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High-End-Racer für die Straße

Gutes zu optimieren ist oft schwer: Im Fall der neuen Supersportlerin YZF-R1 beweist man bei Yamaha allerdings erneut ein glückliches Händchen.

mid/uho

Mit dem richtigen Gefühl für die Balance zwischen beeindruckender Motorleistung und beinahe spielerischem Handling weiß das um fünf PS auf nunmehr 132 kW/180 PS erstarkte Big Bike auch in der jüngsten Ausgabe zu überzeugen. Sein Preis liegt bei 16.495,- Euro.

Die eigentliche Weiterentwicklung hat vorwiegend im Detail stattgefunden. Erstmals in der Geschichte der supersportlichen Yamaha-Oberklasse wird der Gaswechsel des 998 ccm großen Motors nicht mehr über fünf, sondern nur noch über vier Ventile pro Zylinder gesteuert. Tief im Inneren sorgt ein elektronisches Regelwerk für eine feine Dosierung der üppig bemessenen Leistung.

Direkt aus dem MotoGP-Rennsport kommt auch die elektronische Drosselklappensteuerung (YCC-T: Yamaha Chip Controlled Throttle), die einen Verzicht auf die Sekundärdrosselklappe möglich macht und für eine geschmeidige Umsetzung der Gasgriff-Befehle sorgt. Der Fahrer freut sich über einen gegenüber dem Vorgängermodell verbesserten Durchzug im mittleren Drehzahlbereich.

Mit phänomenalen Elastizitätswerten kann allerdings auch die neue R1 nicht aufwarten. Die wirkliche Stärke spielt sie nach wie vor ab 7 000 U/min aus. Beeindruckend ist die Leichtigkeit, mit der sich der G-Kat-bereinigte Einspritzer bis zur Nenndrehzahl von 12 500 U/min und darüber drehen lässt. So verwundert es nicht, dass das maximale Drehmoment von 113 Nm erst bei 10 500 U/min anliegt.

Aufgrund der zu erreichenden Höchstgeschwindigkeit von 285 km/h sollte der Fahrer jedoch versiert genug sein, um das 208 Kilogramm leichte Bike im Griff zu haben. Im Schnitt konsumiert die R1 6,8 Liter Superkraftstoff auf 100 Kilometern. In Verbindung mit dem 18 Liter fassenden Tank sind so Etappen von mehr als 250 km möglich. Dann freut sich auch das werte Hinterteil auf eine kleine Pause.

Von außen kaum erkennbar sind die Unterschiede zum Rahmen der alten R1. Dennoch ist der Deltabox-Rahmen der jüngsten Generation eine komplette Neukonstruktion. Die Basis bildet der Verbund aus gegossenem und gepresstem Aluminium, die mit den äußeren, 2,5 Millimeter starken Aluminiumplatten eine völlig neue Kombination ergeben. Perfekt lässt sich jede Kurve auf den Millimeter genau anvisieren und bei Bedarf selbst bis in tiefste Schräglagen über den flachen 190/50-Hinterreifen hebeln.

Ein serienmäßiger, betont soft abgestimmter Lenkungsdämpfer hält die komplett einstellbare Upside-down-Gabel auch unter extremen Bedingungen halbwegs im Zaum. Neue Sechskolben-Festsattel-Bremszangen an der Front sorgen für erstklassige Verzögerungswerte, ohne durch giftiges Ansprechen den Piloten unnötig zu stressen. Die Anti-Hopping-Kupplung im leicht und knackig zu schaltenden Sechsganggetriebe reduziert das Bremsmoment des Motors und unterstützt die Stabilität beim Anbremsen und Runterschalten vor der Kurve.

Auch hinsichtlich der Sitzposition prägt sportliche Harmonie den Gesamteindruck der wertig verarbeiteten Yamaha. Wohin das Auge auch blickt, faszinieren Details wie die Hinterradschwinge mit stabilem Unterzug oder das perfekte Finish der gut ablesbaren Instrumente. Für den Ohrenschmaus sorgt der fetzige Sound, der die ovalen Querschnitte der Auspuffanlage unter der Sitzbank verlässt und dem Fahrer ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert.

Teststeno Yamaha YZF-R1:

Supersport-Motorrad mit wassergekühltem Vierzylinder-Viertakt Reihenmotor, Hubraum 998 ccm, Leistung 132 kW/180 PS bei 12 500 U/min, max. Drehmoment 113 Nm bei 10 500 U/min, vier Ventile/Zyl., Einspritzung, G-Kat, Sechsgang-Getriebe, Sekundärtrieb über Kette, Höchstgeschwindigkeit 285 km/h, Verbrauch 6,8 Liter Superbenzin/100 km, Radstand 1,42 m, Sitzhöhe 83,5 cm, Gewicht fahrfertig 208 kg, zul. Gesamtgewicht 395 kg, Tank 18 Liter; Preis: 16.495,- Euro.

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