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Roadster mit Überraschungen

Der breite Lenker und die aufrechte Sitzposition hinter dem Tank vermitteln ein angenehmes, sicheres Gefühl für das Motorrad.

mid/ww

Das Instrumentarium besteht nur aus dem Wesentlichen, und mehr als ein nüchternes und zweckmäßiges Arrangement erwartet man von diesem Typ Motorrad auch nicht. Die Emotionen kommen dann ganz von alleine, sobald die R 1200 R erst einmal zum Leben erweckt wird.

Bauarttypisch schüttelt der Boxer kurz nach dem Start noch ein wenig, das sich schnell ändert, sobald man am Gasgriff die entsprechenden Befehle gibt. Der 110 PS starke Zweizylinder dreht willig hoch und bringt das 223 Kilogramm schwere Motorrad erstaunlich schnell auf Trab.

Das maximale Drehmoment von stattlichen 119 Nm liegt bereits bei 6.000 U/min an, also muss man keine Drehzahlorgien veranstalten und auch die sechs Gänge nicht permanent wechseln, um zügig unterwegs zu sein. Bei knapp 8.000 U/min regelt der Begrenzer dann endgültig ab.

Das ergibt im sechsten Gang ein Maximaltempo von 220 km/h, das man auf der unverkleideten BMW erstaunlich ruhig erreichen und durchaus eine ganze Weile halten kann.

Das wahre Leben spielt sich mit der R 1200 R aber auf unbefestigten Straßen ab. Natürlich macht auf der Roadster auch die Fahrt im Bummeltempo Spaß, aber weil sie so leicht in jede Kurve fällt, so sauber ihre Linien zieht, dabei kein bisschen nervös wirkt und den Piloten mit keinerlei unerwünschten Reaktionen überrascht, ist man doch schnell mal zügiger unterwegs als vielleicht geplant.

Die Roadster wirkt gerade auf diesem Terrain deutlich. Wer dann noch die elektronische Fahrwerkseinstellung ESA an Bord hat und das Programm „Sport“ wählt, muss sich sehr beherrschen, um nicht den Führerschein abgeben zu müssen. Dass die Bremsen exzellent und souverän verzögern, sei der Vollständigkeit halber erwähnt.

Die insgesamt recht flotte Fahrweise hatte natürlich entsprechende Auswirkungen auf den Spritkonsum: Wir ermittelten einen Durchschnittsverbrauch von 6,1 Litern auf 100 Kilometer, so dass spätestens nach knapp 300 Kilometern der Tank wieder gefüllt werden musste.

Die BMW kann aber auch anders: Auf einer gemütlichen Runde, auf der dennoch der Fahrspaß nicht zu kurz kommt, notierten wir einen Verbrauch von 4,4 Litern auf 100 Kilometer. Ob langsam oder schnell: Das Tanken selbst wird zu einer sportlichen Angelegenheit, denn die Öffnung des 18-Liter-Spritbehälters liegt 109 Zentimeter über dem Boden.

Insgesamt erweist sich die BMW R 1200 R als ein überraschend vielseitiges Motorrad, das viel mehr Emotionen hervorruft, als man möglicherweise auf den ersten Blick erwartet hat. So betrachtet ist der Grundpreis von 13.990 Euro, zu dem sich bei der von uns gefahrenen Version noch das 819 Euro teure Safety-Paket mit ABS und Stabilitätskontrolle und das Touring-Paket unter anderem mit elektronischer Fahrwerkseinstellung, Bordcomputer, Heizgriffe für 1.042 Euro auf die Summe von 15.851 Euro addieren, letztlich gerechtfertigt. Auch wenn das Motorrad ziemlich nackig daherkommt.

Teststeno BMW R 1200 R:

Unverkleidete Roadster mit luftgekühltem Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor, 1.170 ccm Hubraum, 110 PS Leistung bei 7.500 U/min, maximales Drehmoment 119 Nm bei 6000 U/min, vier Ventile pro Zylinder, geregelter Katalysator, Abgasnorm EU-3, elektronische Einspritzung, BMW Telelever vorn, Einarmschwinge mit Zentralfederbein hinten, Kardanantrieb, Sechsganggetriebe, Reifen vorn 120/70 ZR 17, Reifen hinten 180/55 ZR 17, Höchstgeschwindigkeit 220 km/h, Leergewicht (ohne Zubehör) 223 Kilogramm, zulässiges Gesamtgewicht 450 Kilogramm, Zuladung 227 Kilogramm, Sitzhöhe wählbar zwischen 76 und 83 Zentimeter, Tankinhalt 18,0 Liter, Verbrauch 6,1 Liter Super auf 100 Kilometer, Preis 13.990 Euro, Garantie zwei Jahre ohne Kilometerbegrenzung, Serviceintervall 10.000 Kilometer.

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