus matt und glänzend macht's

Piaggio präsentiert Deep-Black Special Edition-Serie

Ab sofort gibt es Piaggio Beverly 300, 400 und Piaggio MP3 300 im neuen, besonderen Outfit namens „Deep Black“. Der Clou daran ist die Kombination unterschiedlicher Schwarz-Töne für den besonderen Look in diesem Sommer.

Streng limitiert und stolze 159.000 Euro teuer

Yamaha bringt R1 GYTR PRO 25th Anniversary Limited Edition

Zur Feier des 25-jährigen Jubiläums der R1 hat Yamaha eine exklusive Serie von 25 R1-Bikes aufbauen lassen, die angefangen beim Rahmen von Hand aufgebaut werden und mit der gesamten Palette der GYTR PRO Performance-Teile ausgestattet sind.

Saisonstart mit der neuen Vespa GTS

Der Frühling kommt, die Vespa ist schon da

Während lockere Kleidung und Sonnenbrillen endlich die Daunenmäntel und Wollmützen ablösen, feiert auch das „mobile La dolce vita“ wieder sein jährliches Comeback. Der Saisonbeginn für alle Zweirad-Fans steht an. Passend dazu wartet im Vespa-Schauraum die neue GTS-Modellfamilie des meistverkauften Zweirads Österreichs; für 2023 so schön und leistungsstark wie nie zu vor.