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Zweiter Versuch

Mit neu entwickeltem Motor, verbesserter Sitzposition und einem Preis ab 9.995,- Euro spricht die "kleine" 796 einen großen Kundenkreis an.

mid/rkm

Mit der Hypermotard 796 rundet Ducati seine innovative Modellfamilie nach unten ab. Bei der kleinen Italienerin bewahrt Ducati das innovative Design mit den ausgefallenen Detaillösungen der Modellfamilie bei.

Die erste Hypermotard war vor drei Jahren der große Publikumsmagnet auf den Herbstmessen dieser Welt. Warum dieses Interesse bei der Markteinführung im Juni 2007 nicht in größeren Stückzahlen mündete, dafür gibt es eine ganze Reihe von Gründen:

Der Zeitpunkt zur Mitte der Saison war nicht optimal, die einen hielten die Ausstattung mit den innovativen Klappspiegeln für praxisfremd, den anderen war die Sitzhöhe von 84,5 Zentimetern zu gewaltig, wieder andere störten sich am hohen Preis oder der ruppigen Fahrweise - kurzum: der Hypermotard 1100 war kein idealer Start in die Zweirad-Welt vergönnt.

Besser soll es da die neue Hypermotard 796 treffen, die einige der erwähnten Kritikpunkte an der großen 1100er Schwester schon im Keim ausgemerzt bekommen hat. Das fängt beispielsweise bei der stark taillierten Sitzbank an.

Sie drückt den Fahrer nicht mehr so gnadenlos in Richtung Lenker und fällt mit einer Sitzhöhe von 82,5 Zentimeter zwei Zentimeter tiefer aus. Normalgroße finden dank der schmalen Taille einen guten Stand mit beiden Beinen.

Zum geraden Lenker braucht sich der Hypermotard-Pilot kaum noch nach vorne zu beugen, die aufrechte Körperhaltung gewährt einen sehr guten Überblick. Zwar hängt dadurch der Oberkörper fast frei im Wind, aber Tourenqualitäten hat sowieso niemand von der kleinen Hyper erwartet.

Sie ist nach bester Ducati-Philosophie zum freudvollen und lustbetonten Angriff auf der Landstraße gemacht und soll darüber hinaus bei den eingelegten Pausen am Straßencafé eine gute Figur abgeben. Und das tut sie zweifellos:

Sie bewahrt den emotional ansprechenden Look der 1100er durch ihre puristische, fast plastiklose Anmutung, die langbeinige Silhouette mit der formschönen Einarmschwinge und den stilprägenden Lenkervorbau mit den einklappbaren Spiegeln.

Vergleichsweise brav

Im Vergleich zur großen Schwester ist die Hypermotard 796 ein zahmes Exemplar. Gegenüber der 1100er ist sie mit 167 Kilogramm zwölf Kilogramm leichter, die auf den leichteren Motor und Überarbeitungen am Fahrwerk zurückgehen. So wurden beispielsweise wurden beide Gabelbrücken erneuert, die Gabel selbst ist leichter und das Rahmenheck kommt ohne schwere Schmiedeteile aus.

Der neu entwickelte 796-Motor - dem in Wahrheit 803 ccm Hubraum zur Verfügung stehen - entspricht der Euro 3-Norm, je eine Lambdasonde pro Zylinder kümmert sich um die Abgaskontrolle. Der neue luft-ölgekühlte 90-Grad-V-Motor überzeugt mit erfreulich homogener Leistungsentfaltung und guten Manieren, wo die 1100er noch mit deutlichen Lastwechselreaktionen genervt hat.

Das ändert nichts daran, dass der desmodromisch gesteuerte Zweiventiler erst ab 3.500 Touren rund läuft und sauberen Vortrieb bietet, dann jedoch bei zirka 6.500 U/min noch ein Schäuferl nachlegt. Gleichzeitig wird der Desmo-Twin jedoch ungemütlich infolge zunehmender Vibrationen und mechanischer Geräusche.

So arbeitet man sich man besser flugs durch das etwas knochige Sechsganggetriebe und genießt den erwachsenen Sound, der aus den beiden Schalldämpfern im Heck dringt. Die 796 ist mit einer APTC-Ölbadkupplung versehen, die nicht nur als Antihopping-Kupplung beim heftigen Herunterschalten vor der Kurve ein Stempeln des Hinterrades verhindert.

Sie verringert auch die Bedienkräfte der Kupplung, so dass auch zarte Damenhände von dauerndem Stop-and-go-Verkehr in der Stadt nicht überfordert werden. Dank Siemens-Einspritztechnologie ist das neue Triebwerk laut Ducati mit 4,8 Litern Durchschnittsverbrauch das sparsamste, das je die heiligen Hallen in Borge Panigale verließ.

Classy chassis

Dem gut kontrollierbaren Motor haben die Entwickler ein entsprechendes Chassis mit fast willfährigem Fahrverhalten zur Seite gestellt. Sauber dirigierbar flitzt das leichte Kurvensuchgerät durch heikelste Kurvenkombinationen. Agil und leichtfüßig durcheilt sie Landstraßen, auch mit unterschiedlichen Belägen.

Die mit langen 165 Millimeter Federweg versehene Gabel legt ein komfortables Schluckvermögen an den Tag, ohne allzu große Einbußen bei der Stabilität hinnehmen zu müssen. Das Federbein hingegen agiert vergleichsweise sportlich-straff. In welliger Schräglage und beim Bremsen neigt die Hyper zum Aufstellen, zwar längst nicht so stark wie die große Schwester, aber immer deutlich spürbar.

Verlässlich und gut dosierbar verrichten die Radialbremszangen ihren Job - längst nicht so bissig wie in der 1100er, aber durchaus effektiv. Damit passen sie besser zum Allround-Konzept der 796 und tragen das ihre zu einem besonders sicheren Fahrgefühl bei, egal ob in der Stadt oder auf der Landstraße.

Die neue 796 gibt es den Farbvarianten Mattweiß und Mattschwarz, sowie gegen Aufpreis in Rot. Für die ab sofort beim Händler stehenden Exemplare sind 9.995,- Euro mitzubringen. Etwas tiefer in die Tasche greifen muss der Hyper-Fan für das dritte, klassisch-rote Farbschema mit schwarzen Felgen: Die kostet 10.495,- Euro.

Teststeno Ducati Hypermotard 796:

Straßenmotorrad mit luftgekühltem 90-Grad-Zweizylinder-Viertakt-V-Motor, zwei Ventile je Zylinder, Hubraum 803 ccm, max. Leistung 57 kW/78 PS bei 8.000 U/min, max. Drehmoment 77 Nm bei 6.250 U/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, Sechsganggetriebe, Kettenantrieb, Gitterrohr-Stahlrahmen, Upside-Down-Telegabel, Aluminium-Einarmschwinge mit Zentralfederbein, Sitzhöhe 82,5 cm, Tankinhalt 12,4 Liter, Trockengewicht 167 kg, zul. Gesamtgewicht 390 kg; Preis ab 9.995,- Euro.

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