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Aprilia Shiver 750 – im Test

Mittelklasse, sanft geliftet

Bislang etwas unterschätzt: Aprilia hat für 2010 seinem Naked Bike Shiver eine vorsichtige Modellüberarbeitung angedeihen lassen.

mid/fmm

Seit die italienische Motorradmarke ihr unverkleidetes Modell Shiver 750 vor drei Jahren präsentierte, ist eine schwierige Zeit für Aprilia vergangen: Der von diesem V2-Modell erwartete Erfolg hat sich nicht so richtig eingestellt.

Wettbewerbsmodelle wie die Ducati Monster oder die Triumph Street Triple waren stets beliebter als die Italienerin; sogar Aprilias gleich motorisiertes Supermoto-Modell 750 Dorsoduro hat die 750 Shiver in letzter Zeit überflügelt. Vor diesem Hintergrund war es höchste Zeit für eine Detailpflege.

Feinheiten...

Auf den ersten Blick fallen die Veränderung mager aus, die technischen Unterlagen lassen nur sehr geringe Eingriffe erkennen.

Neben einer neuen Cockpit-Maske mit Plexi-Hutze zum Zwecke verbesserten Windschutzes hat man sich vor allem mit der Sitzposition beschäftigt.

So ist das Sitzpolster zugunsten einer besseren Erreichbarkeit des Bodens im vorderen Bereich um zwei Zentimeter schmaler geworden, zugleich wurden die Fußrasten für Fahrer und Passagier sportiver gestaltet.

Eine geringfügige technische Änderung ist von den Bremsscheiben zu vermelden: Sie sind jetzt im aktuellen Wave-Design gehalten. ABS ist für Österreich weiterhin eine Aufpreisoption; die Funktionsweise sowohl der Radial-Bremsanlage wie des ABS ist ohne Fehl und Tadel.

Wichtiger fürs Fahrverhalten ist aber etwas ganz anderes: Die hintere Felge, mit bislang 6,0 Zoll extrem breit, wird durch ein 5,5 Zoll-Exemplar ersetzt. Zusammen mit dem unveränderten 180/55er Pneu verbessert sich die Fahrbarkeit der Shiver deutlich; sie lenkt leichter in Kurven ein und hält die Linie jetzt auch gut - ein klarer Pluspunkt zur bisherigen Version.

...und Dissonanzen

Nicht ganz überzeugen kann die Motorabstimmung der von Anfang an mit einem innovativen ride-by-wire-System ausgerüsteten Shiver. Der nominell 70 kW/95 PS bei 9.000 U/min leistende V2-Motor mit 750 ccm Hubraum zeichnet sich im S-Modus (Sport) durch eine sehr aggressive Gasannahme aus, die den Fahrspaß nicht wirklich unterstützt.

Besser funktioniert die Sache im T-Modus, der für "Touring" steht. In der Summe lässt sich aber die aktuelle Dorsoduro mit dem gleichen Triebwerk geschmeidiger fahren. Auf dem Gebiet der Gasannahme könnten die Aprilia-Ingenieure noch ein wenig Feintuning betreiben.

Grundsätzlich ist die 210 Kilogramm schwere Shiver des Modelljahrgangs 2010 ein nach wie vor sympathisches Naked Bike, das mit seinem kernigen V2-Aggregat, der schönen Gitterrohr-Alu-Rahmenkombination, seiner kantig-aggressiven Erscheinung und seinen guten Fahrwerkskomponenten beim Fahren trotz der bissigen Gasannahme Freude macht. Dies galt bislang nicht unbedingt für die Punkte Zuverlässigkeit und Verarbeitung.

Somit bleibt nur zu hoffen, dass Aprilia in diesen Bereich die wirklich entscheidenden Fortschritte erzielt hat. Dann stehen der jetzt ohne ABS 8.995,- Euro kostenden Shiver erfolgreichere Zeiten bevor.

Teststeno Aprilia Shiver:

Naked Bike der Mittelklasse mit flüssigkeitsgekühlten V2-Viertakt-Motor und 750 ccm Hubraum, vier Ventile pro Zylinder, Leistung 70 kW/95 PS bei 9 00 U/min, max. Drehmoment 81 Nm bei 7 000 U/min, Sechs-Gang-Schaltgetriebe, Sitzhöhe 81 Zentimeter, elektronische Einspritzung, Tankinhalt 15 Liter, Leergewicht 210 Kilogramm, Höchstgeschwindigkeit 210 km/h, Verbrauch ca. 6,0 Liter Superbenzin auf 100 Kilometer; Preis: 8.995,- Euro (mit ABS: 9.895,- Euro, Shiver GT ABS: 10.495,- Euro).

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