ZWEIRAD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Siegertyp

"American Muscle" nennt US-Hersteller Victory sein mit Abstand sportlichstes Modell, die Octane. Doch hält sie auch, was ihr Body verspricht?

mid/mst

Die Octane kommt ganz anders daher, als man es von Victory-Modellen gewohnt ist. Statt geschwungener Formen zeigt die Maschine klare Kante - ein Cruiser, modern interpretiert.

Klassische Elemente wie Chrom oder Speichenräder fehlen völlig. Matt-grau und schwarz dominieren. Dazu gibt's Gussräder mit zehn Speichen - natürlich in schwarz.

Locker-lässig ist der Solositz. Wer Lust auf eine Motorradtour hat, soll gefälligst selber fahren. Die niedrige Sitzhöhe von 66 Zentimetern in Verbindung mit weit vorne angebrachten Fußrasten und einem Lenker, der sich dem Fahrer entgegenreckt, bieten eine angenehm aufrechte Sitzposition, was die flache Silhouette der Octane zunächst nicht vermuten lässt.

Optisch jedenfalls muss sich das Bike hinter anderen amerikanischen Motorrädern nicht verstecken, im Gegenteil: Harley-Fahrer, BMW-Schrauber und Naked-Bike-Fans sind sich einig - das Teil sieht richtig gut aus.

Anders als beim Schwestermodell aus dem Hause Polaris, der Indian Scout, mit der sich die Victory den vorderen Rahmen und die Motorenbasis teilt, wirkt der wassergekühlte V2 in der Octane nicht wie ein Fremdkörper. Alles ist aus einem Guss. Und dank der Farbgebung könnte man meinen, dass man ein schweres Eisenteil vor sich hat.

Dabei ist die Octane mit 243 Kilo kein Schwergewicht. Und dank der Leistung von 77 kW/104 PS und 99 Nm Drehmoment überaus agil. Dazu kommt ein niedriger Schwerpunkt, der das Gefühl vermittelt, dass der Kontakt zur Straße immer bestens ist. Und der es ermöglicht, die Maschine trotz der vorgestreckten Beine ganz problemlos in Kurven zu drücken.

Das straffe Fahrwerk steckt Querrillen gut weg. Man spürt sie zwar, wird aber auch bei höherem Tempo nicht ausgehebelt. Überhaupt scheint die Victory Octane nichts aus der Bahn zu werfen - außer vielleicht starker Seitenwind, auf den sie empfindlich reagiert.

Bei der Testfahrt ist die Octane mit 6,7 Liter Benzin auf 100 Kilometer ausgekommen - trotz längerer Autobahnfahrt mit Tempo 150. Kein Spitzenwert, aber noch ok.

Allerdings begrenzt das die Reichweite auf etwa 180 Kilometer. Aber ganz ehrlich: Als Langstrecken-Motorrad würde die Octane wohl kaum jemand nutzen.

Dann macht es auch nichts, dass es ab 150 Sachen recht windig um den Helm wird. Das Mini-Windschild ist eher als Design-Element - und als solches gelungen - denn als Windschutz zu verstehen.

Das passt zum schnörkellosen Auftritt der Octane: Sie sieht cool aus, überrascht mit schönen Detail-Lösungen wie einer blauen Beleuchtung der Instrumente und lässt sich richtig gut fahren.

Gemütlich Cruisen oder mit Zug am Gasgriff sportlich um die Ecken - beides ist mühelos machbar. Das gibt es nicht oft in der beliebten Klasse der 1200er Cruiser. Und das zum Österreich-Preis von 15.110 Euro (Deutschland: 12.950 Euro).

Technische Daten Victory Octane

Straßenmotorrad mit flüssigkeitsgekühltem V-Twin mit 60 Grad Zylinderwinkel, 8 Ventile; Hubraum: 1.179 ccm, Bohrung x Hub: 101 mm x 73,6 mm, max. Leistung: 77 kW/104 PS bei 8.000/min, max. Drehmoment 99 Nm bei 6.000/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung; 6-Gang-Getriebe, Sekundärantrieb: Zahnriemen; Fahrwerk: Verbund-Rahmen aus Leichtmetallguss mit offener Doppelschleife und Stahlrohr-Rückgrat, Federung vorn: Teleskopgabel mit 41 mm Standrohren, Einrohr-Dämpfern, Schraubenfedern mit zwei Federraten und 120 mm Federweg; Federung hinten: Schwinge mit zwei Federbeinen, Schraubenfedern mit zwei Federraten, Federbasis einstellbar, 76 mm Federweg, Scheibenbremse vorn und hinten, ABS, Reifen vorn: 130/70-18 63H; Reifen hinten: 160/70-17 76H. Maße: Radstand: 1,58 m, Sitzhöhe: 0,66 m, Gewicht fahrfertig: 243 kg, Tankinhalt: 12,9 l.
Österreich-Preis: 15.110 Euro (Deutschland: 12.950 Euro).

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Misano wird zur Partyzone

Aprilia Allstars 2023: Vorschau

Aprilia ruft und alle kommen. Am 27. Mai wird die Rennstrecke von Misano zum Schauplatz der "Aprilia All Stars 2023", wofür der Veranstalter nicht nur die Präsenz der MotoGP- und Offroad-Piloten der Marke, sowie zahlreiche Shows und Testride-Möglichkeiten, sondern auch eine große Überraschung für den Corso beinhalten soll.

Willhaben hat zum Saisonstart erhoben, wie es um den Zweirad-Markt so bestellt ist. Das Ergebnis: Bei den Suchanfragen "gewinnt" KTM vor Yamaha und Honda, wobei das Angebot insgesamt um 12 Prozent höher ist als im Vorjahr.

Sébastien Loeb X Tank Machine

Indian ‘FTR Loeb’ enthüllt

Es sollte ein Projekt sein, mit dem Sébastien Loebs neun Rallye-Weltmeisterschaften und seine Leidenschaft für Motorräder gleichermaßen gefeiert werden. Nun ist das Ergebnis, die "FTR Loeb" enthüllt worden. Und das Beste: Ihr könnt sie gewinnen!

Zwei Ikonen tun sich zusammen

Das ist die Disney Mickey Mouse Edition by Vespa

Zwei ikonische Marken tun sich für eine limitierte Auflage des wohl berühmtesten Zweirads der Geschichte aufeinander, um ein ganz besonderes Jubiläum zu feiern: Vespa präsentiert die Disney Mickey Mouse Edition by Vespa.

95 Prozent neu für den Jahrgang 2024

KTM präsentiert neue EXC-Modelle

Für die Überarbeitung der EXC-Modelle hat KTM sich auf Klotzen statt Kleckern besonnen. Ganze 95 Prozent der Komponenten sind neu, darunter auch der Rahmen, die Gabel und vieles mehr.

Informationen stets im Blick

Head up-Display als Nachrüstlösung

Tilsberk lanciert ein Head-up Display speziell für Motorradfahrer. Das System bietet unter anderem eine personalisierte Routenführung und Turn-by-Turn-Navigation.