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Buell Lightning XB 12 SX – im Test

Zum Abschied lautes "Servus"

Buell gibt es nicht mehr, aber noch verfügbaren Bikes der US-Schmiede sind weiter attraktiv, das gilt vor allem für die Lightning XB 12 SX.

mid/wa

Für Fans dynamischer Motorräder war es ein Schock, als Erik Buell im vergangenen Herbst das Ende der Motorradfertigung unter seinem Namen verkünden musste: Zum Jahreswechsel wurde die Produktion der extravaganten Straßenmaschinen eingestellt. Der US-Zauberer macht jedoch mit Renn-Bikes weiter; und weil für die aktuellen Modelle sowohl Garantie als auch Ersatzteilversorgung durch den Mutterkonzern Harley-Davidson gesichert sind, bleiben die noch verfügbaren Bikes durchaus attraktiv.

Das gilt vor allem für die Lightning XB 12 SX des Modelljahres 2010 - die letzte ihrer Art, ab 13.120,- Euro.

Last chance saloon

Immerhin kombiniert die XB12SX den alles andere als schwachen Thunderstorm-Twin-Motor mit dem Fahrwerk und der Federung der bekannten Lightning XB 9 SX. Das ergibt ein beeindruckendes Kraftpaket mit kompakten Abmessungen und einer mehr als auffälligen Optik.

Allein das Design erregt Aufsehen. So beherbergt der opulente Rahmen den Tank, während die Schwinge zugleich als Motoröl-Reservoir dient. Im Interesse zentralisierter Massen trägt die SX zudem ihren ofenrohrdicken Schalldämpfer unter dem Motor, so wie es sich für eine Buell gehört.

Im Zentrum steckt ein luftgekühlter 45-Grad-V2-Motor. Das charakterstarke Aggregat schöpft aus 1.203 ccm Hubraum 69 kW/94 PS Leistung bei 7.000 U/min und ein maximales Drehmoment von 104 Nm bei 5.550 Touren; überträgt seine Kraft via Zahnriemen und schiebt die 215 Kilogramm leichte Maschine bereits kurz über der Leerlaufdrehzahl vehement vorwärts.

Vor allem im Bereich jenseits von 3.500 Touren macht sich das Potential des Kraftpakets bemerkbar, das außerdem mit erfrischend ehrlichem Klang verwöhnt. Schon deshalb muss man bedauern, dass die kleine Manufaktur in East Troy zusperren musste.

Nervenbündel

Die Kombination aus potentem Antrieb, kurzem Radstand und knorrigem Fahrwerk sorgt für bestechende, fast nervöse Dynamik: Die steile 43mm-Upside-Down-Gabel und das Zentralfederbein mit unter der Sitzbank positioniertem Ausgleichsbehälter sind voll einstellbar.

Auf solch einem Motorrad empfiehlt sich größte Aufmerksamkeit - und die bekommt man auch von der Außenwelt, dafür sorgt das wilde Schütteln im Standgas. Der lebensfrohe Charakter der bis zu 217 km/h schnellen Buell schlägt sich allerdings auch im Verbrauch nieder, der selbst bei normaler Fahrweise schon 6,4 Litern Superbenzin auf 100 Kilometer erreicht.

Dies macht in Verbindung mit dem 14,5 Liter fassenden Rahmentank Etappen von rund 220 Kilometern möglich – aber eigentlich sollte man die 12er des Modelljahres 2010 nicht über schnöde Verbrauchsdaten definieren. Erik Buell ging es nie um Alltagsnutzen, Windschutz oder Massenappeal. Er ordnet alles dem Ideal einer leichten, wendigen Fahrmaschine unter, die mit ungewöhnlichen technischen Lösungen und einer Prise Individualismus für Furore sorgen darf. Die XB 12 SX verkörpert seine Ideen perfekt, als würdiger Schlusspunkt hinter 25 Jahre Markenhistorie. Die Motorradwelt wird ohne Buell ärmer sein.

Teststeno Buell Lightning CityX XB12SX:

Streetfighter mit luft-/öl-/gebläsegekühlter Zweizylinder-Viertakt 45-Grad-V-Motor, zwei Ventile pro Zylinder, 1 203 ccm Hubraum, Leistung 69 kW/94 PS bei 7 000 U/min, max. Drehmoment 104 Nm bei 5 550 U/min, elektronische Einspritzung, 5 Gänge, Sitzhöhe 76,5 Zentimeter, Tankinhalt 14,5 Liter, Leergewicht 215 Kilogramm, Zuladung 170 Kilogramm, Höchstgeschwindigkeit 217 km/h, Verbrauch 6,4 Liter Super auf 100 Kilometer; Preis: 13.120,- Euro.

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