Suzuki GSX-R 1000 – im Test | 10.07.2003
Höhepunkte
Alle Details des Motoren- und Fahrwerkbaus zu beschreiben würde sicher für eine Diplomarbeit an der Uni reichen, ich möchte mich daher auf die wesentlichen Eindrücke beschränken.
Doch zurück auf die Piste, "Spreu und Weizen" trennt sich ja bekanntlich beim Anbremsen.
Bremsen
Wirklich unglaublich wie diese 4-Kolben-Bremse dank der radialen Bauweise der Bremszangenbefestigung auf 300 mm Durchmesser verkleinerten und dadurch wieder leichteren Scheiben funktioniert.
Die Bremspunkte wandern wie von alleine immer näher zum Kurveneingang, absoluter Hammer. Mit geringster Handkraft baut man Verzögerungen auf die dir die Schultergelenke schmerzen lassen.
Ob und wann diese Bremse Schwächen zeigt, war mir nicht möglich herauszufinden, wie ich überhaupt nochmals festhalten muß, das ich mir nicht anmaße, das Potential des Motorrades mehr als zur Hälfte genutzt zu haben, die Ersatzteilpreise sind doch recht ernüchternd.
Fahrwerk
Daß ein serienmäßiger Lenkungsdämpfer vorhanden ist, merkte ich nur daran, daß man eigentlich beim Wiederaufsetzen des Vorderrades nach harten Beschleunigungsmanövern nichts merkt.
Die, natürlich voll einstellbare, an den Tauchrohren diamantförmig carbonbeschichtete 43er USD-Gabel eventuell an ihre Grenze zu bringen, werden wohl auch nur wenige begnadete Heizer zu Wege bringen.
Daß sogar die Schwinge höhenverstellbar ist, wird die echten Racer ebenso begeistern wie das temperaturkompensierte, ebenfalls voll verstellbare Federbein!
Design
Während der Mittagspause war dann Zeit, ein wenig auf die Details zu achten: Die Linienführung ist wirklich gelungen, die Frontansicht mit den übereinander angeordneten Scheinwerfern "cool", die LED-Leuchte am Heck einfach gediegen.
Auch die Instrumente: übersichtlich und mit dominantem Drehzahlmesser, no na! Die Lackierung im aggressiven "Own The Racetrack"-Design ist schon im Stillstand viel zu schnell, besorgt aber jedem Fahrer vor den berüchtigten Eis-Lokalen sicher ein tolldreistes Image.
Verbrauch
Keine Heuchlereien zum Benzinverbrauch, wer so ein Motorrad fährt, wird sich darüber sowieso keine Gedanken machen. Würde mir nur einen Sprithahn mit Reservestellung wünschen, da ich zu den Tankstellen-Lämpchen nur mit Kanister (ziemlich unschick & unsafe im Rucksack) vertrauen habe.
750er oder 1000er?
Reine Geld- und somit Prestigefrage, den Unterschied auf der Straße kann man nicht vernünftig feststellen, auf der Rennstrecke werden ihn vielleicht die "Pros" verifizieren können.
In meiner Garage hätte ich gerne die "Große" in silbergrau, denn vernünftig kann man ja auch anderswo bleiben. Kann mich ja auf die tollen technischen Feinheiten, an denen mir viel läge, berufen!